DAY TEN – Zion National Park – SO 20110515

Ein Morgen, so wunderschön, wie dieser. Erst, wenn man, wie wir, die ein oder andere Nach in einem Zelt verbracht hat und diese Erfahrungen nicht gerade erholend waren. Erst dann weiß man ein richtiges Bett wirklich zu schätzen.

Es bimmelte der Wecker trotzdem zum sieben. Macht aber nichts, wir.. Äh, ich bin ausgeschlafen und wach. Auf dem Weg zur Dusche schon mal die Tina ins Reich des Lächelns geschubst. Bis die Tina sich dann allerdings aus dem Bett erhob, verging noch einiges an Zeit. In dieser Twilight Zone besprachen wir das weitere Vorgehen und entschieden, eine weitere Nacht in diesem vorzüglichem Etablissement wäre eine gute Idee. Zack, runter zu unserem netten Inder und fröhlich drauf los geplaudert.  Sichtlich zerknirscht buchte er uns eine weitere Nacht für den gleichen Preis auf das Zimmer. Es ist schließlich Wochenende und er könnte durchaus mehr einnehmen. Zurück im Zimmer vergeht irgendwie noch mal viel Zeit und als wir endlich vor dem mitropaähnlichen (Mitropa = Bahnhofsbewirtungsgesellschaft der DDR) Frühstücksraum stehen, versucht uns ein Schild klar zu machen ‚Frühstück nur bis um 9‘. Oh.. Aber es hat doch noch niemand etwas abgeräumt.. Also hinein in die gute Stube und zugeschlagen. Toast, Kaffee und ne Schale Flakes.. Ab ins Auto und zum Zion. Auf dieser Fahrt mussten wir unser erstes Opfer beklagen. Ich fuhr so schön die Strasse entlang, als ich vor mir ein kleines Pelzvieh auf die Strasse hoppeln sah. Ich lupfte das Gas und hoffte auf die Intelligenz dieses Erdenbewohners. Weit gefehlt.. Kurz vor Erreichen des Pelzviehs, welches nur doof in der Gegend umherblinzelte, startete ich einen kleinen Ausweichschlenker. Das wiederum muss das Ding wahrgenommen haben und bewegte sich genau in Richtung des Schlenkers. Auf Höhe des linken Vorderrades blieb es unvermittelt stehen. Es gab einen kurzen Ruck und ein Geräusch, das sich anhörte, als hätte man eine Tüte Hackfleisch mit Stöckchen überfahren. Habe gehofft, Tina bekommt die Greueltat nicht mit, aber falsch gedacht. Man, das war vielleicht ein komisches Gefühl. Ich habe noch nie etwas mit dem Auto getötet. Jedenfalls nichts größer als 15mm und nun das. Ich hatte also ein Eichhörnchen überfahren. Dachte, hoffentlich klebt mir der Schlingel jetzt nicht am Reifen, aber auch hier, falsch gedacht. Er klebte an der Straße. Und hoffentlich hat es keiner der Einheimischen gesehen. Also, das ich vom Gas gegangen bin und sogar ausweichen wollte.

Wie auch immer. Weiter im Text, dachte ich. Unsere heutige Route ist relativ kurz. Ging nur von Hurricane zum Zion. 30Meilen Fahrt. Nichts besonders aufregendes, bis eben. Auf der Fahrt kamen wir natürlich wieder durch Rockville und dort ist mir Gestern schon etwas aufgefallen. Ich musste anhalten und die Kamera zücken. Ich hoffe, an diesem Punkt der Reise haben alle kapiert, das ich ein ziemlicher Autonarr bin.

