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DAY ELEVEN – Aus Grün wurde Bunt – MO 20110516

Wunderbar, wenn man ein Bett zum schlafen hat. Haben so gut geschlafen, dass ich am Vorabend vergas, den Wecker zu stellen. Wie, es ist 8? Ich hatte also verschlafen.. Na ja, quasi.. Ist ja Urlaub. Trotzdem, jetzt aber flink, denn das leckere Frühstück gibs nur bis um 9 und wer freut sich hier nicht schon auf den vollmundigen Kaffee, die nahrhaften Cerealien und den krossen Toast.

Innerhalb von zwei Stunden schafften wir es heute, uns abreisebereit zu machen und ich betone, wir. Das ist mal ne gute Zeit. 😉 Heißt, wir waren gegen 10 auf der Strasse und auf dem Weg zum Zion National Park. Heute steht zwar noch die Tour nach Las Vegas an, aber der Park lässt uns noch nicht los. Einen Wanderweg wollen wir uns noch wagen. Muss sagen, der Zion National Park gefällt mir bisher am Besten und hier würde ich gerne sehr viel mehr Zeit verbringen, gerade was die Wanderungen ins Hinterland angeht. Wie auch immer, wir haben nur noch einen Vormittag, um so viel vom Zauber des Zion in uns aufzunehmen, wie möglich.

Aus der Fülle der angebotenen Wege ist es heute der Hidden Canyon Trail geworden. Ein 2.4 Meilen langer Weg der Kategorie Schwer. Geplante Wanderdauer 3 Stunden. 260 Höhenmeter müssen überwunden werden. Der sog. Hidden Canyon trägt seinen Namen zu recht. Er wurde in den ersten Jahren nach der Entdeckung des Canyon einfach übersehen und erst Jahrzehnte später entdeckt.

Ich muss mich an dieser Stelle mal wieder über die anderen Verkehrsteilnehmer beschweren. Ruhe beim Fahren trägt ja bekanntlich zur Sicherheit bei, aber Schleicherei macht müde und erhöht das Unfallrisiko. Jedenfalls bei mir. Die Fahrt zum Park zog sich heute echt wahnsinnig in die Länge. Aber das gehört wohl zum American Way of Living dazu. Endlich am Visitor Center angekommen, den Wagen gleich auf dem Überlaufparkplatz abgestellt und zum Shuttle Bus geflitzt. Es ist zwar Montag, das Wetter nicht berauschend, aber der Park immer noch sehr gut gefüllt. Wir fahren bis zum Weeping Rock. Der Weeping Rock ist auch einer der als sehenswert aufgeführten Orte und mit einem asphaltierten Wanderweg versehen.. Er führt zu einem, wie der Name auch schon vermuten lässt, weinenden Felsen. Hört sich spektakulär an, ist aber nur ne Felswand, an der sporadisch ein wenig Wasser entlang läuft und an der sich über die Moos gebildet hat. Außerdem können wir den Weeping Rock von unserer Tour aus sehen und auch die Scharen Flachwasserwanderer. Wir stratzen los. Es geht wirklich sehr steil bergauf. Allerdings haben die Einheimischen versucht einen Asphaltweg hin zu zaubern, d.h. es geht keine Stufen hinauf, sondern halt nen Weg. Wir erinnern uns. Die Tina mag ganz doll Stufen. Heisst, nach wenigen Metern begann hinter mir ein leises, aber immer lauter werdendes Klagen. Aber so langsam habe ich mich daran gewöhnt und in meinem Kopf höre ich nur das Rauschen des Meeres und Möwen, die fröhlich rufend um mich kreisen.. Wenigsten klarte es langsam auf und das Gewicht des Ruckssacks war auch kaum noch zu spüren. Ist irgendwie komisch. Der erste Kilometer ist immer der Schwerste. Die Beine tun weh und der Rucksack fühlt sich an, als hätte man sein ganzes Leben reingepackt. Aber nach ne gewissen Zeit gewöhnt man sich daran, ähnlich wie an das Klagen hinter einem. 

Und eh man sich versieht, hat man eine beachtliche Strecke zurückgelegt und der Startpunkt ist kaum noch zu erkennen. Weiter oben verwandelte sich der Weg dann auch. Der Asphalt verschwand und machte Platz für die nackten Felsen, in die versucht wurde Stufen zu schlagen. Dann also doch noch ein Weg der Tina liegt und das Klagen wurde leiser. Es verschwindet aber niemals ganz, denn eine Anstrengung ist es ja immer noch. Auf halber Strecke teilte sich dann der Weg. Ein Weg führte zum sog. Observation Point, dem höchsten Punkt des Canyons. Für uns aber keine Wahl, da er zu lang gewesen wäre. Wir also frohen Mutes weiter zum Hidden Canyon. Muss gestehen, zu diesem Zeitpunkt lässt sich wirklich nicht erahnen, das wir auf dem Weg zu einem Canyon sind, denn wir kämpften uns ziemlich nah an der Felswand entlang, ohne Aussicht auf Besserung.

Die Wege wurden mit der Zeit noch abenteuerlicher und schmaler. Begrenzt wurde der weg an der Felsseite durch eine Kette, an der man sich tunlichst festhalten sollten, denn auf der anderen Seite ging es verdammt tief hinab. 

Wir krallten uns also an die Kette und zogen uns den steilen Weg hinauf. Oben angekommen, stellten wir fest, dass wir uns im Eingang zum Hidden Canyon befanden. Verwunderung über das abrupte Erreichen machte sich breit, aber auch ein wenig Erleichterung darüber, dass es nicht noch ewig nur durch ne Kette vom Abgrund getrennt, weiter geht. Schön war es hier. Man erkannte eindeutig, dass sich hier in der Regel Wasser seinen Weg bahnt und es gab eine kleine Felsplattform, auf der man gut verschnaufen konnte. 

Hmm.. Hier sollte es also schon enden und wir zurück gehen? Ein kleines Schild deutete darauf hin, das hier das offizielle Ende des Wanderweges ist, jedenfalls von dem Teil, der durch die Parkverwaltung betreut wurde. Ein Blick in den Canyon machte deutlich, es gibt zwar keinen Weg, aber lang kommt man da schon. Also sind wir weiter. Der Canyon war ungefähr 10 Meter breit und gespickt mit riesigen Felsen, die vom Wasser irgendwann dorthin getragen (Vielleicht sind die auch einfach nur von oben runtergeplumpst) wurden und einem dem Weg versperrten. Als wir die erste Hürde genommen hatten, offenbarte dieser kleine Canyon sein wahres Gesicht. Die Wände waren teilweise sehr stark vom Wasser ausgewaschen. Aber auf eine weiche Art und Weise, dass man einen unvergleichen Blick auf die einzelnen Gesteinsschichten bekam. Es offenbarten sich, jedenfalls in meinen Augen, regelrechte Kunstwerke in Sandstein.

Und wie schon erwähnt, allein für diese Bilder hat sich der Marsch gelohnt. Wir sind unverdrossen immer weiter in den Canyon vorgedrungen. Dabei wandelten wir zwischenzeitlich  auf richtig feinem Sand, fast so, als wäre hier ein Strand, nur leider ohne Wasser. Dabei gestalteten sich die Felswände auch von Meter zu Meter anders. Auf der einen Seite waren die Felsen ausgewaschen, auf der anderen Seite offenbarten sich steile schroffe Felswände, die so hoch wie ein 20 stöckiges Gebäude schienen. Oder auch zuckersüß mit Moos bewachsen Abschnitte. Grandios. Alle ca. 500 Meter mussten wir uns über eine Schikane aus Felsen und umgestürzten Bäumen kämpfen, die von mal zu mal schwieriger zu bewältigen waren. Wir hatten uns 12 Uhr als Deadline für Rückkehr gesetzt und versuchten uns ganz stark daran zu halten, denn wie gesagt, heute standen noch knapp 160 Meilen auf dem Programm. So sind wir also ne knappe dreiviertel Stunde in den Canyon eingedrungen und es sah aus, als würde es immer weiter gehen. Pünktlich zum 12 kamen wir dann an eine Barriere, die ohne Hilfsmittel nicht mehr zu bezwingen war und kehrten um. So wurde uns diese Entscheidung glücklichrerweise abgenommen, denn mein innerer Columbus wollte eigentlich immer weiter.. und weiter.. und weiter.. Der Rückweg war nicht minder beschwerlich und zeigte an mehreren Stellen eindrucksvoll, dass meine kleine Tina nicht zum Klettern geboren wurde oder aber, dass ihre Schuhe zu glatt waren. Vielleicht auch ne Kombination aus Beidem.

Die letzte Hürde
Klettertina
Riesige Felswände
Felstina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg kamen wir natürlich  auch wieder an den herrlich ausgewaschenen Sandsteinformationen vorbei und da sich die Sonne mittlerweile direkt über den Canyon geschoben hatte, bot sich mit dem Licht auf einmal wieder ein völlig anderes Bild.

 

 

 

 

Am Mund des Canyons angekommen machten wir noch eine Pause und liessen uns mal wieder durch die Freundlichkeit der uns umringenden Mitreisenden überwältigen.

Aber so kamen wir wenigstens zu einem gemeinsamen Bild. Hinten rechts kann man übrigens den Rückweg erkennen. In Fels gehauene Stufen an einer steilen und ausgewaschenen Felswand. Als wir dann zum Abstieg aufbrachen kamen uns ein paar Asiatische Touristen entgegen. Sie Mühten sich redlich, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, trugen dafür aber auch Flip Flops, also offene Latschen. Eigentlich müßte man solche Leute gleich von der Klippe schubsen. Dann würden se Abends beim Sushi nicht stolz verkünden können, dass die den Hidden Canyon Trail in Badelatschen bezwungen hätten und nichts passiert ist.

