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DAY17 Back to the City SO 20110522

Nachdem wir gestern wirklich schnell eingeschlafen sind, bin ich heute auch schnell aufgewacht. Aber wenigstens von alleine. Da der Raum kein Fenster besaß, eröffnete sich vor meinen Augen stockfinstere Nacht.  Ich schnappte mir den Bademantel und taperte über den außenliegenden Flur (und mit außen meine ich draußen) zum Mens Bathroom. Glücklicherweise war es dort warm und es gab auch die restlichen Utensilien, die ich, aufgrund der Dunkelheit und meines Wunsches, die Dame noch nicht aus Ihrem Schlaf zu reißen, natürlich im Zimmer gelassen hatte.

Draußenklo & Dusche

Zurück im Zimmer weckte ich zärtlich Tina. Hatte aber auch keine Wahl, denn kein TV, kein Internet und viel schlimmer, kein Licht. Obwohl, als Tina Ihre Augen öffnete, wurde der kleine Raum schon ein wenig erhellt. Ich zog mich an und ließ die Dame erstmal zu sich kommen. Draußen schnitt nämlich die Sonne Strahlen durch die Bäume, ich schnappte mir also die Kamera und los. Das Gelände war riesig und bestand aus mehreren stimmigen Gebäudekomplexen. Viele der andere Zimmer hatten übrigens ein eigenes Bad. Und auch ein eigenes Fenster..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei meinem Streifzug über das Gelände durfte ich miterleben, wie der Parkranger den Tag eröffnet. Er sang dazu die Hymne des Landes und Alle sich ebenfalls im Freien befindenden AMI People klatschen Ihm Beifall. Stellt euch das mal in Deutschland vor, also im jetzigen.. Morgens im Innenhof meines Arbeitgebers mit der Nationalhymne auf der Kehle die Fahne hissen. Verrückt… Mit klirrenden Händen geht’s nach ner halben Stunde zurück in den Bunker. Die Frau ist mittlerweile auch schon beim fertigmachen.

Draussen wars echt hell..

Sieht süß aus in dem Zimmer, mit der Beleuchtung, einem kleinen Spiegel und einem Minilichtspender. Ab zum Frühstück. Please wait to be seated. Toll, Namen nennen und warten. Wenigstens gibt es schon miesen Kaffee in der Lobby. Lesen in einer CowboyPferde Zeitschrift und sind ein wenig entsetzt über diesen Markt. Werden aufgerufen. Am Platz drängt uns der Kellner O-Saft und Kaffee auf (Habe meinen von draußen noch in der Hand). Egal, es scheint die Sonne, obwohl anders angesagt und die Laune steigt. Das Buffet selber sieht ziemlich lustlos aus. Es gibt wieder keine Waffeln!!!! Keinen Bacon!!! Und das Rührei sieht nach Fertigei aus. Satt wurden wir, aber für den Preis hätte ich einfach ein wenig mehr Liebe erwartet.

Schnell Sachen gepackt und den Raum geräumt. Es ist nun 10Uhr. Das weiss ich, weil der Orangensaft heute morgen eine ganz besondere Wirkung auf mich hatte. Wollten um Wawona wandern, konnten uns aber im VisitorCenter zu nichts durchringen und sind dann doch bequem mit dem Auto ins Valley gefahren. Mussten ja eh dort lang, auf dem Weg nach San Francisco. Im Valley angekommen, wollte ich eigentlich zum Columbia Rock aufsteigen, aber irgendwie steckte uns der gestrige Ritt noch ordentlich in den Knochen und die Lust auf Kraxelei hielt sich in engen Grenzen. Haben uns nach endlosem Rasten vor dem Visitor Center für die einfachste Variante entschieden. Den Mirror Lake. Wir schlichen in Zeitlupe zur Bushaltestelle. Der Shuttlebus bringt uns direkt zum Startpunkt des Weges (American Way of Life?!). Im Bus ist dann Schluss mit Ruhe und Entspannung. Wir dürfen einer total nervigen AMI Familie zuschauen und zuhören, wie se den ganzen Bus unterhält, obwohl der Vadder nur seine Bälge zähmen will und das waren nicht wenige. Sind zum Glück eine Station vor uns raus. Nächste Station Mirror Lake, schallt es quakend aus dem Buslautsprecher. Wir also raus.

Nicht nur Kacke, auch Pferde

Vor uns ein Weg, gepflastert mit Pferdekacke, dass muss er sein. Wir kommen an eine Brücke. Ich meine, der Weg geht vor der Brücke rechts weg, denn dort geht die Pferdestuhlspur lang und auch viele andere Leute. Nach 20 min habe wir den See immernoch nicht im Blick und wir schauen gemeinsam in den Plan. Oh Gott, Mirko hat sich geirrt!!! Das ist nicht der Weg zum Spiegel See, dies ist nur ein Weg, auf dem sich Pferde ma so richtig gehen lassen können und die dämliche Touris anschließend einen Hindernisslauf absolvieren können. Wir also umgekehrt. Es sei erwähnt, dass die Pferde, an denen wir vorbeikamen, nicht gerade fröhlich aussahen. Ich sage, es lag daran, dass die Tiere durch Ihre eigene Scheisse trampeln müssen, auf der anderen Seite, sie müßten sich ja auch nicht auf den eigenen Weg scheissen. Tina meinte, es könne ebenso an den völlig überfressenen Reitern liegen, die sich auf dem Pferd  gerade so bewegten, als wären es nasse Säcke Reis. Wie auch immer. Diesmal gehen wir über die Brücke und folgen brav der Strasse. Der See eröffnet sich uns in mehreren Teilen und relativ überlaufen. Dennoch ein sehr schönes Ensemble, gelegen am Fusse des Halfdome (grosser Felsenhügel, der uns Schatten wirft) gelegen. Fotos, rasten und zurück.

Spiegel See

Auf dem Rückweg überholen wir eine komische Truppe, die man so auch gut vor nem deutsche SozialAmt treffen könnte, allerdings würde man sich dort über die schwertartigen Taschenmesser wundern.

