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24-05-2014 – Samstag – Die ersten Meilen

Im folgenden eine Version in ‚Stichpunkten‘ 😉

Mirko, aufstehen halb sieben (ist ja Urlaub), baden (die Wanne ist viel zu klein). Bin dann schon ma runter in die Lobby, habe im Zimmer natürlich einen selbstsprechenden Zettel hinterlassen. Tina aufgewacht halb acht. Mirko weg. Wanne noch voll, na gut… Mirko zurück, Tina verfällt in kurzzeitige Freude, um alsgleich in Gezetter umzuschwenken. Ich zeige Tina daraufhin erstmal den Zettel. Ach, ein Zettel, wo lag der denn? Direkt neben mir..? Da habe ich natürlich nicht hingeschaut. Tina dachte doch wirklich, ich hätte mich einfach davon gemacht, unglaublich. Es ist doch erst der Erste Morgen dieses gemeinsamen Urlaubs. Das wäre dann doch ein wenig schnell oder?? Konnte auch eine weitere kleine Krise lösen, dass gestern gekaufte shampoo war verschwunden. Es befand sich allerdings genau da, wo sie es vermutet hatte. Man mußte nur tiefer in der Tasche wühlen.
Frühstück bei Denny´s.

So sieht Freude aus
So sieht Freude aus

Nachdem wir uns überfressen hatten, ging es zurück zum Hotel. Schließlich mußte der Wagen abgeholt werden. Wir ließen die Sachen im Hotel und machten uns wiedermal zu Fuß auf den Weg. Bin mächtig aufgeregt. Wagen abholen ist für mich dann doch ein sehr wichtiges Ereignis.. 😉 Wenn man zu Fuß unterwegs ist kommt es eher selten vor, dass man Leute trifft oder sogar ein wenig zur Seite gehen muß, weil Leute auf dem Weg stehen. Auf unserem Weg begegneten wir zwei verloddert aussehenden Radfahrern. Der Ältere schien dem jüngeren gerade eine seiner Weisheiten mit auf den Weg zu geben. In der kurzen Zeit, die wir zuhören konnten, gebrauchte der alte Sack mindesten 5 mal das Wort FUCK. Übersetzung.. Scheiße oder Durchbumsen.. Ich versuche mich mal kurz an einer Übersetzung. Einmal mit Durchbumsen und einmal mit Scheiße..

Alter, Scheiße. Wenn das Scheiß Arbeitsamt mir das Scheißgeld für meine, Scheiße Man, Scheiß Fahrradreifen nicht scheiße schnell überweist, dann Scheiß ich denen, scheiße echt man, in den Scheiß Hausflur.

Juunge, wenn du die Alte nicht durchbumst, dann durchbumst die ein anderer und du kannst dich wieder alleine durchbumsen. So läuft das mit dem durchbumsen. Du musst Sie durchbumsen, verstehst du! Ohne durchbumsen keine Kekse, Scheiße man echt!