Meins.. meins.. Meins..

Im weiteren Verlauf muss ich fest stellen, dass die Höhenluft nicht wirklich gut für Tina ist. Sie verfiel in plötzlichen Größenwahn und meinte, all das wird irgendwann ihr gehören. Ich widersprach ihr nicht, hatte zu große Angst, den Abhang runter geschubst zu werden… Wir gehen also weiter. Etwas weiter unten stieg der Sauerstoffanteil wieder und Tina beruhigte sich langsam. Ist natürlich Quatsch.. Uns sind nur die sinnvollen Posen ausgegangen. Unten angekommen trete ich fast auf einen Riesenkäfer. Er bemerkt mich und stellt sich tot. Fein, dann kann ich ihn ja ganz in Ruhe fotografieren und zertreten. Natürlich habe ich den armen nicht zertreten..

Die Rückfahrt im Shuttle Bus gestaltete sich dieses mal ziemlich schwierig. Es ist Mittagszeit und es scheint, als wollten alle Besucher so schnell wie möglich raus ausm Park und an die Futterbuden. Wir mußten stehen. Ich stand ganz vorn und hatte so deutlichen Kontakt zu einem 2.5mal Amerikaner, der, bewaffnet mit einen bewegungsreduzierenden Fernglas, mühelos auch zwei Sitze voll machen könnte. Der Herr neben ihm sah aus, als bekäme er kaum noch Luft, aber anscheinend kannten sich die Beiden. Sie warfen sich jedenfalls wissende Blicke zu. Erinnerten mich ein wenig an Dick und Doof.

Auch im Büro hat alles seine Grenzen

In Springdale sind wir noch in einen feinen Souvenirladen und haben uns ein wenig eingedeckt. Wie gesagt, dieser Park hat bisher den tiefsten Eindruck hinterlassen und ich möchte hier gerne etwas als Erinnerung mitnehmen. Es dauert allerdings ewig, bis ich mich für ein Shirt entscheiden kann. Das mit dem Anstecker ging sehr viel schneller. Es gab dort übrigens ein Shirt, was mit seinem Druck gut zu mir ins Büro gepasst hätte (siehe links ). Auch Tina hatte sich in ein Shirt verguckt. Auf dem Shirt sah man einen Cowboy. Dieser saß zufrieden in seinem Schaukelstuhl und schien den Sonnenuntergang zu genießen. Darunter stand folgender Text: Todays Forecast – Sunny with a Chance of Beer, was übersetzt so viel heißt wie: Vorhersage für heute – Sonnig mit der Aussicht auf Bier. Schade, dass das Shirt nur mit unpassenden Amischnitten gab. Taille kennt der AMI wohl nur ausm TV.

163 Meilentour

Anschließend gings ab auf die Strasse und ab in die Wüste. Die Fahrt verlief ziemlich ereignislos. Kurz hinter der Grenze von Nevada machten wir allerdings nen kleinen Stop und wurden prompt von den Ausläufern der Glücksspielwiese angesprungen. Der kleine Casinoort hieß Mesquite und die Casinos standen schön direkt an der Straße. Als wir Las Vegas immer näher kamen, so sagte es jedenfalls das Navi, erwartete ich eigentlich ne richtig menschenleere Wüste und an deren Horizont müßte dann die bunte Oase auftauchen. Leider war es so aber gar nicht. Entlang der Strecke gab es immer wieder kleine Orte und Industriegebiete. Also nichts mit ewiger Einöde.. Obwohl, in den Nestern hätte ich niemals nich wohnen wollen. Dann tauchte sie auf. Die Fatamorgana des Glücksspiels. Ziemlich gewöhnlich aus der Ferne und vor allem mit diesem Licht. Es sah nach einer in die Weite gezogenen Stadt mit einigen Hochhäusern im Kern aus. Gar nicht funkelig.. Das Navi lotste uns verlässlich in die Innenstadt und siehe da, unvermittelter Weise standen wir auf der Hauptschlagader, dem sog. Strip. Uuii.. Ganz schön viel Verkehr und auch Menschen.. Und doch so wenig Parkmöglichkeiten.. Wo schlafen wir heute Nacht eigentlich.. Wenn man aus beinaher Wüste in dieses Gewusel stösst, verwirrt einen das schon ordentlich und ich brauchte einiges an Zeit, um mich dran zu gewöhnen und nicht nervös, wie ein Fahranfänger, über die Spuren zu hopsen. Am Morgen hatte ich über booking.com schon mal nen Blick aufs Hotelangebot geworfen und das Hilton ist mir für 50$ die Nacht im Gedächtnis geblieben. Aber wo ist das Hilton.. Verdammt.. Wir sind den Strip erstmal runter gefahren und haben dann neben einem Hotel (Mir fällt partou der Name nicht mehr ein) gehalten, um uns ins dortige WLAN zu schleichen. Hat aber nicht geklappt und die Ecke in der wir standen, sah auch nicht vertrauenswürdig aus. Also wieder zurück.. Gleiches Spiel noch mal auf dem Parkplatz vom Super8 Motel. Aber auch hier haben wir kein Glück.. Tina fand mittlerweile das Hilton im Navi, also sind wir erstma dort hin.. Ein ganz schöner Klotz und überzeugt hat es uns auch nicht sofort, außerdem, hier aufm Parkplatz haben wir immernoch keinen WLAN Empfang um zu buchen. Verzwickte Situation.. Dann eine Idee. Jeder Starbucks hat doch freies WLAN. Wo ist der nächste? Das Navi sagte, nur 500 Meter von uns entfernt, also den Wagen stehen gelassen und losmarschiert. 500 Meter.. Hah.. Das war mindestens ne Meile und natürlich hatte der auch nen Parkplatz. Wie auch immer. Wir haben uns nen Kaffee bestellt und das Notebook aufgeklappt. Hat auch alles wunderbar funktioniert, bis in mir ein kleines Unwohlsein hochkam. Unser Wagen stand auf dem Parkplatz vom Hilton und wir wohnen nicht im Hilton. Was, wenn die unseren Wagen einfach abschleppen.. Panik.. Bin dann erstma los und habe Tina im sicheren Starbucks gelassen. Wenn der Wagen weg wäre.. Man, das wär echt Horror und dann wären die sogar noch im Recht. Aber wahrscheinlich habe ich mir viel zu viele Gedanken gemacht. Der Wagen war natürlich noch da und ich konnte friedlich zum Starbucks zurück. Nun gut, ein Bett hatten wir aber immer noch nicht und so langsam wurde es dunkel. Zwei Hotels kamen letztendlich in die engere Wahl. Der Stratosphere Tower, ziemlich am Ende des Strips, dafür aber mit Mordaussicht oder das Harrahs, mitten aufm Strip, aber mit sehr durchwachsenen Bewertungen. Drucks Überleg.. Hin und Her.. Geworden ist es das Harrahs (90$ für zwei Nächte). Und ab zum Hotel. Der Starbucks befand sich übrigens auf Höhe des Stratosphere Tower Hotels und zum Strip wäre das fussläufig ne ganze Ecke gewesen. Was das angeht, gute Entscheidung. Nun tauchten wir ganz langsam in die Glitzerwelt ein. Nachdem wir den Wagen im riesigen Hotelparkhaus abgestellt hatten, versuchten wir uns zur Reception durchzuschlagen. War auch wieder gar nicht so leicht, denn kaum öffneten sich die Tore des Hotels, befand man sich in einer lauthals blinkenden Glücksspielwelt. Überall bunte Lichter, lockende Geräusche, Leute mit Bier und ganz wenig Hinweisschilder.

