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DAY21 – Küste bis zum Abwinken – DO20110526

Der Wecker klingelte diesen Morgen mal wieder etwas früher, nämlich um 06:30. Brutal früh, aber den Abend vorher ging es ja auch früh in die Heia, dazu noch total zufrieden. Ich habe das Gefühl, es wird von morgen zu morgen schwieriger, meine Begleitung von der Notwendigkeit des Frühaufstehens zu überzeugen. 😉 Ich schleiche mich nach dem Duschen aus dem Zimmer. Haben übrigens noch nie so nah am Wagen gewohnt. Dieser steht sozusagen direkt und damit meine ich einen halben Meter entfernt, vor der Tür. Ich will aber zum Office, mir nen Kaffee und der Dame nen süßen Aufstehmuffin holen, damit das Aufstehen leichter geht. Es klappt sogar und langsam kommen wir in die Gänge.
Auschecken. Beim Kippchen aufm Parkplatz schaue ich in die Karte. Wollen es heute bis San Simeon schaffen und das bei den ganzen Guckplätzen. Jedenfalls kam die Chefin vom Motel grade mit unseren nassen Handtüchern lang und fragte mich in ihrem indoenglisch, wo wir hin wollten. Kurze Konversation, die ich mit einem ‚Herzlichen Dank‘ abschließe, lange wissend, wo und auch wie wir da hin kommen. Wir schlängeln uns quer durch Monterey zum 17Mile Drive. Zahlen rotzfreche 10$ und fangen an zu staunen. Lauter hübsche Villen, Golfplätze und Besserverdienermist. Tina schläft mal eben ein und versuche die Stops in den eigens dafür angelegten Haltebuchten zu begrenzen. Obwohl, man muss schon sagen, dass es sehr schön aussieht.

Kackgeschwader im Anflug
Kackgeschwader im Anflug
Amerikanisches Verständnis für freien Zugang zur Natur
Amerikanisches Verständnis für freien Zugang zur Natur
Und Tinas Verständnis für Natur
Und Tinas Verständnis für Natur

Bei einem Stop hätte ich ein feines Bild von einem Raben auf einem ‚Tier füttern verboten‘

Und das ist dann vom Bild übrig geblieben
Und das ist dann vom Bild übrig geblieben

Schild machen können, aber eine seltendämliche Amerikanerin versuchte sich dem Tier so sehr anzunähern, dass ihr noch dämlicherer Mann ein Bild von ihr und dem Vogel und dem Strand und dem Himmel und Ihrer Blödheit machen kann. Das hat der Rabe schnell durchschaut. Ich warf der Tante ein grummeliges DANKE zu und erntete halb verständnislose Blicke. Die Dame hatte vor dem Raben auch schon mit den pussierlichen Squirrels geturtelt, was so gesehen durch eben jenes Schild auch verboten wird.

Kitschig, ich weiß, aber auch einfach nur fantastisch
Kitschig, ich weiß, aber auch einfach nur fantastisch
Macht der Strand nicht den Eindruck, als wäre man allein?!
Macht der Strand nicht den Eindruck, als wäre man allein?!

Bei einem weiteren Stop stieg Tina mal mit aus und wir sahen endlich die Bewohner der Erdlöcher, mit denen hier alles übersäht ist. Ein Erdmuckel blickte uns mit seinen schwarzen Augen an und ich dachte sofort daran, dass der AMI daraus ein Spiel gemacht hat, die Pelzviecher, so denn sie aus den Löchern erscheinen, gleich wieder mit einem Gummihammer dort hin zurück zu befördern.

Erdmännchenkloppe

Die Stops nehmen kein Ende und wir erreichen die wohl meist fotografierte Stelle. Es ist ein Baum. Bin derb entäuscht.