Die Fahrt, raus aus dem Park, gestaltet sich, was den ersten Abschitt angeht, sehr langwierig. National Parks sind halt Schleichergebiete. Speeding kills Bears (Rasen bringt Bären um) steht überall auf den Schildern. In Mariposa gibs den ersten Stop. Die Raserei hat mich Müde gemacht und ich brauch nen Kaffee. Nur leider finden wir hier keinen.. Jedenfalls nichts, was nicht nur nach braunem Wasser aussieht. Es geht also weiter. Tina schnappt sich das NB und beginnt zu schreiben. Die Strecke hat eine Geamtlänge von knapp 230 Meilen und das Navi schickt mich schon wieder über eine sehr geile Strecke, aber anscheinend mit Bedacht. Die Vegetation ändert sich wieder sehr schnell. In der Ebene sehen die Hügel aus, als wären sie mit Samt bedeckt, dazwischen liegen weite Flächen auf denen Steaks und Pferdewürste grasen. Zwischendurch wieder riesige Plantagen verschiedenster Früchte. Mandeln. Pistatien, Kirschen.. Hatte immernoch keinen Kaffee, grummel, werde aber irgendwie auch so wacher. Tina meint plötzlich, Schluss mit schreiben. Einen Kaffee und sie fährt mal wieder!! Oha, na dann man nen Kaffee gesucht oder doch vielleicht Kalkül von Ihr, weil ich die letzten 100 Meilen auch schon keinen gefunden habe? Am Anfang der Strecke hatte ich verdammt viele Starbucks gesehen, aber Starbucks Kaffee ist ja kein richtiger Kaffee. Jetzt würde ich mir einen herbei sehen, doch in dieser Einöde gibs einfach nichts. Entdecke am Straßenrand drei alte Autos. Es sieht aus wie eine Falle, gemacht, eben für Leute wie mich. Wir halten und ich schleiche mich, nur bewaffnet mit meiner Kamera, an die Karossen heran. Es scheint ruhig zu sein, alles was ich höre ist der Wind im Gras und den Auslöser meiner Kamera.. klack.. klack.. Glück gehabt. Die Zusammenstellung der Karossen ist allerdings nicht so überragend, so dass wir alsbald weiter fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenig später entdecke ich mitten in einem Feld einen Espresso Shop.. Notbremsung und runter vom Highway. Und? Geschlossen..!! Klar, so in Mitten der Einöde hält ja auch niemand an, außer vielleicht mir. Kurz vor San Francisco ab an ne Tanke und Dreckskaffee gekauft. Weiter.. Das Navi schickt mich nun direkt durch einen Ort und dort natürlich direkt an einem STARBUCKS vorbei. Innerlich koche ich. Durch die eigenmächtige Änderung der Route (böses Navi) fahren wir über San Jose, also von unten nach SanFranciso rein. Finde ich persönlich ziemlich doof, weil nicht über ne Brücke, aber umkehren?? Genauso blöd… Egal. Die Spannung steigt und es wird langsam dunkel. Wir haben uns ja am Morgen schon ein Hotel rausgesucht. Ein günstiges Super 8, direkt in der Innenstadt. In der  O´Farrel Street. Als wir in die Strasse einbiegen, erstreckt sich ein voll Hippes und Buntes Viertel vor uns. Natürlich liegen genau vor unserem Hotel lauter Penner herum und es sieht aus, als wäre man in die dunklen ‚Strassen von San Francisco‘ (Fernsehserie aus den 70ern) eingetaucht.

Im Hellen gar nicht schlecht

Und an nen Parkplatz, also geschützt in ner Garage oder so, ist hier auch nicht zu denken. Uns beiden steht ungefähr folgender Gedanke im Gesicht „ hkhbhhHILFEknakksb „ Wir lassen uns überhaupt nichts anmerken und und halten erst gar nicht an. Auf zu Hotel zwei. Eher an der Bridge gelegen und in unserer damaligen Auffassung weit ab vom quirligen San Francisco. Wir biegen also die nächste Kreuzung links ab und befinden uns mit einem Schlage in dem San Francisco, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Hügeligen Strassen, unübersichtliche Kreutzungen, überall Lichter und Menschen… Ich bin total aufgeregt. Plötzlich CabelCar von rechts.. Dann der Berg runter.. durch nen Tunnel.. Ich passe mich nur langsam an und bin froh, als unsere nächste Station entdecke, danke NAVI.Wenn ich mir vorstelle, diese Tour an Hand einer Karte zu fahren, dass dann noch geführt von meiner talentierten Beifahrerin. Ich bin jedenfalls noch nie so wirr durch eine Stadt gefahren.. So richtig wollte unsere Odyssey aber noch nicht enden. In dem Hotel gab es nur noch ein Raucherzimmer und das dann für 100$. Zack, weiter.. Halten wenig später bei einem American Best Value und bekommen das Bett für 70$. Fair, gut und genommen. Parkplatz ist auch dabei. Gegessen wird bei Mels Diner schräg gegenüber, sehr geil.

Essen wie in den Fifties

Habe die ganze Fahrt noch nicht so ein schönes Diner gesehen und die Karte ist so nachhaltig, da könnte man direkt 50 Pfund zunehmen. Anschließend geht’s noch um den Block, denn die 50Pfund sind für die anderen. Wollten erst mit dem Bus zur Golden Gate Bridge. Der kommt aber nicht oder wir verstehen den Plan nicht, also laufen wir. Sieht alles nicht weit aus, ist aber verdammt dunkel. Gelangen zum Exploratorium, einem Überbleibsel der Weltausstellung von 19weißichnicht. Jedenfalls erfreuen wir uns an dem Bau und unsere guten Laune.

http://www.exploratorium.edu/

Innerlich habe ich beschlossen, dass ich heute noch zur Bridge will, aber dass behalte ich natürlich erstma für mich.. Wir tappern also weiter, völlig ziellos natürlich.. Als nächstes gelangen wir zum Crissy Field, einem ehemaligen Militärflughafen der jetzt zu einem sehr schönen Park umgebaut wurde. In der Dunkelheit, die in der Tat bemerkenswert ist, sieht man allerdings nur einige beleuchtete Grasflecken und in der Ferne die Bridge. Ich merke, die Laune sinkt. Weiß nicht wie, aber ich schaffe es, dass wir weiter gehen. Hoppla, mir fällts wieder ein. Ich meinte, da oben fährt der Bus. Verstehste, der Bus, der uns zurück zum Hotel bringt.. Und ja, natürlich fährt noch ein Bus, ist doch erst halb 12.. Es klappt jedenfalls. Nun heißt es, eine unbeleuchtete Strasse, bergauf, neben der Leitplanke, entlang zu wandern, um vom Crissy Field hinauf zur Bridge zu gelangen.