Und das ist nur die untere Etage

Als wir die Reception dann endlich gefunden hatten, fanden wir uns in einer beachtlichen Schlange wieder. Einchecken hat hier was von Massenabfertigung. Die hatten ca. 10 Schalter, von denen heute aber nur vier geöffnet waren. Das Einchecken an sich lief sehr professionell ab und auch meine Buchung war schon im System. Fein, na dann ab aufs Zimmer. Aber auch das war gar nicht so leicht. Das Ding hat 2500 Zimmer und wir wohnten im Hastenichtgewusst Turm. Aber auch diese Odysee meisterten wir mit Bravour. Das Zimmer selber kam einem dann wirklich wie eine Oase vor. Klar, man sah dem Zimmer seine Jahre an, aber es war sauber und ich fühlte mich wohl (bei 4Sternen sollte man das auch erwarten können). Wir haben uns dann kurz gesammelt und sind ohne Kamera ins Getümmel eingetaucht. Erstmal ein Bier, dachten wir. Sollte ja in dieser Riesenlobby nicht so schwer sein, aber leicht war es wiederum auch nicht. Die Architekten dieser Tempel sind echte Meister der Verwirrung. Wir bekamen dann am asiatischen Futterstand zwei Heineken. Beim Bezahlen gab ich allerdings zu wenig Geld und kassierte einen derart abwertenden Blick von der anderen Seite des Tresen, das ich gleich losrennen wollte, um mir wirklich ein paar Drogen zu kaufen. Neben uns sassen zwei abgehalfterte Schicksen, natürlich sturzbetrunken, aber es war auch schon Dunkel draußen oder doch nicht? Egal, Tageslicht dringt hierher eh nicht durch und wahrscheinlich würden die beiden Damen bei der Berührung des Lichts auch augenblicklich zu Staub zerfallen. Jedenfalls mussten die uns anquatschen, das auf eine Art, wie es nur Besoffene können. Ich gab preis, das wir aus Deutschland wären, sie wiederum, dass es sich bei dem Wrack neben ihr um ihre Schwester handele (sieh sah eher aus, wie ihre Mutter) und das sie auch schon mal in Luxemburg war. Aha, meinte ich.. Luxemburg ist nicht Deutschland. Das ist echt ein Phänomen bei den Amis. Wenn die mir erzählen, das se aus Amerika kommen, sage ich doch nicht, cool, ich war auch schon mal in Kanada. Wie auch immer, wir haben schnell die Kurve gekratzt. Dann eine Entdeckung. Hier darf man überall rauchen!! Heisst, ich konnte dort mit nem Bier rumlaufen, glotzen und das Ganze mit ner Zigarette. Warum ich das so spät bemerkte? Weil die Klimaanlagen hier echt gute Luft machen, jedenfalls, wenn man weiß, dass hier überall gequarzt wird. Habe mich umgehend an den Film ‚Fear an Loathing in Las Vegas‘ erinnert gefühlt, nur da durfte man wirklich überall rauchen, selbst im Fahrtsuhl. Und dann der verlegte Teppich. Original 70er und für Leute im Rausch bestimmt ein buntes, sich bewegendes Fest. Wir also vergnügt unser Bierchen geleert, unter Zuhilfenahme der Mitarbeiter, wir wussten nämlich nicht wohin mit den leeren Flaschen, in den Müll geschmissen und raus auf die Strasse. Der sich nun eröffnende Blick hatte ganz und gar nichts damit zu tun, was wir bei Tageslicht wahr genommen haben. Die Eindrücke prasselten nur so auf einen ein. Es war laut, hell und ohne Gleichen wuselig. Wir bogen nach links und mischten uns unters Volk. Sofort wurden uns von kleinen Mexikanern Flyer in die Hände geschoben. Nicht wissend, was das ist, nahmen wir sie beim ersten Mal. Die Flyer sollten verdeutlichen, dass es kein Problem wäre in dieser Stadt Anschluss zu finden. Im Klartext, es handelte sich um kleine Zettel mit nackten Frauen und deren Nummern drauf. Schön fand ich auch, dass die kleinen Handlanger keinen Unterschied gemacht haben. Tina hat die Zettel genauso in die Hand gedrückt bekommen. Aber davon haben wir uns nicht aufhalten lassen, wir haben ja uns. Wir also weiter. Auf der rechten Strassenseite begann auf einmal ein herrliches Wasserschauspiel. Im Vorgarten des Bellagio spielte klassische Musik und passend dazu schossen Wasserfontänen in den Himmel. Grossartig.. Leider ging es nicht lang, aber es hat gereicht, um einen anzufüttern.. Wir also weiter.. Die Hotels an sich sind äußerst beeinduckend. Das Paris zum Beispiel hat den Eifelturm im Vorhof zu stehen und die Lobby/Casino des Hotels ist so hergerichtet, das man den Eindruck bekommt, man wandele unter freiem Himmel und das dann noch in einer süßen französischen Kleinstadt. Oder das ‚New York, New York‘. Ein Nachbau der Skyline New Yorks, durch die dann auch noch eine Achterbahn führt.. Genauso das Excalibur. Aufgebaut wie eine Disney Comic Burg. Und am Schluß noch das Luxor. Es soll an die Herrlichkeit des alten Ägyptens erinnern. Das Hotel besteht,  neben nem Haufen Seitenflügeln, aus einer Glaspyramide, aus deren Spitze bei Nacht ein Laserstrahl in den Himmel zeigt. Wahnsinn.. Und jedes Hotel hatte natürlich sein eigenes Casino oder auch andersherum. Leider haben wir es diesen Abend nicht mehr in Treasure Island und auch nicht ins Caesars Palace geschafft, aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Nach schier endlosem Marsch durch die bunte Nacht schlich sich langsam Hunger und Müdigkeit an uns heran und wir kehrten um. Auf dem Weg zum Hotel, es war gegen ein Uhr morgens, hatten sich die Strassen schon deutlich geleert und wir konnten uns aufgrund der Müdigkeit nicht zu nem richtigen Restaurant durchringen. Wir sind dann bei McDonalds gelandet. Wie zu erwarten, völlig enttäuschend, jedenfalls, wenn man es im Vergleich zu den bisher gegessenen Burgern sieht. Und dann die Leute.. Hat sich angefühlt, als wäre man Sonntag morgens im McDonalds am Ostbahnhof, denn auch da rennen die ganzen besoffenen Partypeople rum und stopfen sich mit Ballast voll, nur hier hat man niemanden verstanden und alle sahen irgendwie grimmig aus.. Ich fühlte mich hier jedenfalls sehr unwohl und überhaupt nicht sicher. Nach dem letzten Happen ging es dann auch schnurstracks und ohne zurück zu blicken ins Hotel. In unserem Hotel ging immer noch die Lutzi. Nur, dass sich die Gesichter der Wahnsinnigen verändert hatten. Sie waren irgendwie tot und gleichgültig.. Spielen, um jeden Preis. So sah es aus. Kein Flair, kein Glitzer, nur das nervende Blitzen und Gebimmel der Automaten. Wie dem auch sei, wir sind brav ins Bett gefallen und haben uns nicht anstecken lassen.

DAY TEN – Zion National Park – SO 20110515

Ein Morgen, so wunderschön, wie dieser. Erst, wenn man, wie wir, die ein oder andere Nach in einem Zelt verbracht hat und diese Erfahrungen nicht gerade erholend waren. Erst dann weiß man ein richtiges Bett wirklich zu schätzen.

Es bimmelte der Wecker trotzdem zum sieben. Macht aber nichts, wir.. Äh, ich bin ausgeschlafen und wach. Auf dem Weg zur Dusche schon mal die Tina ins Reich des Lächelns geschubst. Bis die Tina sich dann allerdings aus dem Bett erhob, verging noch einiges an Zeit. In dieser Twilight Zone besprachen wir das weitere Vorgehen und entschieden, eine weitere Nacht in diesem vorzüglichem Etablissement wäre eine gute Idee. Zack, runter zu unserem netten Inder und fröhlich drauf los geplaudert.  Sichtlich zerknirscht buchte er uns eine weitere Nacht für den gleichen Preis auf das Zimmer. Es ist schließlich Wochenende und er könnte durchaus mehr einnehmen. Zurück im Zimmer vergeht irgendwie noch mal viel Zeit und als wir endlich vor dem mitropaähnlichen (Mitropa = Bahnhofsbewirtungsgesellschaft der DDR) Frühstücksraum stehen, versucht uns ein Schild klar zu machen ‚Frühstück nur bis um 9‘. Oh.. Aber es hat doch noch niemand etwas abgeräumt.. Also hinein in die gute Stube und zugeschlagen. Toast, Kaffee und ne Schale Flakes.. Ab ins Auto und zum Zion. Auf dieser Fahrt mussten wir unser erstes Opfer beklagen. Ich fuhr so schön die Strasse entlang, als ich vor mir ein kleines Pelzvieh auf die Strasse hoppeln sah. Ich lupfte das Gas und hoffte auf die Intelligenz dieses Erdenbewohners. Weit gefehlt.. Kurz vor Erreichen des Pelzviehs, welches nur doof in der Gegend umherblinzelte, startete ich einen kleinen Ausweichschlenker. Das wiederum muss das Ding wahrgenommen haben und bewegte sich genau in Richtung des Schlenkers. Auf Höhe des linken Vorderrades blieb es unvermittelt stehen. Es gab einen kurzen Ruck und ein Geräusch, das sich anhörte, als hätte man eine Tüte Hackfleisch mit Stöckchen überfahren. Habe gehofft, Tina bekommt die Greueltat nicht mit, aber falsch gedacht. Man, das war vielleicht ein komisches Gefühl. Ich habe noch nie etwas mit dem Auto getötet. Jedenfalls nichts größer als 15mm und nun das. Ich hatte also ein Eichhörnchen überfahren. Dachte, hoffentlich klebt mir der Schlingel jetzt nicht am Reifen, aber auch hier, falsch gedacht. Er klebte an der Straße. Und hoffentlich hat es keiner der Einheimischen gesehen. Also, das ich vom Gas gegangen bin und sogar ausweichen wollte.

Wie auch immer. Weiter im Text, dachte ich. Unsere heutige Route ist relativ kurz. Ging nur von Hurricane zum Zion. 30Meilen Fahrt. Nichts besonders aufregendes, bis eben. Auf der Fahrt kamen wir natürlich wieder durch Rockville und dort ist mir Gestern schon etwas aufgefallen. Ich musste anhalten und die Kamera zücken. Ich hoffe, an diesem Punkt der Reise haben alle kapiert, das ich ein ziemlicher Autonarr bin.

Aber mal im Ernst, da kann man doch nicht wirklich vorbeifahren. Der alte Truck und da bin ich mir sicher, wurde dort absichtlich abgestellt, um genau solche Leute wie mich zu ködern. Und auf der anderen Strassenseite genauso. Der gelbe GMC wurde allerdings etwas künstlich im Vorgarten geparkt und bekam daher lange nicht so viel Aufmerksamkeit wie der Chevy. Nun Gut, nachdem ich mit hier zum Löffel gemacht hatte, ging es weiter. In Springdale, was ja bekanntlich das Tor zum Zion ist, suchten wir zu allererst nach einem kleinen Cafe, was wir auch ziemlich schnell fanden. Sehr schöner Ort. Wirkt überhaupt nicht altbacken. Schien alles auf eher jugendliches Publikum zugeschnitten zu sein. Also auf uns. Mit dem Kaffee ging es weiter, vorbei an verträumt aussehenden Lodges, die nur darauf warteten uns das Geld für eine Übernachtung aus der Tasche zu ziehen. Ätsch, wir haben schon ein Zimmer und zwar ein günstiges, dachte ich mir und bekam die Antwort: ‚Aber von dort kannst den Park gar nicht sehen‘. Na und, es ist schon bezahlt, also basta.