Hinter der Entäuschung steht der sagenhafte Baum
Hinter der Entäuschung steht der sagenhafte Baum
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Und auch der Mond schaut zu

Der Baum war sicher mal ein tolles Motiv, bevor man ihn mit einer sozialistischen Schutzmauer versehen hat. Die Villen und hohen Zäune nehmen übrigens auch kein Ende. Fahren den Drive, der als bald ins Landesinnere geht, nur bis zu zwei, mit Bäumen verseuchten, Aussichtspunkten, kehren um und Diskutieren uns zu CoCos, um ein wirklich herrlich fruchtiges Frühstück zu verdrücken. Erdbeeren sind hier grade der Hit. Ich sage bei der Bestellung wohl ‚We need a minute NOCH‘ und das wohl nicht das erste Mal.

Unser erstes Feuerwehrauto.. Toll.. ;)
Unser erstes Feuerwehrauto.. Toll.. 😉
Ich denk allerdings eher an dieses Gefährt
Ich denk allerdings eher an dieses Gefährt

Es geht weiter, wir fahren nach Carmel. Ein dämlich teurer Ort, mit einem feinen Strand. Dau auch ich langsam müde werde, denke wir uns, wir halten und legen uns mal kurz an den Strand. Wirklich schön und vor allem auch warm.. 30 Sekunden später.. Beide eingeschlafen. Nach ca. einer Stunde wache ich fröstelnd auf und wecke vorsichtig mein Nebenan. Da dieser Vorgang erwartungsgemäß länger dauert, gehe ich noch kurz 2 Bilder machen.

Ein Nickerchen mit Folgen
Ein Nickerchen mit Folgen
An einem wirklich feinen Flecken
An einem wirklich feinen Flecken

Plötzlich sehe und höre ich Lalülala.. Eine Feuerwehr hält direkt hinter uns. Eine Rescuedame stürzt sich mit Ihrem Surfboard in die Fluten. Aufregend!! Ich mach mir fast in die Hose.. Sie kommt ziemlich schnell wieder an Land. Allein… Draußen war zwar jemand. Der konnte aber noch selber schwimmen und hatte sich wohl nur in der furchtbaren Schlingpflanzen verhakt (Obwohl sich dann die Frage stellt, wer hat die Baywatach Dame alarmiert? Mysteriös.. Ein Fall für Aiman Abdallah).

Auch die Einheimischen finden so einen Bademeistereinsatz sehr aufregend
Auch die Einheimischen finden so einen Bademeistereinsatz sehr aufregend

Vom Lalülala ist auch die Tina entgültig erwacht und wir können weiter. Wirklich schön und Abwechslungsreich diese Küste. Nur die Leute um einen herum fahren mal wieder viel viel viel zu langsam.

Die Bilder müssen einfach sein
Die Bilder müssen einfach sein
Auch das
Auch das
Ach ja, ungefährlich waren unsere Stops auch nicht nicht
Ach ja, ungefährlich waren unsere Stops auch nicht nicht
Aber wunderschön
Aber wunderschön

Interessant auch das Vorhandensein von Wanderbaustellen, die damit beschäftigt sind, die von Erdrutschen beschädigte Strasse andauernd zu reparieren. In Lucia stoppen wir. Süßer Ort, besteht aus einer Bretterbude mit Shop, Restaurant und Lodge. Zufällig blicke ich am Eingang auf einen Zettel, der darauf hindeutet, das wir womöglich nicht weiterfahren sollten. Die Strasse ist in 14 Kilometern gesperrt, eben wegen Erdrutsch. Zwei Möglichkeiten. In 4 Meilen links ab und nach Bradley oder zurück nach Monterey. Frage nett nach einer Schlafmöglichkeit in LuciA: Für 195$ hätten wir sogar eine bekommen. Paah.. Für 195$ hätte ich die ganze Bude haben wollen.. Und den Wagen noch drauf.. Erhobenen Hauptes fahren wir weiter.