Bei der Autovermietung angekommen, ich denke, es handelt sich um einen zusätzlichen Flughafenterminal, müssen wir uns erst mal orientieren. Bin nämlich wirklich total aufgeregt. Aber keine Bange, ich bin ja nicht allein. Wir finden unsere Schlange und warten… Und warten.. Ich finde es toll das nur drei der Sechs Schalter besetzt sind und sich die Mitarbeiter sehr viel Mühe mit Ihren Kunden geben. Es sind in der Schlange nämlich nur drei Anwärter vor uns.. Wie dem auch sei, als wir drankommen, meint die Dame, es sei Ihr letzter Tag vorm Urlaub und sie könnte mir für 17$ die Woche ein Upgrade anbieten. Unten würden nämlich noch zwei Dodge Challenger stehen, die auf ein Ausfahrt warten.. Kacke, genau diesen Moment hasse ich.. Nen Challenger fahren.. Viele Tankstellen kennenlernen und flott durchs Land flügen. Hmm, ich schaue nach rechts. Ein mahnendes Kopfschütteln erreicht mich und ich frage die Dame, ob es denn auch Ford Fusion im Programm gibt. Klaro, sagt sie und ich lehne ihr Angebot ab, wie natürlich auch die 20 Zusatzversicherungen, die sie mir noch unterjubeln wollt, so an ihrem letzten Arbeitstag. Auf Deck 4 angekommen ereilt mich die Ernüchterung. Kein Fusion in der Fullsize Klasse.. Dafür Kia, Chevrolet Malibu oder nen Nissan Sentra. Innerliches KACKE!!! Ich laufe noch ein wenig wie Falschgeld durch die Reihen, vorbei an den Challengern (sehen gut aus) und entdecke nen Ford Taurus. Kurzes aufatmen, bis mir die kleine Mexikanerin am Counter sagt, nicht meine Klasse, dafür benötige ich ein Upgrade. Innerliches KACKE KACKE!! Noch mal hoch und den Vertrag umschreiben? Da haut die mich doch übers Ohr und mit einem mal habe ich ne Ranch gekauft.. Lieber nicht. Tina entdeckt dann noch etwas eher witziges. Einen Volkswagen Passat, in Mausgrau. Knallerkiste.. Wahrscheinlich stand der schon die ganze Zeit da und ich habe ihn einfach nur übersehen. Aber was solls, die Kiste ist mir vertraut und warum sollen Deutsche denn nicht auch mit nem deutschen Auto durch die Gegend schleichen. Eingestiegen, sofort zurechtgefunden und ab zum Hotel. Taschen holen, auschecken und ab in den Olympic National Park. Dabei fahren wir quer durch Seattle. Eine Stadt. Außer dem Space Needle, fällt mir nichts tolles auf, was aber auch an dem zugehangenen Wetter und dem Befahren der Autobahn liegen kann. Aus so Kreisen habe ich gehört, das Seattle eigentlich ne schöne Stadt sein soll. Aber wir sind ja erstmal nicht auf Städtetour. Auf dem Weg kommen wir an einer Tankstelle vorbei. Echt, denkt man sich vielleicht, ne Tankstelle? An dieser Tanke wurde eine zugedröhnte Schulklasse allerdings dazu missbraucht, anderer Leute Autos zu waschen (Wahrscheinlich, um so für die Schule noch mehr Drogengeld zu erwirtschaften). Damit auch jeder davon erfährt, stehen die Armen schon an der Kreuzung davor und zappeln unrythmisch herum. An die Hände wurden Ihnen Schilder rangeklebt, die dann natürlich herrlich wackeln und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir weiter zur Fähre. Über ne Stunde in der Schlange stehen und warten. Während ich vor dem Wagen gelangweilt eine rauche, werde ich von einem jungen Mann angesprochen. Er schlich vor schon durch die anderen Reihen und versucht Unterschriften für eine Petition zu sammeln. Ich lasse ihn reden und meine dann, sorry, wir sind aus Deutschland. Er lacht, findet es Cool und zieht weiter. Kurze Zeit später kommt er noch mal vorbei und fragt mich, wie wir dann in Deutschland die Marke unseres Wagens aussprechen.. Häh? Volkswagen.. Er.. Häh? Wolkswagen!? Nein, mit einem scharfen F am Anfange.. Wolkswagen? Er kapierts einfach nicht, merkt das auch und zieht entgültig weiter. Auf der anderen Strassenseite gibts Kaffee. Ich hole mir einen Americano (Eigentlich handelt es sich hierbei um mit Wasser verlängerten Espresso), beim ersten Schluck muss ich feststellen, es gibt wohl keine Defintion für die Menge an Wasser, die man auf den Espresso kippt. Das Ding schmeckt Kacke. Einfach nur heißes Braunwasser, wobei das Braun sehr hell ist. Und wir warten. Wie lang doch so eine Stunde werdn kann. Tina packt aus Verzweiflung das mitgenommene Magnetbrettspiel aus und besiegt mich dreimal.. Ich schmeiße den Mist ins Wasser und wir warten still weiter (Habe ich natürlich nicht ins Wasser geworfen). Dann gehts endlich auf die Fähre.. Die Überfahrt stellt das bisherige Highlight dieser Reise dar.

Letztlich schaffen wir es erst halb fünf zum Visitor Center des Olympic NP. Hat leider schon um 4 zu gemacht. Lösung 5 Meilen weiter, der Eingang zum National Park. Wir kaufen hier gleich nen Annual Pass für 80$ und machen uns auf den Weg zu Gipfel. Hätten allerdings fast zwei gekauft, weil wir nicht gerafft haben, dass man pro Wagen bezahlt. Fahren die hoch zur hurricane Ridge. Hier kann die deutsche Ingenieurskunst schon mal zeigen, was se kann. Fantastische Straßen und der alte Langweiler schlägt sich prächtig. 180PS machen dem Fettsack ganz gut Beine und das Fahrwerk wurde nicht zu sehr auf den american Way of Driving angepasst. Plötzlich wird es still, wir sehen kaum noch etwas. Nebel umhüllt uns und ich drossel die Geschwindigkeit ein wenig.. Wir fahren, glauben wir, durch die Wolken. Wenige Meilen später klart es auf.. Wir sind über den Wolken und die Sonne scheint uns das erst Mal ins Gesicht. Feine Sache.. Oben angekommen finden wir uns in einer alpinen Umgebung mit Schnee wieder und sind natürlich nicht mehr allein. Was nicht schlimm ist. Wir schauen uns begeistert um. Was für´ne grandiose aussicht auf schneebedeckte berge. Geile scheiße. Auf dem Rückweg versuche ich die Nebelstimmung einzufangen, scheitere allerdings am Nebel.