Im Park angekommen fahren wir erst einmal komplett durch. Hier führt nämlich ein Highway durch den Park, also quasi jedenfalls. Den Weg ins Valley kann man nur mit dem Shuttle erfahren. So fahren wir also bis zum Eastgate Eingang und zurück. Hmm.. Sieht ja irgendwie nicht so großartig aus und die Flitzpiepen auf der Strasse rauben einem auch den letzten Sinn für elegant sicheres Fahren. Wir beschließen den Wagen am Visitor Center zu parken und von dort mit dem Shuttle weiter zu machen. Toll, am Visitor Center finden wir erstmal keinen Parkplatz. Alles voll… Nun gut, der AMI liebt es anscheinend am Wochenende raus zu fahren. Aber egal, ich bin den Wahnsinn aus Berlin gewohnt und so macht es mir nichts aus ein paar Runden zu drehen. Siehe da, nach ein paar Runden erspähe ich zwei Frauen. Sie schlendern verdächtig in Richtung eines PKWs. Wohl genug Natur gesehen..  Hah.. Sie fahren los, Gas und ihr Platz gehört uns. Im Visitor Center versuchen wir uns im Klaren darüber zu werden, welchen Wanderweg wir heute in Angriff nehmen. Mir fällt ein Wanderweg sofort ins Auge. The Narrows, übersetzt ‚Die Engen‘. Ein Weg durchs Flussbett, bis zum erklimmbaren Ende des Canyons. Leider machen mir die Park Ranger hier einen fetten Strich durch die Rechnung. Aufgrund des Tauwetters ist der kleine Fluss derzeit etwas größer und der Wanderweg nicht passierbar. Mist.. Aber es gibt ja noch andere Wege. Etwas angefixt vom Wasser überlegen wir uns zu den sog. Emerald Pools zu wandern. Drei kleinen Wasserbecken und ihren Wasserfällen. Ab in den Shuttle. Als wir an der Zion Lodge aussteigen bekommen wir einen ersten Einblick in die unglaubliche Schönheit dieses Parks. Dieses herrlich grüne Tal, mit all seinen Tieren, die von der blöden Spezie Mensch überhaupt nicht beeindruckt sind, der Fluss in der Mitte und an den Flanken Gebirgszüge, neben denen ich gerne mal unseren Fernsehturm wimmern sehen würde. Aber langsam. Erstmal gibs ein Hot Dog, sonst geht hier gar nichts mehr. Und ich möchte es nicht unerwähnt lassen, dass die Initiative dieses mal nicht von mir ausging. Aber das ist Nebensache.

Die Ufer neben dem Virgin River waren bedeckt mit hohem Gras und dieses Gras wehte auf eine Weise im Wind, dass es aussah, als würde der Wind die ruhige See aufwühlen. Na ja gut, der Fluss hätte ein wenig sauberer sein können, aber das ist meckern auf ganz ganz hohem Niveau. Wir schlendern weiter. Über den Fluss und rein ins Dickicht. Da es sich bei diesen Wegen um eher ebenerdige Wege handelt, sind wir natürlich in guter Gesellschaft. Um uns herum lauter Wanderfreaks, in Latschen, Hakenschuhen.. Na ja, was man eben so zum Wandern brauch.

Tiere
brauchen keine

Wie auch immer, wir also lustig weiter- marschiert. Und bevor wir es hier vergessen. Die Sonne schien ja heftig vom Himmel und neben der Fähigkeit, sich in der Natur ganz natürlich zu bewegen, haben Tiere noch einen weiteren Vorteil (siehe Bilder). Tina schon. Sie fängt nämlich langsam a

Sonnencreme

sich zu pellen und da muss man natürlich vorbeugen. Nachdem sich Tina nun deutlich von der Umgebung abhob, sind wir also weiter und kamen alsbald an den ersten der drei Pools. Das war witzig, um sich bis zu dem kleinen Flecken Wasser durchzukämpfen, musste man erst durch eine angenehme, wenn nicht berechenbare Wasserdusche. Die drei kleinen Pools sind nämlich miteinander verbunden und bilden eigentlich nen kleinen Bach. Das Wasser will also nach unten und hier tut es das ziemlich eindrucksvoll, auch wenn es auf den Bilder eher nach ne Wasserzerstäubungsdusche aussieht.

Ich musste die Kamera unters Hemd stecken und die Tina hat nen ordentlichen Husch abbekommen. Das Schöne an solchen Schauplätzen ist, dass die Warmduscher in der Regel nur bis zu einem dieser Punkte kommen, sicher dann anscheinend bestätigt sehen, in ihrer Meinung, dass Natur viel zu 4D ist und umkehren. Heißt, nach dem Punkt hatten wir deutlich weniger Verkehr auf der Strecke.

Der eigentliche Pool an sich war ein lächerliches Pfützchen, das nur darauf aus war, sich auf die unten stehenden Touristen zu ergießen. Aber das war ja nicht der Einzige. Wir also weiter. Höher vor allem. Der Aufstieg gestaltete sich hier aber sehr angenehm, da der Fels in Stufenform auf dem Weg lag und Tina für sich feststellte, diese Art des Aufstiegs liegt ihr viel mehr, als ne öde Schräge. Wir stießen immer tiefer in die Schatten der riesigen Felswände vor, bis wir zum höchsten der drei Pools angelangten. Der Weg zum mittleren Pool war leider versperrt.

Seltenheit
Wasserpuder
Ich und die Wand
Dimensionen

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Pool an sich war ebenfalls ne kleine Pfütze, in der sich das Wasser nur zum weiterfliessen sammelte. Die restlich verbliebenen Wanderer im Übrigen auch. Hatte so wenigstens den Vorteil, dass sich einer aufdrängte, um von uns ein Bild zu machen. Erwähnenswert finde ich hier mal wieder die Dimensionen. Die Felswand hinter dem starken Typen im blauen Hemd ist mal eben 400 Meter hoch und die Hügel, welche die kesse Sumse im linken Bild ins Auge gefasst hat, sind schlappe 900 Meter hoch. Klingt allet nicht so dramatisch, aber wir kommen aus Berlin und der Fernsehturm ist das Größte, was man bei uns im Umkreis von 500 Kilometern zu sehen bekommt und im Vergleich echt lächerlich.

Nach kurzer Pause machten wir uns auf den Rückweg. Natürlich nicht den selben Weg.. Da hätte man ja wieder an der Dusche vorbei.. Einmal nass werden reicht.. Wir sind an der nächsten Biegung in den sog. Kayenta Trail abgebogen. Der führte uns wieder an den Virgin River, allerdings in angemessener Höhe, so dass man ein besseren Überblick vom Valleay erhaschen konnte. Diesen Umweg musste ich mir allerdings erkaufen, bzw. durch eine kleine List erarbeiten. Beim großen Emerald Pool bekam die Tina Appetit.. Und zwar auf Eis. Wie die Natur so spielt.. Eis gibs hier nur im Winter und das ist noch nicht mal lecker. Tina erinnerte sich aber, dass es in der Zion Lodge nen großen Eisstand gab. Aber wo lang gehts zur Lodge??? Den Kayenta Trail etwa? Genau, das ist der kürzeste Weg zur Lodge. Und schon waren wir wieder munter unterwegs. Blöd nur, dass der kleine Schwindel kurz danach aufflog. Glück, dass wir nun aber auch schon ne ganze Weile auf dem Kayenta gelatscht sind und ein Umdrehen völliger Schwachsinn gewesen wäre.

Eis Eis.. Ich will Eis..
Zion Valley

 

 

 

 

 

 

Ist aber schön zu sehen, wie schnell sich Appetit in Laufernergie verwandelt. Kurz darauf kamen wir zum Ende des Weges, wechselten auf die andere Seite des Flußes und standen wieder im Wald. Am Ufer entlang ging es jetzt flotten Schrittes in Richtung Lodge. Man konnte sie nämlich schon fern am Horizont sehen, was die Dame natürlich beflügelte.

Vorfreude

Als wir an der Lodge ankamen gab es so gut wie kein halten mehr. Ich noch verzaubert von der holden Natur. Tina völlig im Rausch des bevorstehenden Genusses. Durch die Massen durchgekämpft und zwei riesige Eistüten bestellt. Wer jetzt meint, dass ist doch für ein Tina kaum zu schaffen, liegt richtig. Ich nehme auch eins. Aber nur, weil ich nicht allein, nur mit einer Zigarette bewaffnet, neben meinem kleinen Waffelmonster sitzen wollte. Ehrlich.. Mag, ja sonst kein Eis.

Beschiss

Sah aber gut, wie sie so mit beiden Dingern in der Hand auf mich zu torkelte. Nur leider mussten wir sehr schnell festellen, dass hier offensichtlich gemogelt wurde. Das Eis war hohl. Kurz keimte der deutsche ‚Ich geh da jetzt rein und hole mir, was ich bezahlt habe‘ Gedanke, aber es war einfach zu lecker. Aber was machen wir nu? Das doofe an so nem Canyon ist natürlich, die Sonne verschwindet hier sehr schnell. Ist ja alles so hoch um einen herum. Heim ins reich? Nö, wir fahren zum wahrscheinlich ausgetrampelsten, weil komplett asphaltiert und extra für Rollstuhlfahrer ausgewiesenen, Wanderweg. Und das war der Riverside Walk. Eigentlich wollten wir nur ma eben schauen, ob es sich für morgen lohnt, sind ihn aber dann doch ganz gegangen. War eh nur ne Meile. Am Ende wäre dann auch der Startpunkt für den Narrows Wanderweg gewesen. Den konnte man aber tatsächlich nur noch erahnen.