Im Hellen doch ganz nett

Gruselig könnte man sagen. Man muss ja immer daran denken, wir sind in einer bösen Stadt, um uns herum kein Leben. Dennoch fühlte ich mich verdammt sicher (Anme. der red.: Es war arschkalt und super gruselig).. Ach ja und dass die Strasse zur Bridge führt.. Äh, dass war eher ne Ahnung..  Na ja, zum Glück behielt ich recht und oben angekommen kann ich einen sehr schönen Blick auf die Brücke erhaschen. Der Bus fuhr glücklicherweise wirklich noch und hat uns sogar bis vor die Tür des Hotels gefahren. Es ist jetzt halb eins und der letzte Bus. Die Anspannung läßt nach und wir freuen uns sehr aufs Bett.. Gute Nacht..

250 Meilen quer durch Kalifornien

TAG 16 – Into the Wild – Sa 20110521

Rrrrinngg.. RRRiinngg.. RRinnnng.. Was ist das?? Die Augen klappen langsam hoch und das Hirn kann das grauenvolle Gebimmel endlich zuordnen. Ferngesteuert, also ohne bewußtes Zutun meines ohnehin noch nicht bewußten Geistes, wanderte meine Hand zum letzt bekannten Ablageort des Weckerhandys. Baaam!! Aus.. Ruhe..

Da ich nun aber schon im geistigen Startprozess bin und dieser in der Regel auch nicht mehr aufzuhalten ist (Stichwort: Senile Bettflucht), schießt mir sogleich ein Gedanke in den Kopf. Wir wollten ja heute zum Yosemite National Park und müßten hierzu wirklich früh los. Ich richte mich also langsam auf, blinzel auf die Uhr und verfluche den Teufel, der den Wecker auf viertel nach 5 gestellt hat, denke mir dann aber, der Fluch hat mich längst schon erreicht, denn ich bin wach. Ein Blick nach rechts verrät mir, nur ich bin verflucht. Meine reizende Begleitung ist eben noch beim Sägen. Ich beginne sanft zu rütteln. Der beginnt Motor zu stottern, läuft aber gleich wieder ohne Aussetzer weiter. Ich verstärke meine Bemühungen und starte nen deutlichen, aber natürlich trotzdem liebevoll ausgeführten, Schubser. Der Motor geht aus und am oberen Ende der Motorsäge öffnen sich zwei augenähnliche Schlitze. Nun heißt es, dran bleiben. Weiter rütteln.. Und zwar nicht monoton, wie in einem Kinderwagen, sondern unregelmäßig, ähnlich einem Erdbeben. Die Schlitze öffnen sich noch ein Stück und dort wo in der Regel ein Mund Worte in die Welt entläßt, ertönt ein deutliches, gefährlich klingendes Knurren. Denke mir, Vorsicht, nicht dass der Motor wieder anspringt.. Wir brauchen unsere Wälder noch.. Ich rüttel weiter, habe mich aber ein wenig entfernt. Ich rüttel also eher mit ausgestreckten Armen. Nur aus Selbstschutz, falls nun langsam der Bewegungsapparat hochgefahren werden sollte und mich im Rahmen des Selbtstests treffen sollte. Dieser Prozess zieht sich noch ein wenig und gegen halb sechs habe ich es geschafft. Sie ist wach und zwar so wach, dass sie nachvollziehbar antworten kann und nicht jede Frage mit „Knuurrrrr“ beantwortet…

Kurze Bemerkung des Autors. Der eben beschriebene Weckprozess ist natürlich frei erfunden. Ähnlichkeiten zu Personen aus meinem persönlichen Umfeld sind rein spekulativ und zufällig. Tina ist vor mir wach gewesen und hat mich, frisch geduscht und fertig zum losfahren, um halb sechs wachgeküsst -haha.

Wie auch immer. Heute morgen gab es eine Besonderheit. Ich möchte hier ein Lob an das Ambassador INN Hotel in Fresno aussprechen. Nicht nur, dass das Zimmer hervorragend war, auch das Frühstück war der Knaller. Es gab nämlich nen Gutschein für ein Frühstücksmenü beim gegenüberliegenden McDonalds. Heisst, echter Kaffee, warmes Essen und Sitzplätze..

Nun also ab auf die Strecke. Das Wetter war so lala, aber die Laune war gut. Gut eine Stunde Fahrt brachte uns an den Rand des Parks. Wir streckten langsam unsere Fühler nach einer Unterkunft aus. Am Rand des Parks lag Oakhurst, dort hätten wir für 259$ – 2 Nächte pennen können, der Ort sah sehr niedlich aus, aber das reicht bei dem Preis nicht aus. Weiter. Wir schraubten uns wieder hinauf. Der nächste Ort hieß Wawona. Ein eher zufälliger Blick nach links offenbarte eine kleine Perle. Ein Hotel, aber nicht irgendeines, es war eines an dem man nicht einfach vorbeifahren kann. Wir steigen sogar aus, schauen uns mit offenem Mund und gehen mal fragen. Und die Antwort? Ja, sie haben ein Zimmer, eines mit geteiltem Bad für 147$, ohne Steuern. Überleg, umgeschaut, versichern lassen, das es in bestimmten Bereichen des Komplexes Internet gibt und zugeschlagen. Kann ja nicht schlecht sein und ist bestimmt ein echtes Erlebnis. Trotzdem, ganz schön blauäugig. Wir konnten nicht einmal ein Blick ins Zimmer werfen. Ist ja erst neune und das Zimmer noch belegt. Aber ihr hättet das Hotel mal sehen müssen.. Als wäre man in Wild West gelandet. Alles Holz, alles knarzt und alles echt.. Schöner Nebeneffekt, es kehrt eine gewisse Gelassenheit ein, denn wir haben ja nun ein Bett für die Nacht.