Unten angekommen, wir sind übrigens in Port Angeles, gehts auf die Hotelsuche. Ist ja alles kein Problem in America. Wäre da nicht das Memorial Day Weekend. Ach und das ist dieses Wochenende? Es ist wirklich alles belegt. In einem totalen Ranzschuppen hätten wir die Abstellkammer für 129$ haben können. No Way! Also muss das Zelt herhalten. Auf dem Weg aus der Stadt raus, entdecken wir noch ein Spelunke, das Fairmont Motel. Wir haben zwar eigentlich gar keine Lust mehr zu fragen, aber was solls.. Zweites Zeichen für eine Spelunke, nach das Werbeschild schon so trashig aussah, das Office ist nicht besetzt und man soll sich in der benachbarten Tanke melde. Alles klar, rein und vorsichtig fragen. Erstaunt feststellen, die haben nicht nur Zimmer, sondern auch vertretbare Preise. Wir entscheiden uns für warme 65$ und das Zimmer sah anschließend auch recht gut aus. Den Zeltplatz angucken wollten wir aber trotzdem, also wieder rein ins Auto und ab dafür. Crescent Beach.. Direkt am Pazifik. Ein Traum und es kommt ein wenig Wehmut auf. Diese verfliegt allerdings, als wir aussteigen und zum Wasser runtermachen. Es ist kalt, Arschkalt..

Wir erkunden die Küste noch ein wenig, kommen an ein WWII bunker vorbei und an einem Privatstrand. Da der Blick aufs Wasser wirklich herzzerreißend ist, frage ich im Office, ob ich denn mal kurz runter darf, um ein Bild zu machen. Klar, macht 6$ Dollar pro Person.. Was, um 9PM noch den vollen Preis? Hat die ein Ei am wandern? Wir sehen doch nicht aus wir dumme Deutsche. Ab zurück und Nahrung suchen.. Gar nicht so leicht. Landen im Endeffekt an einer schrullig aussehenden Drive Thru Bude und nehmen unser Essen mit runter zum Hafen. Hat wunderbar geschmeckt und die Kulisse hat gepasst.

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Der Weg ins Bett führt uns dann noch kurz an nem Supermarkt (Safeway) vorbei, wir brauchen noch Wasser für die Nacht. Draus geworden ist eine einstündigige Wanderung durch Alice`s Wunderland. Geiler Supermarkt.. Völlige Reizüberflutung.. Nicht verleiten lassen, wir wollen ja schließlich nur Wasser. Der Plan geht auf, aber die Zeit verging wie im Flug.