Warum denn nicht... manno

Wir haben dann eine etwas größere Pause gemacht und ich habe zum ersten mal mein Stativ ausgepackt. Habe doch zum Geburtstag einen großartigen ND Filter bekommen und der musste ja auch mal zum Zuge kommen. ND Filter? Was das denn. Na denn mal aufgepasst. So ein Filter kann aus Bewegung Matsch machen, ähnlich ner Langzeitbelichtung im Dunkeln, eben nur im Hellen. Da die Sonne sich aus dieser Ecke der Welt schon verabschiedet hatte, sind die Ergebnisse eher mau, aber ausbaufähig.

Wir dann schön zurück zum Bus getappert. Hier und da einem bös dreinschauenden Squirrel (Eichhörnchen) begegnet und ab in Richtung Visitor Center. Plötzlich blökt die beknackte Fahrerin vorn auf. Ein Türke.. Ein Türke.. Seht doch, da läuft er. Na holla.. Dachten wir so. Nen Türken haben wir hier wirklich noch nicht gesehen, aber die Aufregung ist doch wohl ein wenig übertrieben. Hätte wir das gewußt. Ein Dutzend hätte ich, gut gekühlt natürlich, sicher mitbringen können. Wir rissen uns also von den Sitzen und schauten raus. Klick.. A Turkey.. Was soviel heisst, wie Truthahn. Verwunderung macht sich in mir dennoch breit. Hätte man auch so gerufen, wenn es ne Kuh gewesen wär? Die verspeist in den USA doch auch am laufenden Band. Nichts für Ungut.. Sah schon sehr imposant aus, der Vogel. Der Bus hat dafür sogar extra angehalten. Aber, um dieses Ereignis gleich mal wieder zu entzaubern. Auf der folgenden Fahrt zurück, bekamen wir noch sehr viel mehr Turkeys zu sehen.

Am Vistor Center angekommen, hatten wir aber noch gar keine rechte Lust nach Hause zu fahren und beschlossen  zu versuchen, auf einem der Quasigipfel noch einen Blick auf die Sonne zu erhaschen. Wir fuhren den Highway in Richtung Eastgate Entrance und parkten den Wagen gleich hinterm Tunnel. Das mit der Sonne wird bestimmt nichts mehr, dachte ich, aber rauf müssen wir da trotzdem. Laut Plan ein kleiner Weg, mit einer Meile Länge und für ne Stunde ausgelegt. Was uns dann aber begegnete veränderte die bisher gewonnene Sicht auf Wanderwege in National Parks. Der Weg wund sich eng am Felsen und noch enger am Abhang hinauf, immerhin 160  Höhenmeter und war an kaum einer Stelle irgendwie befestigt, ganz im Gegensatz zum Riverside Walk. So wurde der Marsch zu nem richtigen kleinen Abenteuer. Oben angekommen fanden wir uns auf einem Plateau wieder, so gesehen ein großer Felsen, nicht bearbeitet und wenigstens an den fiesen Rändern mit ner kleinen Begrenzung versehen. Und wir waren allein. So ziemlich jedenfalls. Außer uns befand sich dort oben noch ein weiteres Pärchen. Glücklicherweise aber nicht unser… mein Lieblingspärchen aus der Boxhagener, sondern eher ein Pärchen aus Hanoi. War in sofern witzig, als das es so aussah, dass der Herr seine Frau hier raufgeschleppt um Bilder zu schießen. Bewaffnet mit Kamera und Stativ. Fands nur lustig. Sahen nämlich genauso aus, nur nicht so klein und ohne Bud Spencer Augen (Bud Spencer hat ein so fettes Gesicht, dass seine Augen immer sehr zusammengekniffen aussehen, fast wie Sehschlitze). Die Aussicht war schon imposant, aber das Licht spielte nicht mehr mit, aber das Auge bastelt ja auch aus wenig Licht noch ein schönes Bild. Die Kamera nicht 🙁 .

Bemerkenswert an dieser Gegend war die Beschaffenheit der Felsen. Wir befanden uns zwar in einer Höhe von knapp 1500 Metern, aber man konnte auch hier wieder die feinen Sedimentschichten lesen und auch hier befand sich in grauer Vorzeit ein Meer, das später zur Wüste mutierte und dann in die Höhe gehoben wurde.

Der Weg zum Auto gestaltete sich dann noch eine Spur abenteurlicher, denn das Licht verlor immer mehr an Kraft und auf den Wegen gab es natürlich keine Beleuchtung. Dazu kam, das meine Begleitung, wie soll ich es bloss ausdrücken.. Ne Nachteule kann ja gut gucken im Dunkeln.. Gut, man stelle sich das Gegenteil vor, das dann noch auf kreuzgefährlicher Felsenstrecke. Wir wurden dann auch sehr schnell von dem anderen Pärchen überholt, die erst nach uns den Rückweg antraten. Zurück beim Wagen.. Ach so, ich hatte aus ungefähr 500 Metern Entfernung schon den Wagen gesehen. Ich zückte die Fernbedienung und siehe da, ich konnte ihn von hier öffnen und wieder schließen. Es juckte im Daumen, die ‚Wo ist mein Auto‘ Taste zu drücken, aber was, wenn ich das scheiß gehupe nicht wieder abstellen kann? Zurück beim Wagen erfasste uns ein wohliges Hungergefühl. Wir fuhren runter nach Springdale und ich versuchte nen vernünftigen Laden zu finden, in dem es auch Steaks gab. Steak.. Mjam.. Hatte ja immer noch kein Steak.. Gelandet sind wir im Wildcat Willies. Ein Ranch Grill & Saloon, ganz im Stil des alten Amerikas, mit einer Besonderheit. Willies bezog sich hier auf Will E. Coyote.. Klingelt es? Roadrunner und Coyote..?! Überall stand der Coyote und schaute in gewohnt dämlicher Weise drein. Herrlich.. Und die Wände waren versehen mit Holztafeln. Auf jeder Tafel stand ein fieser Cowboyspruch.. Ein lautete: Ich habe ne 45er (Eine gemeine Pistole) und ne Schaufel. Ich denke nicht, dass dich jemand vermissen wird. Nett oder? Beim Essen konnte ich mich leider nur zu nem Burger durchringen. Ich war einfach noch nicht bereit für ein 40$ Steak, aber das kommt bestimmt noch. Nach dem der Hunger gestillt war, kam die Müdigkeit. Mit ganz großen Schritten ritt sie heran.. Also ab in den Wagen und zurück. Leider verlief die Rückfahrt nicht ganz reibungslos, da ich mich von dieser vollmondgeschwängerte Nacht wieder wach rütteln ließ habe und mehrmals den Wagen verlassen musste.

Virgin River bei Nacht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und natürlich musste ich auch noch in Rockville anhalten. Die Tina war während der ganzen Zeit tapfer und verharrte halb schlafend im Wagen.

Die restlichen 30 Meilen gingen schnell vorbei und damit meine ich auch schnell. Hat man hier nämlich keine Einheimischen vor sich, kann die Geschwindigkeit auch durchaus mal erhöht werden.

Als in Hurricane ankamen habe ich gespannt auf die linke Strassenseite gestarrt und versucht, unser Missgeschick zu entdecken. Es war aber nicht mehr da. Hmm.. Hats jemand weggeräumt? War es womöglich doch nicht tot oder war es heute morgen gar nicht real? Ich bin für die, der ist danach munter weiter marschiert, Variante. Toll, was so ein kleines Eichhörnchen so alles aushält.

 

Völlig geschafft, aber zufrieden sind wir in unser unaufgeräumtes Zimmer verschwunden (Wir hatten extra drum gebeten. Bloß nicht aufräumen, dann kommt ja alles durcheinander.. ) und ab ins Bett. Gute Nacht

DAY NINE – Es ist Wochenende

Ich hoffe, wir sind jetzt endlich vom Zelten geheilt. Die Nacht war wieder der Knaller. Es war zwar deutlich wärmer als im Grand Canyon, aber angenehm hat es sich dennoch nicht angefühlt. Ich mußte die Nacht natürlich auch einmal vor die Tür und obwohl wir in dem Tippie richtig viel Platz hatten, mußte ich die Tina wecken, denn ich erinnerte mich, dass der Zugang zum Klotrakt nur nach Eingabe einer Codenummer gewährt wird und wie das Leben so spielt, hatte ich diese natürlich vergessen. Ist mir aber erst vor der Klotür eingefallen. Also wieder zurück und die Tina sanft, natürlich sanft, wachschütteln.. Wie aus der Pistole schießt mir der Code entgegen und ich kann mich endlich erleichtern. Wieder im Zelt bimmelt kurze zeit später der Sonnenaufgangswarner. Ich würge ihn einfach ab. Freu mich aber, das es schon so spät ist, aber heute habe ich nicht den nerv, mich in die Kälte zu schleppen. Da wir nun aber beide wach sind, obwohl wir vorher ja eh nicht wirklich fest geschlafen haben, knoten wir unsere Schlafsäcke zusammen. Was die Wärme angeht.. Hmm.. Für mich wurde es nicht unbedingt wärmer, aber die Frau konnte nunmehr ihre eingefroren Beinenden bei mir unterstecken. Ne knappe Stunde später entscheidet sich mein Körper spontan fürs aufstehen. Tina murrt lautstark, da sie gerade am Einschlafen war, was wohl mit warmen Füßen viel besser funktioniert. Egal, ich pelle mich ausm Tippie und muss feststellen, dass es heute eh keinen richtigen Sonnenaufgang gegeben hätte. Der Himmel sieht samtig weich aus, aber grau. Wir packen die Sachen und freuen uns auf einen entspannten und ausgeruhten Tag im Bryce Canyon National Park. Die kurz auflammende Frage nach einer etwaigen weiteren Übernachtung wird kurzerhand erstickt undzwar von beiden Seiten!