Also, fröhlich pfeifend ab ins Valley. Nochmal 22 ätzende Meilen durch den Fels. Sehr unangenehm, weil man nur 35Mph fahren darf und die anderen Besucher so erschrocken von dem Spasspotential der Strecke scheinen, dass se alle nur 25Mph fahren. Ich könnte platzen!! Aber das hält nicht lange an, denn nach einigen Kurven hinter diesen Flitzpiepen werde ich müde und beginne den Kampf mit meinen Augen. Eines wird aber hier schon deutlich. Viele Besucher. Erstes Bild wird kurz nach nem Tunnel vom Bridalvail Fall und dem Tal gemacht.

Bridal Falls

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nett, das wir auch mal ein Bild bekamen

Bedeckt. Völlig überfüllter Parkplatz. Neben uns macht sich ein Paar für einen längeren Aufenthalt im Hinterland bereit. Die holen ca. 3Tonnen Klimperzeug aus ihrem Wagen und stopfen sich das irgendwie an den Körper. Respekt. Machen wir das nächste mal auch.. 😉  Fahren weiter und wollen als nächstes direkt beim Wasserfall stoppen. Geht aber nicht, völlig überfüllt. 300 Meter weiter kann man allerdings am Strassenrand parken. Ist aber natürlich nichts für den gemeinen Einheimischen, wo wir wieder bei meinem Bild des Amerikaners, als bewegungsphoben Burgervernichters, wären. Der Weg gestaltet sich mehr oder weniger anstrengend. Es liegen massenhaft Touris im Weg. Touris, die den Strapazen des ebenerdig verlaufenden Wanderwegs nicht gewachsen sind und einfach aufgeben.

Idyll
American Chaos

Der Wasserfall rückt in den Hintergrund und wir drehen ab. Wir fahren weiter. Kommen ins Meadow (Heisst, glaube ich Tal oder Aue)  und sehen am Ende einen Wasserfall. Ich halte an und schieße ein paar Bilder, nichts besonderes denke ich. Auf der Fahrt zum Visitor Center wird uns gewahr, es handelte sich um die sagenhaften Wasserfälle des Yosemite Parks. Aha, das waren also die weltberühmten Wasserfälle? 700m hoch?

Toll, das fängt ja gut an. Nun gut, erstma den Wagen loswerden. Wir sind die Einzigen, die Rückwärts einparken und ernten erstaunte Blicke, die so was ausstrahlen wie, warum machen die das? Sind die zu blöd? Haben uns auf dem Weg für zwei Wanderwege entschieden. Einer sollte direkt zu den Upper Falls gehen, d.h. an die Spitze des Großen, wobei groß nur für hoch steht und der zweite führte uns an zwei kleineren Wasserfällen vorbei, ohne Überblick ins Tal. Hmm. Der Ranger im Visitor Center konnte hier auch nicht helfen. Warum fragt man den überhaupt. Zusammenschnitt seiner Antworten. Oh, gehen Sie zu den Upper Falls, wird es steil und nass (Aha, das stand so auch schon in der Infozeitung). Gehen Sie den Mist Trail haben sie keinen Blick übers Tal (Sehr interessant, stand so auch schon in der Infozeitung. Meine Blutpumpe springt an und treibt mir meine Zornesader auf die Stirn).  Egal, wir können uns auch so entscheiden. Sind dann den Mist Trail hoch. Der erst Teil war sehr steil und asphaltiert. Viele Viele Touristen drängten sich neben, vor und hinteruns die Steigung rauf. Der Weg führte entlang eines reißenden Flusses und über ihn rüber. Denke man sich die Touristenmassen weg, ist es mit einem Mal sehr schön hier, baam, wirste aber schon wieder angerempelt und landest in der Realität.

Mitreißend
Wilder Bär
Packesel

 

 

 

 

 

Auf der anderen Seite des Flusses versiegte dann auch der Asphaltweg und wir näherten uns langsam dem ersten Wasserfall. Tina meinte andauernd zu mir, schau Dir ma die Leute an, die sind alle fürchterlich nass. Und ich? Ich sehe keine nassen Leute und wir marschieren weiter. Wenige hundert Meter später erkenne ich zusehends, was sie meinte. Der Wasserfall wirft nun deutliche Schatten voraus. Eine Wand aus Gischt senkt sich auf uns nieder und ich finde es sehr erfrischend, denn bis hierher hatte der Weg noch nichts von seiner Steilheit (komisches Wort) verloren und mir war warm. Hinter der nächsten Felsenecke konnten wir dann einen erste Blick auf den Wasserfall werfen. Wow, endlich ein richtiger Wasserfall. Breit, hoch und verdammt nass.

Die Gischtwellen wurden stärker, viel stärker. Es fühlte sich beinahe wie Regen an, dabei schien doch die Sonne. Ich verstand nun auch, was Tina mit nassen Menschen meinte. Wahrscheinlich wollte ich die vorher einfach nicht sehen.. Hmm.. Wie auch immer, ich will da hoch. Gefühlte hundert andere Bekloppte aber auch. Der Aufstieg zum top oft he first fall, was very wet (sehr nass). Es führte eine steinerne Felsentreppe in Richtung Oben. Diese aber übersäht mit wasserscheuen Touris, die erst hier bemerkten, das FlipFlops so ziemlich die dämlichste Fussbekleidung für den Aufstieg sind. Zudem hatten sich fast alle so hässliche Plastiküberwürfe besorgt (Weiter unten wurden uns auch welche angeboten, aber ich dachte, wozu dass denn!?).

Von überall Wasser
Da bleibt kein Auge trocken
Aber die Frau freuts

So ausgestattet würde ich den Aufstieg fröhlich pfeifend hinter mich bringen, aber vor uns quälte sich eine Gruppe dusseliger Weicheier Stufe für Stufe hinauf. Wir dahinter.. Die Stufen waren hoch und nicht gerade griffig, aber die Herrschaften vor uns hatten einen Schutz vor der unsäglichen Nässe, die aus Richtung Wasserfall, in immer stärker werdenden Schwällen, auf uns nieder prasselte. Innerlich begann ich zu kochen. So gesehen, das Wasser hätte auf beim Auftreffen sofort verdampfen müssen. Dann platzte es aus mir raus. Ich schnappte mir Tina und schob mich ohne Rücksicht und ziemlich lauthals an den Flitzpiepen vorbei. Meine Kamera hatte ich übrigens schon unters Hemd gesteckt und selbst da war se nicht wirklich sicher.. Nässe ist nicht gut für tolle Kameras. Wenig später hatten wir es neben den Wasserfall und aus der Macht des Wassers heraus geschafft. Völlig durchnässt, aber glücklich.. Ah, glücklicherweise befand sich im Rucksack noch eine trockene Jacke. Und der Ausblick von hier war auch sehr schön.