Und noch viel mehr Natur - Point Sur
Und noch viel mehr Natur – Sind hier nämlich an Point Sur
Und natürlich nicht für uns, den Touripöbel zugängig
Der für den Touripöbel natürlich nur von weitem zu betrachten ist.. 🙁
Ich weiß, es nervt, aber ich fand es echt dufte da
Ich weiß, es nervt, aber ich fand es echt dufte da
Und ich denke, man kann die Folgen der Natur oder des Schläfens in der Sonne schon deutlich sehen ;)
Und ich denke, man kann die Folgen der Natur oder des Schläfchens in der Sonne schon deutlich sehen 😉

Kommen an einen Zeltplatz vorbei der windgeschützt direkt am Ozean liegt. Ich komme kurz ins Grübeln. Egal, wir schaffen das noch nach Bradley. Wir fahren also weiter und biegen links ab, auf eine Strasse nach spanischem Vorbild, also mit Spassgarantie. Leider ist es schon halb sieben und Bradley noch gut 20Meilen entfernt. Da die Strasse nicht einmal auf unserem NAVI angezeigt wird, halten wir an. Grübel Grübel und Entschluss. Wir zelten!!! Sah doch ganz nett aus, direkt am Ozean. Umgedreht und zu Kirk Creek zurück. Das Office (ein Wohnwagen) ist nicht besetzt. Frage einen Residenten, wie man den hier nen Platz bekommt. Er verweist mich aufs Internet und meint, der Typ sitzt wohl auf nem Campground 5 Meilen weiter südlich. Na gut, hingefahren. Dann die niederschmetternde Nachricht. In Kirk Creek ist leider nichts mehr frei. Wir machen ganz lange Gesichter und nehmen hier nen Platz. Klingt ja fast genauso.. Mill Creek.. Temps sollen Nachts um die 13 Grad liegen. Das wäre mal echt OK. Nachdem wir uns ausgepackt haben, wir haben natürlich wieder ne eigene Feuerstelle und nen richtigen Stellplatz für den Wagen sowieso, fahren wir nach Anweisungen des Chefs und seiner Frau, die selber auf dem Campground wohnen, zum nächsten Markt am Ende der befahrbaren Strasse.

Ende im Gelände
Ende im Gelände
Und das komplette Gegenteil
Und das komplette Gegenteil

Wucherpreise und kein Toastbrot, geschweige Würste. Kaufen Dosensuppen und Bier (20$!!) Auf dem Rückweg überrascht uns der Sonnenuntergangund wir beschließen noch einmal kurz zur Küste runter zu düsen. Der Anblick der Wellen und die schwindende Sonne bereitete uns Gänsehaut. Vielleicht aber auch die aufkommende Kälte.. 😉 Auf jeden Fall waren wir froh, noch nen Platz zu pennen gefunden zu haben. Stell sich mal einer vor.. Ne ganze Nacht auf den beschissenen Sitzen im Auto pennen?!

A Girl from outter Space
A Girl from outter Space
10 Meter hohe Wellen.. ehrlich..
10 Meter hohe Wellen.. ehrlich..

Schnell noch beim Chef Holz gekauft (6$ statt 8$ bezahlt, er hatte wohl schon einen in der Krone). Schnell das Zelt hingeklatscht und Feuer gemacht. Tina schreibt und ich spiele mit dem Feuer. Unser Essen war übrigens grauselig. So kalt. Haben es einfach nicht hinbekommen, die Bohnedosen über dem Feuer ordentlich zu erwäremen.. Wenigstens hilft das Bier, ein Budweiser, sehr lecker. Gegen zehn quälen wir uns dann ins Zelt. Es ist diese Nacht wirklich stockfinster. Spätere Besuche beim Toilettenhaus sind ein echtes Abenteuer. Und?! Bier beim Zelten ist doof.

Knapp 100 Meilen - Von Monterey über eine der schönsten Gegenden nach Mill Creek
Knapp 100 Meilen – Von Monterey über eine der schönsten Gegenden nach Mill Creek