gespielte Freude
Und auch hier

Was verlangt der Geist nach einer solchen Nacht? Ein warmes aufbauendes Frühstück. So schleppten wir uns in das, dem Zeltplatz angeschlossene, Diner. Die Stimmung hier drin erinnerte sehr an eine Fast Food Bude und versprühte überhaupt keine Behaglichkeit, obwohl, es war schön warm. Im Keim erstickt wurde die Gedanken als ich an der Fensterreihe ein Pärchen entdeckte und meinte: ‚ Oh Gott, dass sind die Deutschen‘. Tina meinte, nein, sind se nicht, aber so richtig sicher war se sich auch nicht. Um etwaigen Umständen aus dem Weg zu gehen, drehten wir auf dem Absatz und verließen das Lokal mit gesengtem Kopf, nicht das wir noch erkannt werden. Innerliches, das kann doch wohl nicht war sein, dieses Land ist so riesig. Wahrscheinlich waren das Spitzel, die extra auf uns angesetzt wurden. Hatte ich schon erwähnt, dass dieses Pärchen behauptete in der Boxhagener Straße zu wohnen, also in Berlin, direkt vor unserer Tür quasi? Teufelswerk.. Wir jedenfalls ins Auto und so schnell wie es dieser Haufen Blech und meine müde Auffassungsgabe hergab ,abgedüst. Raus in Richtung Wüste. Am Ortsrand sahen wir übrigens noch eine Rodeoarena, die wohl den gestrigen Abend auch in Betrieb war. Schade, heute Abend wirds wohl wieder ein Rodeo geben und wir sind nicht da.

3 Meilen ausserhalb fanden wir eine Ansammlung Häuser, darunter ein Motel (bestimmt nicht billig oder hoffentlich nicht, jedenfalls fragen wir nicht) und ein Diner. Das ‚Bryce Canyon Resort Diner‘, ein Bretterverschlag, der trotzdem sehr viel einladender aussieht als der HighTech Laden im Bryce Village. Die Bedienung übernimmt ein mit Holzfällerhemd bekleideter Einheimischer, der uns natürlich danach fragt, wie es uns geht. Leider können wir unsere kalten Eindrücke der letzten Nacht nicht darlegen, aber ich glaube, so etwas wollen die Amis auf diese Frage auch gar nicht hören, also geht es uns fine. Wir bestellen was richtig deftiges und bekommen auch sofort frisch gebrühtes braunes Wasser angeboten, was wir in diesem Fall aber dankend annehmen, denn es ist warm und so langsam werden wir es auch. Im Laden selber lagen an den Tischen Bücher zur Ansicht und da wir eh nichts zu tun hatten. Es handelte sich im wirklich witzige Bücher von einem Schriftsteller namens ‚Ben Goode‘. Eines der Bücher hatte den Namen ‚The Bad Day Book‘ und beschrieb unmissverständliche Merkmale, die einen erkennen lassen, das man heute einen wirklich schlechten Tag hat. Leider habe ich mir mal wieder nicht wirklich viel merken können, aber ein Merkmal wurde ungefähr so beschrieben. Du hast einen wirklich schlechten Tag, wenn du bei einer Routinekontrolle durch die Highway Police plötzlich im Rückspiegel siehst, dass der Officer aufgeregt zu seinem Wagen zurückläuft, seine Hand nach der Waffe greift und er noch aufgeregter nach Verstärkung ruft. Ein Buch gekauft haben wir natürlich nicht. Schade eigentlich, aber ist ja nicht vergessen, außerdem fanden wir in diesem Buch keinen Eintrag für unseren Start in den Tag. Solche Tage können einfach nicht gut werden. Noch können wir uns auf den Beinen halten, aber der Hammer wird kommen und das wußten wir. Also, schnell aufgegessen und ab auf die Piste. Ich hatte mich ein wenig intensiver mit der Parkbrochure beschäftigt und eine kleine Cave (Höhle) ausgemacht, die wir von unserem derzeitigen Standort gut erreichen konnten, die sog. Mossy Cave. Der Name klingt komisch, soll aber bedeuten, dass diese kleine Höhle mit janz tollen Farben gespickt ist und auf jeden Fall sehenswert. Das Wetter klarte nach unserem Fressstop auch schon wieder auf, also beste Voraussetzungen. Tina war noch nicht so ganz wach und ich versuchte sie mit meinen tollen Vorahnungen bei Laune zu halten. Als wir bei der Mossy Cave ankamen, mußte aber auch ich meine Erwartungen mit der Realität vergleichen und bin im Endeffekt froh, dass ich die Tina überhaupt aus dem Wagen bekommen habe.

Was für ein reißender Fluss
und was für ne Höhle

Wenn in ein solch schönes Naturspektakel eintaucht und Tage zuvor im Grand Canyon umherkraucht, ist man beim Anblick dieser Ecke der Natur schon ein wenig enttäuscht. Aber ich führe das auch wieder auf den mangelhaften Schlaf zurück, denn wenn ich mir die Bilder jetzt so anschau, sieht es doch wirklich sehr schön aus, wenn man mal davon absieht, dass der kleine Bach voll mit Dreck ist und nicht annähernd an eine klaren Bergbach erinnert. So gesehen, können wir uns aber glücklich schätzen, diese Perle überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben, denn im Sommer oder Herbst fließt hier überhaupt nichts. Na gut, auf dem Weg zu der Cave kamen wir an einen Wegweiser vorbei. Der eine Pfeil zeigte zur Cave und der Weg hat sich gelohnt (Anm. der Red.: Ausgewachsene Ironie), der andere Pfeil zeigt in Richtung eines Wasserfalls. Ui, dachte ich mir. Ein Wasserfall. klingt prima, da müssen wir unbedingt hin. Leicht gesagt.. Bin ja nicht allein unterwegs und wie schon erwähnt, war Tina heute noch nicht wirklich empfänglich für die unfassbaren Wunder der Natur, aber ein Wasserfall, der muss einen doch von den Socken hauen. Habe es geschafft und wir sind hin getappert.

Entgegen meiner Annahme waren wir kurz nach dem Einschlagen des Weges auch schon da, obwohl sich der Wasserfall gar nicht durch ein deutlich wahrnehmbares Rauschen angekündigt hat. Zack, war er einfach da oder auch nicht. Also jetzt mal im Ernst. Eine Fallhöhe von zwei Metern kann man doch noch nicht als Wasserfall deklarieren. Das ist doch eher ein Wasserplumps. Eine Stufe im Gestein oder doch eher der dreckige Abfluss der Zelplatzklos. Nun gut, gesättigt von derart viel Natur machten wir uns auf den Weg zurück in den Park. Wir wollten ja dann doch noch richtig wandern. Zugegeben, dieser Weg hatte auch schon eine Gesamtlänge von knapp zwei Kilometern und wir fühlten uns anschließend echt Knülle, aber das lag sicher an dem reichhaltigen Frühstück.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich die Frühstückskultur in diesem Land lieb gewonnen habe. Ich mein, es natürlich schön, in Deutschland kann man wählen. Will ich etwas Herzhaftes, was Süßes oder etwas Gesundes. Womöglich kann ich die Sachen auch kombinieren, aber ich erinnere mich an kein Frühstück in Deutschland, wo nicht auf irgendeiner Ecke des Tellers Gemüse oder Obst lag. Hier gibt es so etwas halbherziges nicht. Nur richtig fett oder richtig fett und süß. Es gibt hier auch auf fast jeder Frühstückskarte ein Steak. Find ich auch toll, gibt bestimmt ordentlich Saft für den Tag und ich werde es im Verlauf der Reise sicher mal testen.

Zurück zu den Verzückungen der Natur. Auf der Menukarte der Wanderwege wählen wir den Navajo Trail mit anschließendem Bummel durch den Queensgarden. Ein üppiges 3 Meilen Mahl, das uns nicht vor allzu viele Schwierigkeiten stellen sollte. Der Navajo Trail startet am Sunset Point, d.h. alleine waren wir da nicht. Es ging fürs erste tief hinab, zwischen die Felsen, die sog. Wall Street. Beeindruckend, wie diese grazilen Steinformationen in die Höhen ragten. Der Weg war ziemlich matschig (Wanderschuhe für 25$ sind toll) und man möchte sich nicht ausmalen, wie es hier nach nem richtigen Aufguss aussieht, verstand aber auf der anderen Seite auch sehr schnell, warum es heißt, dass diese Formationen in dieser Form nicht mehr lange bestehen werden. Die Errosion frisst sich hier besonders stark in weiche Gestein. Außerdem gibt es hier eine Besonderheit. Die Felsen in den sog. Amphitheater heizen sich tagsüber sehr stark auf, in der Nacht und das auch teilweise im Sommer, gefrieren sie, damit auch das durch Regen eingeflösste Wasser. Dieses Eis führt dazu, dass die Felsen quasi jede Nacht ein wenig weiter kaputt gesprengt werden. Wir frassen uns jedenfalls auch immer tiefer zwischen Felsen, quasi wie Karies in die Zahnzwischenräume, also immer schön Zähne putzen. Nicht vergessen, sonst sehen die Zähne auch irgendwann so aus und können durch Besuchergruppen besichtigt werden. Unten angekommen überfiel einen ein ziemlich beklemmendes Gefühl, so zwischen diesen dann doch riesigen Felsen. Aber zum Glück konnte man ja weiter gehen und kam ziemlich schnell wieder ins freie Feld, außerdem sind wir ja Profis und haken solche flüchtigen Eindrücke schnell in unserem Tagebuch ab.