Mit Frau
Ohne Frau
Kein Goldtopf
Dafür aber hungrige Eichhörnchen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer kurzen Pause ging es noch höher, denn wir waren noch nicht lange oben. Wenigstens wars nicht mehr ganz so nass, dafür stapelten sich die Touris (Oooops, wir sind ja auch welche) noch enger, denn, der Weg wurde enger. Oben angekommen, endlich. Der Platz on the Edge ist unglaublich voll. Überalls liegen geschaffte Menschen totengleich herum. Einige faseln wirres Zeug oder füttern die armen Eichhörnchen mit den Resten aus ihren Mundwinkeln. Ich kämpfe mich zur Kante vor und versuche ein vernünftiges Bild vom Wasser und dem weit, weit darunterliegende Tal zu schießen. Hoppla, ich brauch wohl zu lange. Denkt sich jedenfalls ein ruppiges Rudel Asiaten und stößt mich frech bei Seite. Da war se wieder, meine kleine Hassader. In Gedanken warf ich sie über die Brüstung. Von dort hätten se auch noch viel eindrucksvollere Bilder machen können, aber ich reisse mich zusammen, bin ja hier auch nur Gast.

Wenn das ein Eichhörnchen ist, wen habe ich dann auf dem letzten Bild gefüttert?
Weitwegtal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freude, ich habe nen Platz
Als wenn ich schubsen würde.. tss tss

 

 

 

Vorn kann man übrigens noch die Drängler sehen

 

 

 

 

 

 

 

Wir also weiter. Kurz hinter dem Wasserfall lassen wir uns auf einem Felsen direkt im Wasser nieder. Es scheint, als kämpft sich die Masse nur bis zum erstn Wasserfall und kehrt dann, hoffentlich völlig entnervt und in Vorfreude auf die wiederholte Dusche, um. Es wurde nämlich deutlich leerer und die Rast am Wasser war äußerst charmant.

 

Felsenrast
Und gegenüber der Halfdome

 

 

 

 

 

 

Auch wildes Getier konnte man sehen
Naturgewalt
Naturgwalt von nahem
Ohne Worte
Richtig, da müssen wir hin.. 😉

Weiter.Der Aufstieg ist wirklich beschwerlich. Wir wechseln wieder die Seite des Flusses und können so einen Blick auf unser eigentliches Ziel werfen. Es erscheint unerreichbar weit weg und Tina schlägt die Hände über den Kopf zusammen. Eine kleine Familie mit 5jährigem Energiebündel begleitet uns und quatscht uns natürlich auch an. Der Typ hatte in seiner Highschoolzeit deutsch und haut voller Stolz deutsche Satzbrocken raus. Sehr beeindruckend. Viel beeindruckender ist sein kleiner Sohn. Nicht das der Pimpf neben Englisch auch Japanisch faselt, nein, er hopst nach 600 Höhenmetern immer noch vergnügt vor seinen Eltern herum und würde wahrscheinlich noch bis zum Gipfel so vergnügt daher kraxeln.

Wir kommen näher
Noch näher

 

 

 

 

 

 

Und auch das Tierreich sagt Guck Guck

 

 

Oben angekommen, belohnt der Ausblick für die Strapazen, obwohl, zurück möchte ich den Weg nicht.Da ich mich allerdings noch ziemlich fit fühle, überrede ich Tina, dass wir noch kurz ein wenig weiter kraxeln, in Richtung Halfdome. Dachte nämlich, wir sind ja nun oben, da kommt bestimmt ne wunderschöne Hochebene. Tina gab mir ein 10Minuten Zeitlimit. Ich stimmte zähneknirschend zu und wir trotteten los. Die Idee mit der Hochebene habe ich allerdings wieder ganz schnell verworfen. Nur Fels und steil, genau wie der bisherige Aufstieg, also vor den 10 Minuten umgedreht und doch lieber an den Rand des Wasserfalls.

Still ruht hier noch der See
Der Blick nach rechts läßt aber schon großes erahnen..

Der Blick von hier oben entschädigte aber mal wieder für die Strapazen des Aufstiegs und endlich bekamen wir mal Wasserfälle zu sehen, die diese Bezeichnung auch verdienten.

Relax
Wasserkraft
Idyll

 

 

 

 

 

Wie kann ein Baum im Fels wachsen

 

Livin on the Edge

Nachdem wir uns ein wenig in der Sonne geaalt hatten, ging es dann auch an den Rückweg. Wie schon erwähnt, das feuchte Grab war keine Alternative, also entschieden wir uns für den längere, aber hoffentlich trockeneren John Muir Trail. Ein wunderschöner Weg, entlang der Felswand, allerdings trockener.. Na ja, wir sind ja nun scho einiges gewohnt. Eine Felswand entpuppte sich als kleine Tropfdusche und an einer anderen Stelle schwappte das Schmelzwasser in einer Art über den Weg, dass es schon einiges an Überwindung kostete, da durch zu waten. Links vom Weg endete die Felswand nämlich abrupt und auch wenn es auf den Bilder nicht so aussieht, wir überquerten quasi einen reißenden Fluß. Als wir das geschafft hatten, tauchten wir in einen feuchten Märchentraum ein. Wald überall, zwischendrin kleine Bächchen, Moos und Moskitos, so groß, das man sich kaum traute, sie mit der bloßen Hand zu erschlagen.

Tropfdusche
Reißender Fluß
Reizender Bach
Wagemut
Es ging aber auch trocken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das waren dann aber auch schon alle Unwägsamkeiten dieses Weges. Denke aber auch, das reicht. :p  Der Restliche Abstieg war einsam, lang und ab und an unterbrochen, durch Schnee, Wasser oder nen Baum, der noch Winterschlaf machte. Unten ging der Weg wieder mit dem ersten Weg, dem asphaltierten, zusammen und jetzt merkten wir, wie steil es hier bergab ging.