Aber mal im Ernst, da kann man doch nicht wirklich vorbeifahren. Der alte Truck und da bin ich mir sicher, wurde dort absichtlich abgestellt, um genau solche Leute wie mich zu ködern. Und auf der anderen Strassenseite genauso. Der gelbe GMC wurde allerdings etwas künstlich im Vorgarten geparkt und bekam daher lange nicht so viel Aufmerksamkeit wie der Chevy. Nun Gut, nachdem ich mit hier zum Löffel gemacht hatte, ging es weiter. In Springdale, was ja bekanntlich das Tor zum Zion ist, suchten wir zu allererst nach einem kleinen Cafe, was wir auch ziemlich schnell fanden. Sehr schöner Ort. Wirkt überhaupt nicht altbacken. Schien alles auf eher jugendliches Publikum zugeschnitten zu sein. Also auf uns. Mit dem Kaffee ging es weiter, vorbei an verträumt aussehenden Lodges, die nur darauf warteten uns das Geld für eine Übernachtung aus der Tasche zu ziehen. Ätsch, wir haben schon ein Zimmer und zwar ein günstiges, dachte ich mir und bekam die Antwort: ‚Aber von dort kannst den Park gar nicht sehen‘. Na und, es ist schon bezahlt, also basta.

Im Park angekommen fahren wir erst einmal komplett durch. Hier führt nämlich ein Highway durch den Park, also quasi jedenfalls. Den Weg ins Valley kann man nur mit dem Shuttle erfahren. So fahren wir also bis zum Eastgate Eingang und zurück. Hmm.. Sieht ja irgendwie nicht so großartig aus und die Flitzpiepen auf der Strasse rauben einem auch den letzten Sinn für elegant sicheres Fahren. Wir beschließen den Wagen am Visitor Center zu parken und von dort mit dem Shuttle weiter zu machen. Toll, am Visitor Center finden wir erstmal keinen Parkplatz. Alles voll… Nun gut, der AMI liebt es anscheinend am Wochenende raus zu fahren. Aber egal, ich bin den Wahnsinn aus Berlin gewohnt und so macht es mir nichts aus ein paar Runden zu drehen. Siehe da, nach ein paar Runden erspähe ich zwei Frauen. Sie schlendern verdächtig in Richtung eines PKWs. Wohl genug Natur gesehen..  Hah.. Sie fahren los, Gas und ihr Platz gehört uns. Im Visitor Center versuchen wir uns im Klaren darüber zu werden, welchen Wanderweg wir heute in Angriff nehmen. Mir fällt ein Wanderweg sofort ins Auge. The Narrows, übersetzt ‚Die Engen‘. Ein Weg durchs Flussbett, bis zum erklimmbaren Ende des Canyons. Leider machen mir die Park Ranger hier einen fetten Strich durch die Rechnung. Aufgrund des Tauwetters ist der kleine Fluss derzeit etwas größer und der Wanderweg nicht passierbar. Mist.. Aber es gibt ja noch andere Wege. Etwas angefixt vom Wasser überlegen wir uns zu den sog. Emerald Pools zu wandern. Drei kleinen Wasserbecken und ihren Wasserfällen. Ab in den Shuttle. Als wir an der Zion Lodge aussteigen bekommen wir einen ersten Einblick in die unglaubliche Schönheit dieses Parks. Dieses herrlich grüne Tal, mit all seinen Tieren, die von der blöden Spezie Mensch überhaupt nicht beeindruckt sind, der Fluss in der Mitte und an den Flanken Gebirgszüge, neben denen ich gerne mal unseren Fernsehturm wimmern sehen würde. Aber langsam. Erstmal gibs ein Hot Dog, sonst geht hier gar nichts mehr. Und ich möchte es nicht unerwähnt lassen, dass die Initiative dieses mal nicht von mir ausging. Aber das ist Nebensache.

Die Ufer neben dem Virgin River waren bedeckt mit hohem Gras und dieses Gras wehte auf eine Weise im Wind, dass es aussah, als würde der Wind die ruhige See aufwühlen. Na ja gut, der Fluss hätte ein wenig sauberer sein können, aber das ist meckern auf ganz ganz hohem Niveau. Wir schlendern weiter. Über den Fluss und rein ins Dickicht. Da es sich bei diesen Wegen um eher ebenerdige Wege handelt, sind wir natürlich in guter Gesellschaft. Um uns herum lauter Wanderfreaks, in Latschen, Hakenschuhen.. Na ja, was man eben so zum Wandern brauch.