Viel zu spät landen wir dann auch endlcih im Bett. Gute Nacht

23-05-2014 – Freitag – Der Flug

02:15 – Der kleine Wecker meiner Frau reißt mich aus meinem süßen Schlaf. Unverhofft und sehr zu meinem Unbehagen, da ich wirklich fest geschlafen habe. Mein Wecker hat hingegen erst 02:30 als Startzeit vorgesehen. In der Regel ist das kein Problem, aber heute.. Ich kann nicht mehr ruhig liegen. Bin nämlich auch ein wenig aufgeregt.. 😉
02:30 Mein Wecker kommt hinzu und markiert nun auch für Tina den offiziellen Startschuß. Mein Wecker startet mit ‚Jazzy Jeff and the fresh Prince‘. Hatte gehofft, dass die beiden mich auch wecken, aber nun ja.. Bin halt schon wach. Die folgenden Minuten laufen sehr routiniert ab, schließlich könnten wir heute ja auch zur Arbeit und von der Urhzeit her macht das ja kaum einen Unterschied.
Am Abend vorher habe ich noch kurz geprüft, ob auch ja ein DriveNow Wägelchen vor der Tür parkt. Es waren drei.. Innerliches aufatmen. Heute Morgen.. Heute morgen sind die Kisten weg. Kurze Minipanik, aber als die APP sich aktualisiert, stelle ich fest, es hat uns jemand ein neues Vehikel direkt vor die Tür gestellt. Also runter und ab zum Flughafen.
Kack Mini.. Ein Diesel.. 30% Tankinhalt und er nervt andauernd damit, das wir ihn Tanken fahren sollen..
Am Flughafen selber drehen wir ne kleine Ehrenrunde, da der DriveNow Parkplatz nicht unbedingt ausgeschildert ist und der Hinweis, ‚befindet sich direkt hinter der ARWE Tanke‘ auch nicht weiterhilft. Nach guten 15 Minuten finden wir den Parkplatz endlich. Von hier ist es nicht nur gefühlt noch einen Kilometer bis zum Flughafengebäude, aber wir sind ja voll gut drauf, geht es doch in den Urlaub. Ach ja, Tina hat Ihre Winterjacke an und wir haben es jetzt schon kanpp 23 Grad.. Voll gut drauf halt..
Tegel macht ja auch erst um 6 auf, oder? Daher vielleicht die Leere in den Gängen.. Und unser Flug? Geht vom Gate D.. Wo ist das denn? Einmal durchs Terminal und hinten wieder raus.. Super.. Der Boarding Schalter hat übrigend auch noch nicht geöffnet, was man bei der Riesenmenschenschlange gar nicht erwarten würde. Wir beginnen zu warten und zu beobachten, mit welcher Ruhe sich die Damen und Herren auf auf das Öffnen Ihrer Abfertigungsschalter vorbereiten. Das beruhigt uns auch sehr.. Dann bewegt sich die Schlange endlich.. Langsam, aber kontinuierlich.. Als wir in die Nähe der Vereinzelungsanlage gelangen, fällt uns etwas Sonderbares auf. Es gibt links neben unserer Schlange noch zwei weitere Lanes. Eine für die ‚ich zahle viel zu viel – Prioritiy CheckIn‘ Kunden und eine, völlig leere Lane, mit der Aufschrift, hier bitte nur Kunden, die einen Online Boarding Pass haben und lediglich Ihr Gepäck loswerden wollen. Äh.. Aha.. Passt doch auf uns. Aber warum ist die Reihe leer..? Sich da jetzt einfach anstellen vergrätzt bestimmt die Meute.. Wir überlegen und werden nun auch schon in die ZickZackSchlange vor dem Counter gedrückt. Als dann doch noch ein freundlicher Mitarbeiter der Airline erscheint, frage ich ihn höflich und er.. Oh.. Klar.. Kommen sie, drängeln Sie sich bitte an allen vorbei und gehen ganz nach vorn.. Deutsche sind so wunderbar..
05:00 So, Gepäck verstaut und die Sonne scheint uns auch immernoch ins Gemüt, mittlerweile auch von draußen. Schnell noch eine letzte Zigarette auf deutschem Boden und ab in den Sicherheitsbereich. In der Wartehalle angekommen, merke ich, hier hat ja auch noch nix auf. Habe darauf gesetzt, dass ich mir hier noch die eine oder andere Unterhaltunszeitung kaufen kann.. Eine Wolke zieht auf.. Ein dunkle Wolke.. Doch dann.. Ich sehe eine Dame zu einem Stand wandeln und die Planen entfernen.. Darunter entdecke ich Zeitungen und Süsskram.. Mach hin, denke ich mir. Sie sich nicht.. Also helfe ich ihr ein wenig, zumindest soweit, bis ich meine Autozeitungen entdecke. Ich helfe ihr anschließend auch noch dabei, ihre Kasse zu öffnen und freue mich nun wieder viel, viel döller auf den Urlaub..