Nebenbei konnte man allerdings immer wieder grandiose Blicke auf die Nevada Falls, samt Halfdome erhaschen. Je tifer wir allerdings kamen, desot dichter wurde auch der Bewuchs und wir hatten einfach nur noch mit dem Weg zu kämpfen. So langsam machte sich die Touir dann doch in den Knochen bemerkbar.

Nevada Falls und Halfdome
Zeit zum Posen bleibt immer
Auch zu zweit
Alberner Helge
Aha, den Weg also?!
Knapp 100 Meilen + 22 zurück zum Bett

Insgesamt sind wir heute knapp 12 Kilometer gelatscht und haben 600 Höhenmeter überwunden. Also zweimal den Fernsehturm hoch und wieder runter. Sind aber auch echt Knülle, aber zufrieden. Ich freue mich aufs Hotel und ein saftiges Steak. Die Fahrt zum Hotel gestaltet sich allerdings sehr zäh. Es sind wieder 22Meilen. Wieder nur 35Mph. Wieder Besucher vor mir und dieses Mal ist es auch noch dunkel. War ne richtig schwierige Fahrt und ich war froh, als wir heil auf den Parkplatz einbogen. Eingecheckt und ausgecheckt, dass die Restauration um 9 geschlossen hat, jetzt ist es halb zehn, bekomme also kein Abendbrot mehr. Egal, ab ins Zimmer. Zimmer?? Der Raum hat kein Fenster und klemmt quasi in einer Ecke des Gebäudes. Süß eingerichtet, aber irgendwie beklemmend. Nen Fernseher gibs auch nicht und das Klo des Nachbarn ist nur eine abgeschlossene Tür entfernt. Haben dann noch schnell alles Essbare aus dem Auto geräumt, mußten dafür unterschreiben. Anschließend wollte ich ganz entspannt noch auf der Veranda eine Rauchen. Wurde dann gebeten, mich mind 25Feet vom Gebäude zu entfernen. Hängts damit zusammen, dass das gesamte Gebäude aus Holz ist? Nein.. Nur Schikane und wie weit sind eigentlich 25Feet? Egal, ab aufs Zimmer. Chips zum Abendbrot und schlafen wie ein Stein.

DAY 15 – Mammuts im Schnee – FR 20110520

Und ein weiterer herrlicher Tag im schönen Amerika. Der Großteil des folgenden Beitrags wurde von der lieben Tina geschrieben. Ich habe nur einige kleine Korrekturen, bzw. Ergänzungen vorgenommen und diese auch kenntlich gemacht. 😉

Guten Morgen Welt, welch schöner Tag! Das dachte ich an diesem Morgen nicht… Um 6.30 Uhr wurde ich geweckt. Bei Menschen über 30 – zumindest ist Mirko so ein Fall – scheint langsam die senile Bettflucht einzusetzen (Red.: Aha, wußte doch, ich hatte das schonma irgendwo gelesen.. Senile Bettflucht.. tss tss.. Erwache und Lache sage ich da nur..). Nach einigem Geknurre musste auch ich feststellen, dass es nicht erstrebenswert war, dort zu bleiben – im schlechtesten Hotelzimmer das wir bis dahin hatten.

Der Schein trügt

Das wurde bei Licht auch nicht besser, im Gegenteil. Auch der olle Geruch war noch da. Unser Weg sollte uns über einen kurzen Stop im Sequoia Nationalpark für zwei Tage in den Yosemite Nationalpark führen. Da wir uns mal wieder mit dem Gedanken ans Zelten herumschlugen, haben wir erstmal noch das ständig zusammenbrechenden Wifi unserer Absteige genutzt und die Temperatur auf den Zeltplätzen dort gecheckt. In den im Valley gelegenen Teilen wurden nachts 8 Grad erwartet. Hm, hatten uns am Abend vorher eigentlich 11 Grad als Grenze gesetzt. Also fix booking.com befragt: alles Überdachte in der Umgebung viel zu teuer (von den Wucherpreisen im Park wollen wir gar nicht erst anfangen…). Alles bezahlbare etwa zwei Autostunden entfernt, doof. Nagut, dann halt doch Zelten, oh, die Zeltplätze muss man ja auch reservieren. Mist, wieso geht das nicht – ausgebucht! Bis Oktober! Ich dreh durch. Planänderung ist angesagt. Aber erstmal mussten wir aus der Bude raus, die hat jeglichen kreativen Keim erstickt. Schnell weg. In der Lobby standen schon zwei arme Seelen und knüppelten sich das kontinentale Breakfast (Frühstück) rein, wohlgemerkt, sie standen. Essen hilft ja auch beim Denken, also wollten wir schön Waffeln essen gehen. Hatten am Abend der Anreise einen Laden entdeckt, auf dem in verlockenden geschwungen Buchstaben „Waffles“ zu lesen war. Aber wo genau war der nur? Wir haben wirklich lange – etwa 40 min. – gesucht. Mirko hat sich nichtmal entmutigen lassen, als ich den Laden entdeckt habe und nun – bei Tageslicht – etwas mit „Valley“ zu lesen war… (Red.: Und ich sage, wir hätten den Laden noch gefunden. Basta.. ) Gegen kurz nach acht saßen wir dann im großen M in Farmersville (Red.: innerlichen knurren, denn Gestern sind wir durch diesen Ort durch und ich fand ihn total schnuckelig. Hotels gabs da auch, aber da konnten wir ja noch nicht ahnen, in was für ner Absteige wir landen). Haben beschlossen, erstmal zum Sequoia zu fahren, uns in Fresno schonmal ein Hotel zu buchen und es am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe auf dem einzigen „first-come-first-served (Wer zu erst kommt, malt zu erst) Campground“ im Yosemite zu versuchen (McDonalds hat Internet.. Jaja.). Aber nun erstmal ab zum Sequoia. Im Auto noch schnell die vorhandene Lektüre studiert (hatten ja bis dato nur vorgehabt, durchzufahren, nen Mammutbaum zu knipsen und wieder abzuhauen – nun hatten wir plötzlich nen ganzen Tag zur Verfügung). Haben schnell festgestellt, dass der Sequoia und der Kings Canyon Nationalpark zusammenliegen und einen riesigen Park ergeben. Also erstmal hin und die Karte und die Zeitung genauer unter die Lupe genommen, bekommt man ja glücklicherweise immer, wenn man in einen Nationalpark reinfährt (ein echt toller Service!). So saßen wir bei strahlendem Sonnenschein vorm Visitor Center und quälten uns mit der Fülle des Angebots. Dort im Valley wurden noch 28 Grad erwartet und wir haben uns schon ein wenig geärgert, das wir ein Hotel in Fresno gebucht hatten. Es versprach ein sonniger Tag zu werden und ich in Rock und Sandalen angemessen gekleidet. Auf jeden Fall mussten wir die Mammutnbäume sehen, ist ja klar und da wir mehr Zeit als gedacht hatten, haben wir uns auch gleich nen Miniwanderweg dazu rausgesucht. Aufgrund meiner Affinität zu Wasserfällen und Mirkos allgemeinem Wassersehbedürfnis sollte der weitere Tag mehrere Wasserfälle beinhalten. Also ab geht die Luzi auf die sich langsam hochschraubenden Straßen, ab zur ersten Zwangspause aufgrund von Bauarbeiten (Red.: Erst haste wieder lauter Schnarchnasen vor und dann bauen die ne Vollsperrung auf die Strasse. Die Kollegen wissen Ihre grandiosen Strassen einfach nicht zu schätzen). Erst um zwölf konnten wir die Straße passieren. Am Startpunkt unseres Mammutbaumspaziergangs bin ich langsam aufgewacht (wie eingangs schon erwähnt war ich nicht ausgeschlafen und das Geschaukel im Auto hat mich wie immer eingelullt)(Red.: Ja ja, blöde Ausrede. Sags doch einfach, ein Urlaub mit mir ist wie ein Ausflug in die Kartonfabrik). Aha, hoher Schnee und Taumatsch. Die eben noch angemessenen Sandalen werden gegen Turnschuhe und der Rock gegen eine Hose getauscht. (Anm der fahrenden Red.: Es war sehr amüsant mit anzusehen, als mir die Sonnentouris entgegen kamen, mit Sandalen oder schönen weißen Turnschuhen, jedenfalls sollten diese mal weiß gewesen sein.) Das alles im Auto auf einem rappelvollen Parkplatz im prüden Amerika. Und ab in den Schnee Richtung erster Mammutbaum.