 

(Tip: Man kann alle bilder auch anklicken und sie werden in ihren korrekten Abmessungen angezeigt, macht sich im Tagebuch nur ein wenig blöd)

Nun gut, wir sind also heil aus der Wall Street entkommen und wurden so gleich von der verdammt heißen Sonne begrüßt. Im Gegensatz zu den Nachtemperaturen sehr angenehm und wir sind verzückt, unsere Jacken auszuziehen. Die weitere Wanderung gestaltet sich sehr abwechslungsreich und an einer Weggabelung wird gerastet. Wir haben natürlich öfter gerastet, bin ja mit Tina unterwegs, aber dieser Halt verdient eine besondere Erwähnung. Zum einen habe ich mich vergeblich an einem Hinkelstein versucht und auf der anderen Seite hat Tina sehr engen Zugang zur Natur gefunden. Ich weiss gar nicht, wie ich es in Worten ausdrücken soll, dass meine, zugegeben äußerst unfaire, Schadenfreude hier richtig rüber kommt. Na jedenfalls hat ein frecher Piepmatz der guten Tina auf den Kopf gekackt. Und zwar nicht irgendwie zufällig, sondern die ganz Ladung. Ich würde es selber gar nicht so lustig finden, wenn Tina nicht auch gelacht hätte.

Hinkelstein, schweres Schwein
Der Übeltäter
Und seine Frucht

 

 

 

 

 

Es handelte sich beim dem Getier übrigens um einen Diademhäher (Link ). Diese kleinen Biester sind beinahe so aufdringlich wie die Squirrels ( Amerikanische Eichhörnchen ), aber im Gegensatz zu den Pelztieren, können diese Dinger auch noch mit fiesem Geläut nerven und als ich dieses Ding so sah, erinnerte ich mich, dass mich morgens auch so einer begrüßt hat. So, als ich nichtsahnend aus dem Tippie gestiegen bin. Hat mich einfach angeschrien und ist dann abgezogen. Aber zurück zur Sache. Tina schüttelte sich die Scheiße (entschuldigt die Ausdrucksweise, aber es war nichts anderes) lässig aus dem Haar, dass eh mal wieder gewaschen werden mußte und wir gingen weiter. Im Queensgarden mussten uns erst ein Hinweisschild darauf aufmerksam machen, das wir schon mittendrin sind, hätten ansonsten vor lauter Gestein gar nicht gewußt, das wir nicht auf die spärlichen Pflanzen, sondern auf die Anordnung und vor allem die Formen der Felsen achten sollen.

Eher Mondlandschaft als Garten
Fand die Tina übrigens auch

 

 

 

 

 

Ganz vorn, das soll die Queen sein

 

 

 

 

 

Wie auch immer. Plötzlich sahen wir etwas sehr beunruhigendes. Ein Pärchen. Dieses mal ohne Zweifel. Es waren die Deutschen. Sie winkten uns wissend zu. Sie haben uns also auch erkannt. Oh bitte, lass sie abdrehen und einen anderen Weg wählen. Sie können uns doch auch aus der Ferne bespitzeln, die heutige Technik macht so etwas doch problemlos möglich. Und.. Glück gehabt, sie folgen den noch ausgetrampelteren Pfaden und sind im Nu aus unserem Blickfeld verschwunden, aber wir auch aus ihrem?

 

Die Faust Gottes

 

 

Waldbrand, auch hier ein Thema

 

 

Farbenfrohe Gesteinschichten

Wir begannen jetzt langsam wieder mit dem Aufstieg und wie man sieht, es zog sich langsam, aber beständig zu. Uns war so gar nicht aufgefallen, das wir so tief hinab gestiegen sind. Jetzt ging es auf jeden Fall ziemlich steil bergauf und es keimten es Gedanken an die Aufstieg im Grand Canyon. Oh gott und dieses mal hatten wir nur die Hälfte an Wasser im Gepäck.

Zuviel Bergluft?

Im Angesicht des Verdurstens, obwohl unsere Wasservorräte längst aufgebraucht waren, beschloss Tina den Regen herbeizurufen. Wie wir später noch feststellen mussten, sehr erfolgreich, allerdings muss sie an dem Timing noch ein wenig arbeiten. Obwohl, es ist natürlich viel dramatischer, wenn der Regen erst einsetzt, wenn unser Wasser wirklich schon aufgebraucht ist.

Der Aufstieg gestaltete sich in gewohnt mühsamer Art und Weise und als wir nach gefühlten 12 Stunden oben ankamen, gab es ertsmal ne richtige Pause und einen letzten ausgiebigen Blick ins Tal.

Freude oder immernoch Regentanz?

Beim so herumsitzen erspähten wir dann aber auch wieder das andere Pärchen. Anscheinend hatten sie uns diesmal aber nicht erkannt oder wollten sie uns nicht erkennen? Mir egal, so lange se uns nicht an der Tasche rumnagen. Aber ein bisschen unheimlich es doch schon, oder? So langsam zeigten die Beschwörungen von Tina Wirkung und aus den mittlerweile tiefdunklen Wolken tröpfelte es auf uns herab. Wie sahen zu, das wir zum Auto kamen und machten uns auf die Reise zu den anderen, sicher großartigen, Aussichtspunkten. Durch den Bryce Nationalpark führt nämlich eine Strasse. Es ist keine Durchgangsstraße, sondern nur eine, die dich zum letzen View Point führt und dann wieder zurück.

Auf der Fahrt begegnete uns mal richtige Natur. Neben und auf der Strassen tummelten sich Haufenweise Rehe. Tina war das Schnuppe. Sie hatte gelesen, dass es hier auch Prairiehunde geben soll und sie wollte eben einen solchen putzigen Zeitgenossen sehen. Dazu kam es aber nicht. Dann zuckten wir beide zusammen. Der Himmel über uns ertönte mit einem Paukenschlag und machten einen Glauben, das man sehr viel näher am Himmel wäre, als anderswo. Wir fahren weiter zum höchsten Punkt des National Parks. Hier oben werden wir durch etwas begrüßt, was so in unseren Breitengraden nicht mehr vorkommen würde. Hier lag noch SCHNEE. Als wir ausstiegen fuhr es uns durch Mark und Bein. Ja, die Temperaturen stimmen. Erinnert einen an die letzte Nacht. Aber die war wenigstens überdacht. Hier prasselte nun auch noch eiskalter Regen auf uns nieder.

Erholungsurlaub

Der Rainbow Point ist bei Sonnenschein sicherlich ein sehr schöner Ort, aber hier und jetzt wollten wir nur weg. Beim kurzen Blick ins Tal kam mir allerdings ein teuflischer Gedanke. Hoffentlich regnet es noch im großen Amphitheater und vielleicht muss sich das deutsche Hexenpärchen jetzt durch den roten Schlamm kämpfen. Ganz schön gemein, aber was solls. Auf unserem Weg hinab kam dann etwas über uns, womit ich eigentlich schon viel früher gerechnet hatte. Die letzte Nacht klopfte lautstark an unsere Schädelinnenwände und verschaffte sich ungefragt Zutritt. Ich ließ es mir dennoch nicht nehmen, die restlichen View Points anzufahren, auch wenn sich unsere Stimmung langsam der Grand Canyon Langweile annäherte und der Regen nicht unbedingt nachließ. An einem Halt stand mir ein häufig anzutreffender Zeitgenosse Modell.

Raben sind hier in den Bergen wirklich sehr häufig, allerdings meistens zu zweit. Die Herrschaften hier sind auch deutlich größer als bei uns und wirklich dadurch noch imposanter. Wenn man dann noch im Hinterkopf hat, dass diese Biester ziemlich doll klug sind. Wie auch immer, ich mag Raben und eigentlich wären das ziemlich coole Haustiere. Ein bisschen dressiert und schon kann man se auch mit in die Bahn nehmen. Wir stiegen wieder in den Wagen und fuhren weiter. Noch kurz bei der Natural Bridge gestoppt, einen weiteren genussvollen Blick ins verregnete Tal geworfen (die Deutschen sind ganz sicher noch mitten drin) und weiter.

 

Natural Bridge
Regen im Tal?

Wir sind jedenfalls weiter gefahren, auch in der Hoffnung, diesem Pärchen endlich zu entkommen. Warum mag ich die Beiden eigentlich nicht. So gesehen habe ich ja bei dem Aufeinandertreffen nur einen Eindruck von ihr erhalten, aber der war so schlecht. Also schlecht im Sinne von.. Ach, ich kann es nicht wirklich beschreiben.. Sie war mir einfach total unsympathisch und damit durch.