Ab in den Flieger.. In Amsterdam gelandet, merken wir mal wieder, Berlins Flughäfen sind Provinzflughäfen.. Kommen erstmal überhaupt nicht klar und ich suche nach einer völlig verquarzten Raucherlounge. Da wir hier aber 3h Aufenthalt haben, macht uns die Größe des Airports nicht viel aus. Man kann ja ma gucken, was es so gibt.. Käse.. Käse gibt es.. Und tolle Schuhe aus Holz. Ne Raucherecke ist auch schnell gefunden und echt zum abgewöhnen. Da ich mich gerade in der Entwöhnung befinde, probiere ich es aus.. Eklig.. Man kann die Luft schneiden und die leute erkennt man nur verschwommen.. Egal, muss ich jetzt durch.. Anschließend gibs nen Caramel Machiato beim Starbucks. Keine Tasse gekauft, dafür aber verarscht von der Annahmedame. Sie sagt, alles klar, geht mal vor, dann bekommt ihr was und die vorne fragen, habt ihr schon bestellt? Klar, bei der Tante davorne.. Aha und auf welchen Namen? Meinen natürlich.. Sie sagt.. Ok, ich habe keine Bestellung, bin aber so gütig, dass ich deine aufnehme. Ich sage, einen Caramel Machiato, tall, doppio.. Also mit doppeltem Espresso.. Sie fragt, zwei? Ich, ja.. Zack, habe ich halt zwei Caramel Machiatos bekommen und bezahlt.. Ohne ExtraShot natürlich, wie ich anschließend von meiner Begleitung belehrt wurde. Englisch ist ne tolle Sprache.
08:30 So langsam drängt es uns zum Terminal. Wer weiß, vielleicht fliegen die diesesmal ohne uns und viel früher als geplant. Am Terminal E09 angekommen, erhalten wir schon mal den ersten Vorgeschmack auf den American Way of Travelling. Nicht, dass wir noch einmal durch ne profane Sicherheitsschleuse müssen, denn hier hat man Nacktscanner, nein, die Security wird schon komplett von fies dreinschauenden Amerikanern gestellt, die jeden Fluggast einzeln interviewen.. Hah.. So früh schon anfangen, sein miserables Englisch zu entlarven.. Leichte Panik.. Was will der denn wissen und was antworte ich. Merkt der, wenn ich lüge..? Ich sehe aber nirgends einen Lügendetektor 3000.. Vielleicht haben se den aber schon weiterentwickelt und unsichtbar gemacht?! Oh Gott, wir werden aufgerufen.. Wir schlürfen unterwürfig zu dem uns zugewiesenen Interviewstand. Tina möchte sich gleich auf die Seite stellen, von der die Fragen gleich auf uns niederprasseln. Gute Idee, aber völlig unangebracht.. Der nette Herr lässt uns allerdings auch warten. Kein gutes Zeichen, oder..? Als er endlich da ist, versucht er uns mit Smalltalk den eigentlichen Grund der Reise aus der Nase zu ziehen. Er will auch wissen, was wir bezahlt haben und ob uns Amerika gefällt… Ich habe sein Lächeln natürlich sofort durchschaut und Tina versucht ihn alsgleich zu verwirren. Auf seine Frage ‚Wie steht ihr beide zueinander?‘, antwortet Tina klug ‚Seit sechs Jahren!‘ Das und unser furchtbar rumpeliges Englisch scheint ihm zu genügen, er wünscht uns viel Spass und lässt uns passieren.. Puuh.. In uns erwächst ein echtes ‚Geschafft‘ Gefühl und wir suchen uns mit stolz geschwellter Brust einen Platz im Wartesaal. Sind ja nur noch anderthalb Stunden.
09:15 Der Wartebereich füllt sich langsam und ich bin mir sicher, der eine Typ ist ein bekannter Schauspieler. Ich muss ne ganze Weile überlegen und Google bemühen, aber dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Es ist Sean Penn.. Krasse Sache.. Steht davorne einfach rum und wird von allen möglichen Leuten angequatscht. Und sowieso kommen mir viele dieser amerikanische Gesichter unglaublich bekannt vor.. Was haben die Kollegen vorhin in der Raucherlounge eigentlich um mich herum so geraucht?
09:30 Es erfolgt eine Ansage der Crew. Wir sind in Time und das Borading wird demnächst beginnen. 09:35 Nächste Ansage, es gibt einige Schwierigkeiten mit den Engines. Wir führen einen kleinen Test durch. Das Boarding verzögert sich um höchsten 10 Minuten. 09:40 Die KabinenCrew geht an Board.
Rauch am Flugfeld – Durchsage, ist völlig normal (passiert etwa 10 mal pro Tag). Klar… Und warum guckt die Crew dann so komisch?