80 Meter und mehr

Huijuijui, hell. Sonne und ganz viel Schnee machens hell. Beginne mich zu ärgern, die Sonnenbrille im Auto gelassen zu haben. Da wimmerts hinter mir (Red.: Quatsch, wimmern.. Ich bin auf ne herumliegende Quietscheente getreten). Der große Kerl hinter mir bekommt die Augen kaum noch auf und sieht vor Helligkeit nicht mehr wirklich was. Als gutes Frauchen also Mirko an einen dem Mammutbaum um den direkt kein Schnee lag geführt und zurück zum Auto, Augenschutz holen (Anm. der Red.: Ich konnte, verfluchte Scheisse echt überhaupt nichts sehen und die Kamera spielte bei der Helligkeit auch völlig verrückt. Beim Baum konnte ich mir wenigstens die Rinde anschauen). Der kurze Einmeilenspaziergang konnte beginnen. Herrlich. Das in Bächen

Ein Weg.. Ha Ha

plätschernde Tauwasser, das satte Grün des ersten Grases und natürlich die Mammutbäume. Allerdings äußerst zickige Models, unmöglich, sie im Ganzen auf ein Bild zu bekommen. Wahnsinnig groß und auch alt, teilweise weit über 2000 Jahre so´n Baum (Red.: Ähm, 2000 Jahre alt, sehr interessant und wie hoch waren denn nun diese Mammutbäume?). Der Pfad war auch mit Infotafeln zu den Bäumen und ihrem Lebensraum gespickt (Anm der Red.: Diese mußte man in der Regel gebückt lesen, da der Schnee irgendwie doch noch in großen Mengen zu Gegen war.).

Hochinteressant
Ein wirklich kleiner Bär

War alles hochinteressant, konnte mir aber nur merken, dass es da ab und zu brennen muss (Red. Asche tut den Bäumen auch gut. Habe ich mir als Raucher gemerkt.), damit die so groß werden. Haben dann auch tatsächlich nen kleinen Bären und ein lustig dahinhoppelndes Rabenpärchen gesehen (Red.: Die Raben sahen echt verschärft aus. Die haben sich erst ein wenig umworben, mit so richtig Geräusche machen und so und das Hopsen. Sah aus, als würden die Hand in Hand über ne Wiese. Total verliebt natürlich). Ich glaube wir haben für den kleinen Rundweg über ne Stunde gebraucht. Dit war schön (Red.: Als umsichtiger Deutscher habe ich am Ende des Weges noch ein Pärchen darauf hingewiesen, das es wohl nicht ratsam wäre, mit Ihren Hunden auf den Weg zu gehen. Zwecks Bär und so. Die meinten. Halb so schlimm, der Bär haut eh ab, wenn die Köter kommen und ich soll doch bitte mein Stadtmaul halten.

Baum mit Menschen
Tina mit Baum
Tina mit Baum

Stand jedenfalls in Ihren Gesichtern.). Noch kurz am nächsten Visitorcenter ran (dort waren die blöden Vögel wieder, von denen mir einer im Bryce Canyon auf den Kopf geschissen hat), Mirko Kaffee, Tina Schoki und ab zum Start des 2,4 Meilen (3.5 km) langen Wanderweges zum Tepepeppe-Wasserfall (red.: Besserwisser, ich weiß, aber es handelte sich um die Tokopah Falls) . Mittlerweile befanden wir uns auf über 2000 m Höhe und es war nicht nur kühler sondern auch noch schneeiger.

Kopfschissvogel
Wo war der Weg?