Auf dem Weg raus aus dem Park kamen wir ja noch an meinem Motiv vorbei. Der Leser erinnert sich noch? Den Regen hatten wir im Park gelassen und es hellte stellenweise aus. Wir hielten zu erst kurz vor der Kreuzung bei einem Indianersouvenirshop und haben uns gewundert warum draußen ein Kaffeemaschine stand, die zu fröhlich kostenlosem Kaffeegenuss (IRONIE) einlud. Im Laden selber wurde uns klar, warum dieses verlockende Angebot draußen im Licht aufgebaut war. Schnell wieder raus und noch kürzer vor der Kreuzung auf dem Seitenstreifen (Anm. der Red.: Das darf man in Amerika nicht). Der Weg runter zu dem Motiv wurde leider jäh durch einen Zaun unterbrochen. Hmm.. Ein kleiner Drahtzaun, welcher mir bis kurz unter die Hüfte ging. Ich hätte somit rübersteigen können, ohne mich zu verbiegen. Aber so ein Zaun zeigt in der Regel Besitzstände an und ich hatte zu dem noch Tinas mahnende Stimme im Kopf. Toll, dachte ich. Nu komm ich nicht mal nah genug an den Wagen. Dieser Wagen, der bei nicht flüchtiger Betrachtung eigentlich auch gar nicht mehr so fotogen aussah. So blieb mir nur ein völlig langweiliges Bild aus der Ferne

Ziemlich mittig rechts war der Wagen

Na egal, war mir dann aber auch egal. Schließlich muss man in diesem Land ja damit rechnen, dass der Besitzer nicht unbedingt nur schreit, sondern auch aus der Ferne sehr deutlich seine Meinung kund tun kann (eine sehr missverständliche Anspielung auf die laschen Schusswaffengesetze der USA). Wir also weiter. Ist ja nicht so, als hätten wir gar keine Strecke mehr vor uns und der Tag noch früh am Morgen. Es war 3e durch und wir hatten noch knapp 140 Meilen vor uns. Innerliche Riesenfreude machte sich breit.. Ganz breit.. Während der Fahrt schaut man als Fahrer ja auch mal aus dem Fenster und zwar nicht nur vorn raus. Als ich kurz mal rechts sah, erblickte ich eine umzäunte Ranch, natürlich nicht die Einzige, aber der Zaun von dieser war besonders. Man konnte erkennen, dass sich alle Bewohner mit der Abzäunung anfreunden konnten. Ich erblickte ein totes Lamm im Stacheldraht und wenig später auch noch größeres Tier mit Fell, konnte aufgrund der Verwesung nicht mehr genau ausmachen, was es war.

Nicht unbedingt der kürzeste Weg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dieser Tour wollte ich eigentlich wieder über Glendale fahren, denn auf dem Hinweg hatten ich wunderbare Autoschrottplätze gesehen, aber das Navi wollte anders und nach kurzem Zucken beugte ich mich. Die andere Strecke kannten wir ja nun auch schon.

Als es hieß, wir biegen auf den Highway 14 ab, fuhren wir noch mal kurz an eine Tanke. Proviant bunckern. Ach ja, Tina wollte ein Eis. Sehr schade. Die Softeismaschine hat nur piff gemacht und unten kam nichts als Suppe heraus. Dafür fanden wir in der Tanke einen Spendenaufruf. Der Sheriff des Counties wurde vor einem Jahr im Einsatz erschossen und nun soll für seine Familie gesammelt werden. Komisches Gefühl und völlig unwirklich in dieser herrlichen Gegend. Schnell weiter.. Den Täter hat man nämlich nicht erwischt.. Übrigens, der Bryce National Park liegt im Garfiel County. Lustig oder..? Der Bezirk heisst wie eine fette Comickatze.

Das abbiegen auf den HW 14 sollten wir nicht bereuen. Es handelte sich mal wieder um einen Scenic by the Way Highway, heisst, selbst sitzend und fressend im Auto kann man hier schon etwas erleben. Wir merkten erst ziemlich spät, das wir uns immer höher in die Berge schraubten, doch mit einem mal standen wir im Schnee. Dieses mal allerdings nicht in so beinahe Wegschmelzschnee, wie im Bryce, sondern in richtigem Schnee. Und der war echt noch ziemlich hoch. Das Gebiet scheint ein ausgewiesenes Wintersportgebiet zu sein. An der erstbesten Möglichkeit halten wir an und springen, wie kleine Kinder durch den Schnee. Gut.. Ich gebe es zu, ich bin durch den Schnee gesprungen. Aber auch meine abgekochte Tina schien beeindruckt.

Navajo Lake

Spätere Recherchen ergaben, das es sich hier um den Duck Creek gehandelt haben muss. Würden man in Deutschland solche Namen vergeben? Entenfluss? Klingt auf jeden Fall nicht so cool. Wir sind weiter und kamen wenig später am sog. Navajo Lake an. Beim Anblick dieses Sees wurde uns klar, wir sind verdammt weit oben. Der See war noch komplett zugefroren und das, obwohl es um uns herum wie wild getaut hat. Die Strassen wurden häufig von kleinen Tauwassersturzbächen gequert, aber den See hat das nicht die Bohne gestört. Interessant bei diesem Halt war auch, dass der Schnee gesäumt war von kleinen Tierspuren. Eine Vielzahl von Hufabdrücken, aber keine Bärentatze oder wir haben sie nicht erkannt.

Weiter geht die Fahrt. So rasant, wie es hinauf ging, gehts nun wieder runter. Beim nächsten Halt, der nicht unbedingt dem Sightseeing galt, sondern eher dem Wach werden, befinden wir uns schon wieder in sommerlichen Gefilde. Neben der Strasse prasselt das Tauwasser in einem mittlerweile gut gefüllten Flussbett an uns vorbei und auf der anderen Seite kraxeln leicht bekleidete Selbstmörder in der fast senkrecht ansteigenden Felswand. Tina verbringt diesen Stopp mit geschlossenen Augen im Auto und bekommt so vom Sommer erstmal gar nichts mit. Wenig später kommen wir nach Cedar City. Ein letztes aufbäumen des Geistes verschlägt uns in einen Outdoorladen. Die Idee mit den Wanderschuhen keimte kurz bei Tina, aber nur ganz kurz. Ich konnte mich in dem Laden noch nicht einmal zu den Waffen durchschlagen, so schnell waren wir wieder draußen. Dann noch versucht Geld abzuholen und erstmal falsch rum in eine Drive Thru Bank reingefahren. Es wird echt Zeit, dass wir ankommen. Kurze zeit später geraten wir auf die Interstate 15 und die Müdigkeit steigt zu einem neuen hoch in mir auf. Dann machen wir doch noch einen kleinen Abstecher. Wir biegen in den North Zion Park ein, um uns den Kolob Canyon anzuschauen. Die Strassen sind hier in der selben Farbe gehalten, wie auch die umgebenden Felsen, nämlich in Rot. Zu unserer Linken baut sich eine riesige 600Meter hohe Felswand auf, die wirklich schnurgerade in den Himmel zeigt. Wir bewegen uns auch wieder in die Höhe und landen beim ‚Kolob Canyons View Point‘. Der Anblick ist tatsächlich wieder überwältigend und etwas grundsätzlich anderes als im Bryce Canyon, aber unsere Auffassungsgabe ist durch die Müdigkeit mittlerweile dermaßen abgestumpft, dass uns ein gesicherter Schlafplatz wichtiger erscheint. Für eine Sekunde erscheint sogar der Campinggedanke am Horizont, wird aber umgehend niedergerungen, auch wenn es natürlich auch im Zion keine vernünftig bezahlbaren Motels gibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir nehmen wieder im Wagen Platz und schnökern in unseren Couponheften, Es gibt einen Ort names Hurricane. Dort soll es einen Haufen Motels geben. Dieser ist aber knapp 30 Meilen vom Park entfernt, also entschließen wir, dass es in den Orten vorm Park auch was geben muss.

Wir biegen auf die Schlussgerade ein, also von der Interstate ab und folgen den Schildern zum Zion. Der erste Ort, Virgin sein Name, besteht aus ein pass Bungalows und einem Park für RVs. Als nächstes erscheint Rockville am Horizont. Ein feines Plätzchen, wenn man weiß, wo man schlafen kann, hier jedenfalls nicht. Das darauf folgende Springdale, quasi das Tor zum Park, fahren wir erst gar nicht. Wird bestimmt nicht günstig sein, also zurück nach Hurricane. Der Ort begrüsst uns mit einer Gegend, die man so auch nur aus schlechten Verbrecherfilmen kennt. Je länger man fährt, desto besser wurde es allerdings. So, wir sind dann mal zu dem Motel aus dem Couponheftchen gefahren. Angepriesen als das modernste Motel in der Stadt. Supi, die hatten nur noch ein Behindertenraucherzimmer für knapp 100$. Ui.. Dann dämmerte uns, es ist Wochenende. Na toll… Das kann ja was werden. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite befand sich ein Comfort Inn Hotel. Rübergelaufen und die nette Dame an der Rezeption hatte tatsächlich noch ein Zimmer. Nen Raucherraum.. Sie gab uns ein Spray mit  und wir warfen nen Blick in die Bude. Scheusslich und das Ganze für 85$. Ich hätte ja fast unterschrieben, aber auf unserem Weg durch die Stadt sind wir noch an nem Motel 8 und nem Rodeway Inn vorbeigekommen. Also zurück. Auf dem Parkplatz vom Super 8 geparkt und erstmal beim besser aussehenden Rodeway gefragt. 75$.. Puuh.. Aber, dann noch schnell die AAA Karte vom ADAC gezückt und dem Inder eben noch ma 10% abgerungen- Ein Blick ins Zimmer liess uns aufatmen und unterschreiben. Endlich wat zum schlafen.

Zum Essen verschlug es uns heute in Dairy Queen. In irgendnem Führer stand, die sind ganz toll.. Sind se bestimmt auch, aber nicht für Hauptspeisen, sondern eher bei so Süßpladderquatsch. Egal.. Hunger und weg. Tina pellt sich übrigens. Sieht lustig aus. Wie ein kleiner Affe, der sich laust. Als wir zurück kamen, fanden wir eine große Grillgruppe im Innenhof und es stellte sich heraus, dass es sich um eine Gruppe Deutsche auf Motorädern war. Cool, dachte ich.. Aber dann erfuhr, die machen ne geführte Tour und irgendwer anders fährt den jeden Tag die Sachen von Hotel zu Hotel.. uuiihh.. Das klingt ja nach Abenteuer und Freiheit..

Gute Nacht Blick vom Hotel