Maschinentests laufen noch einmal. Ergebnis abwarten, halbe Stunde Delay (Verspätung für unsere nicht-Englisch-sprechenden Leser)
10:45 Tests erfolgreich, aber nun ist die Crew schon zu lange an Board und der Flieger hatte keine Betten. Die wären aber Voraussetzung, dass die Piloten noch so lange fliegen dürften. Super
12:00 Der Masterplan (nachdem die angeblich ernsthaft erwogene Möglichkeit, den Flug einfach ganz abzusagen, verworfen wurde). Wir fliegen erstmal los und machen nen Zwischenstop in Boston, um die Crew zu wechseln. Prima..
Boarding.. Sean Penn sitzt mit uns in der Holzklasse. Komisch.. Neben mir sitzt ein Fetthans. Filme auf Deutsch. Viel zu kalt.. Kann nicht schlafen.. Sitze zu eng.. Alle machen die Fenster zu.. Nach 7 Stunden Flug Landung in Boston. Alles springt auf und verteilt sich im Flieger. Häh? Warum jetzt, hätte man doch auch schon früher mal machen können.. Nach 1 1/2h gehts weiter.. Mussten ja noch mal alles testen und so.. Ich liebe fliegen..Plätze nah am Klo..zweimaliges fast-Übergeben aufgrund der ausströmenden Gerücke..Ankunft. Koffer.. nochmal Pässe, nochmal die Frage wie lange und was wir so machen wollen, Fingerabdrücke und Fotos. nochmal Pässe und endlich – halb sieben Orstzeit – wieder an der frischen Luft.. verwirrendes vom-Flughafen kommen… ab zum Hotel… ganz nett, sehr schönes Zimmer..bloß nicht hinlegen.. brauchen noch Zahnbürsten und anderen Hygienekram. Westmister dingsbums – sieht auf der Karte gar nicht sooo weit aus. Ist aber weit. Bergauf und Bergab. Mirko verarscht Tina, indem er den von ihr gemiedenen Weg als den richtigen ausgiebt (war es ja irgendwie auch, aber Tinas Gefühl, man sollte dort nicht lang – was wohl an der weggeschobenen Absperrung lag – wurde bestätigt, als wir unter und über einige umgefallene Bäume klettern mussten… zwischendurch der Gedanke: Mist, wenn das nur bis acht offen hat, schaffen wir das nicht. Endlich am Ziel.. sch.. riesig und überdimensioniert, wie alles hier (wenigstens bis neun offen). Verdammt, wo ist eine Drogerie oder irgendein Supermarkt? Nicht nur gefühlte Kilometer später, erreichen wir irgendso nen asiatischen Seafood Supermarkt. Wir haben nicht viele Wünsche, aber die kann dieser Laden nicht erfüllen, es sei denn, wir wollen uns mit frischen Fisch duschen. Zweite Erkenntnis: Amis sind Weichwürste – zu erkennen an nur weichen Zahnbürsten. Ab zurück. Sind uns einig, den Weg nicht zurück laufen zu wollen. Suchen eine Bus. Mirko hat inzwischen im Internet herausgefunden, dass Linie 156 irgendwo am Center losfahren und uns fast bis zurück fahren würde. Die nächste Odyssee. wieder nicht nur gefühlte Kilometer zurückgelegt. Diesmal mehrmals im Kreis gelaufen. Bushaltestelle 21.10 gefunden. Es gibt dort aber keine Pläne mit Abfahrtzeiten. Internet sagt, der nächste kommt erst 22.48. Super. Aber siehe da, ein Starbucks. Hin da. Zu, war ja klar. Aber hey, wir wenden unsere traurigen Augen vom Boden ab und erblicken eine Mall, sowas, war wir eigentlich die letzten 1 1/2 Stunden gesucht hatten, schräg gegenüber. Zeit vertreiben und rin da. Die restlichen, noch nicht bekommenen Artikel gekauft (juhu, nach längerem suchen mittelharte Zahnbürsten gefunden (da kommen wohl öfter Touris hin, oder vielleicht nutzen Teenies die auf für Mutproben…) Irgendwer hat uns entdeckt. Beim Rauskommen schon großes Feuerwehr- und Polizeiaufkommen (Disko-Disko…), unauffällig bleiben und zur Busse zurück. Bus kommt, zusammen mit dem Hunger. nicht gut.. Kaum im Bus hingesetzt, gesellt sich auch noch schwere Müdigkeit hinzu. Fies, wenn man die Durchsagen nicht versteht und auf Sicht aussteigen muss. Gerade so in der nähe des Hotels aus dem Bus gestolpert und ab zu Dennys. Sooo lecker…. Ab ins Bett. Tina ärgert sich über das bei ihr nicht funktionierende W-Lan und Mirko ist innerhalb von 10 sek eingepennt, so dass Tina das Technikproblem nicht lösen konnte und auch entnervt, aber sofort eingeschlafen ist.