Der Wanderweg sollte befestigt sein, also ein zivilisierter Spaziergang auf dem man 150 Höhenmeter macht und schön auf erkennbarer Strecke am Fluss langwandert. Die ersten 100 m des Weges stellten sich auch wie erwartet dar. Dann überquerten wir eine Brücke – und waren mitten im Winterwunderland. Nix mehr mit erkennbarem Wanderweg. Extreme Schneemassen, die ich so noch nie gesehen habe. Gott sei Dank führte das einsetzende Tauwetter zu relativ festen und begehbaren Schnee – der im Durchschnitt mindestens einen Meter dick unter unseren Füssen lag. So wurde der Weg schnell abenteuerlich… Dann gabelte sich der Weg auch noch. Wir nehmen den Teil, der in Richtung Fluss zeigt und dieser führt uns zu einer Stromschnelle auf Felsenbett mit nicht erkennbarem Weg. Krackseln auf Felsen, jetzt zogen natürlich Wolken auf – war ja klar – Fotos, (Red.: Eine Gruppe mit zwei kleinen Kindern hat an dieser Stelle umgedreht. Obwohl, man muss an dieser Stelle erwähnen, dass die von uns gewählte Abzweigung nicht der korrekte Weg war. Als wir aus dem Felsengewirr der Stromschnelle heraus kamen, sahen wir auf einmal den richtigen Weg.

Evel Knevel

 

Egal, das gekraxel durch die Stromschnelle war mit Sicherheit spannender) irgendwann weiter Richtung angepeilter Wasserfall. Der Weg, den wir anhand der ausgetrampelten Pfade wenigstens noch erahnen können, wird schwerer zu finden. Keine Ahnung, ob wir den Weg gelaufen sind, der da in einiger Entfernung zu unseren Füßen irgendwo unterm Schnee angeblich war. Füße langsam nass. Aber nur eimal bisher in ein tiefes Loch getreten (also man ahnt nix schlimmes und schon ist ein Bein weg. So voll im Schnee versunken, krass)(Red.: Ich freu mich immer, wenn die Tina mich zum schmunzeln bringt 😛 ). Der Weg zieht sich ewig. Wir trafen auch schon seit geraumer Zeit niemanden mehr. Ein fernes Rauschen liess uns weitergehen. Kurz vorm Ziel kein Weg mehr (Red.: Wollten eigentlich umkehren, war nämlich schon gegen fünf), wieder tiefes Loch, wieder ich, diesmal mit Blessuren am Schienbein (Red.: Ich weiß das es gemein ist, aber Schadenfreude ist eine der natürlichsten Freuden im Leben 😉 ). Abbruch. Kurze Pause auf nem Stein, wie weit Wasserfall jetzt immer noch weg ist, siehe Bild (Red.: Für all diejenigen, die Wasserfall auch nicht wirklich erkennen können. Auch dieser Wasserfall ist so gar nicht das, was ich mir unter der Bezeichnung vorstelle.. Paah.. Plätscherbach oder so triffts eher).

Wer ist der blöde Grinsetyp vor dem Wasserfall?
Sonne?
Felsenrast
Ähm.. Was verloren?

 

 

 

 

 

Füße mittlerweile durchnässt, Grenzen meiner Turnschuhe entdeckt, auch auf dem sich hinziehenden Rückweg, auf dem sich das Schlechte Profil der Dinger mit nem Rutsch auf den Hintern bemerkbar machte (Red.: Und ich sach noch, pass auf.. 😉 ). Ich vermute der richtige Wanderweg ging relativ stetig, aber dank Schnee und umgestüzter Bäume ging es auf und ab und über Schmelzwasserflüsse. Abenteuerlich. Alles in allem waren wir zwischen drei und vier Stunden unterwegs.

Tina in Danger
Auf Brücken kann man nicht einsinken
Man beachte den Hinweis zum Schwimmen
Aha..

Am Auto erstmal die Schuhe mit Zeitung versorgt und den Rock wieder als passend, weil trocken, befunden. Dort zelteten tatsächlich ein paar Verrückte. Im Schnee. Bei denen ist mit Sicherheit der Wärmeregler kaputt. Dass wir bei dem Ritt zu unserem Hotel in Fresno  – über zwei Stunden Fahrt – die zwei anderen Wasserfälle auf unserer Agenda nicht mehr geschafft haben war dann auch vorhersehbar aber egal. Zwischenzeitlich hatte der Fahrer ein männliches Paar vor uns ausgemacht. Mit einem herrlichen 3er BMW. Der Fahrer regte sich fürchterlich über die lauwarme Fahrweise der beiden Californier auf und musste andauernd bremsen. Mirko wollte dann noch eine steile kurvige Straße zu einem Ausguck (Panoramic Point – Die Sonne war nämlich wieder da und ging langsam unter.) fahren, die war aber wegen Winter noch gesperrt. Also nur ein Chipskaufstop und los.

Redaktionelle Ergänzung: Es hört sich hier beinahe so an, als wäre zwischen dem National Park und Fresno nichts mehr passiert. Dazu muss man wissen, das oben geschriebene wurde auf eben jener Fahrt verfasst, daher konnte Tina natürlich nicht so wirklich viel mitbekommen. So gesehen ist natürlich nichts passiert, aber auf unserer Fahrt hinunter ins Tal bin ich dann noch an einem Ausguck vorbeigekommen, an dem ich einfach anhalten musste. Die Sonne verschwand nämlich zusehends und zauberte ein traumhaftes Bild auf die umliegenden Wälder.

Farben wie im Herbst
ohne Worte
Sunset

Das Hotel in Fresno war sehr gut.. Geführt von Indern, natürlich. Und die Lobby roch nach Curry.. Aber die Qualität des Zimmer war großartig. Zwar schon sehr verlebt, aber kein Gestank, kein Dreck und das Bad wie geleckt. Nachdem wir unsere Sachen im Zimmer verstaut hatten, biss der böse Hunger wieder zu und wir haben uns wiedermal auf gemacht. Da unser Hotels diesmal aber wirklich nicht in der Stadt lag, sondern direkt am Freeway, hats nur für nen Pizza Hut gereicht. Vollgefressen und völlig zufrieden machen wir uns auf den Rückweg. Wie bestellt, erscheint am Horizont ein wunderbares Feuerwerk, nur für uns, die wir allein auf dem Freeway zum Hotel unterwegs sind.

104 Meilen

Gute Nacht