Tiere
brauchen keine

Wie auch immer, wir also lustig weiter- marschiert. Und bevor wir es hier vergessen. Die Sonne schien ja heftig vom Himmel und neben der Fähigkeit, sich in der Natur ganz natürlich zu bewegen, haben Tiere noch einen weiteren Vorteil (siehe Bilder). Tina schon. Sie fängt nämlich langsam a

Sonnencreme

sich zu pellen und da muss man natürlich vorbeugen. Nachdem sich Tina nun deutlich von der Umgebung abhob, sind wir also weiter und kamen alsbald an den ersten der drei Pools. Das war witzig, um sich bis zu dem kleinen Flecken Wasser durchzukämpfen, musste man erst durch eine angenehme, wenn nicht berechenbare Wasserdusche. Die drei kleinen Pools sind nämlich miteinander verbunden und bilden eigentlich nen kleinen Bach. Das Wasser will also nach unten und hier tut es das ziemlich eindrucksvoll, auch wenn es auf den Bilder eher nach ne Wasserzerstäubungsdusche aussieht.

Ich musste die Kamera unters Hemd stecken und die Tina hat nen ordentlichen Husch abbekommen. Das Schöne an solchen Schauplätzen ist, dass die Warmduscher in der Regel nur bis zu einem dieser Punkte kommen, sicher dann anscheinend bestätigt sehen, in ihrer Meinung, dass Natur viel zu 4D ist und umkehren. Heißt, nach dem Punkt hatten wir deutlich weniger Verkehr auf der Strecke.

Der eigentliche Pool an sich war ein lächerliches Pfützchen, das nur darauf aus war, sich auf die unten stehenden Touristen zu ergießen. Aber das war ja nicht der Einzige. Wir also weiter. Höher vor allem. Der Aufstieg gestaltete sich hier aber sehr angenehm, da der Fels in Stufenform auf dem Weg lag und Tina für sich feststellte, diese Art des Aufstiegs liegt ihr viel mehr, als ne öde Schräge. Wir stießen immer tiefer in die Schatten der riesigen Felswände vor, bis wir zum höchsten der drei Pools angelangten. Der Weg zum mittleren Pool war leider versperrt.

Seltenheit
Wasserpuder
Ich und die Wand
Dimensionen

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Pool an sich war ebenfalls ne kleine Pfütze, in der sich das Wasser nur zum weiterfliessen sammelte. Die restlich verbliebenen Wanderer im Übrigen auch. Hatte so wenigstens den Vorteil, dass sich einer aufdrängte, um von uns ein Bild zu machen. Erwähnenswert finde ich hier mal wieder die Dimensionen. Die Felswand hinter dem starken Typen im blauen Hemd ist mal eben 400 Meter hoch und die Hügel, welche die kesse Sumse im linken Bild ins Auge gefasst hat, sind schlappe 900 Meter hoch. Klingt allet nicht so dramatisch, aber wir kommen aus Berlin und der Fernsehturm ist das Größte, was man bei uns im Umkreis von 500 Kilometern zu sehen bekommt und im Vergleich echt lächerlich.

Nach kurzer Pause machten wir uns auf den Rückweg. Natürlich nicht den selben Weg.. Da hätte man ja wieder an der Dusche vorbei.. Einmal nass werden reicht.. Wir sind an der nächsten Biegung in den sog. Kayenta Trail abgebogen. Der führte uns wieder an den Virgin River, allerdings in angemessener Höhe, so dass man ein besseren Überblick vom Valleay erhaschen konnte. Diesen Umweg musste ich mir allerdings erkaufen, bzw. durch eine kleine List erarbeiten. Beim großen Emerald Pool bekam die Tina Appetit.. Und zwar auf Eis. Wie die Natur so spielt.. Eis gibs hier nur im Winter und das ist noch nicht mal lecker. Tina erinnerte sich aber, dass es in der Zion Lodge nen großen Eisstand gab. Aber wo lang gehts zur Lodge??? Den Kayenta Trail etwa? Genau, das ist der kürzeste Weg zur Lodge. Und schon waren wir wieder munter unterwegs. Blöd nur, dass der kleine Schwindel kurz danach aufflog. Glück, dass wir nun aber auch schon ne ganze Weile auf dem Kayenta gelatscht sind und ein Umdrehen völliger Schwachsinn gewesen wäre.

Eis Eis.. Ich will Eis..
Zion Valley

 

 

 

 

 

 

Ist aber schön zu sehen, wie schnell sich Appetit in Laufernergie verwandelt. Kurz darauf kamen wir zum Ende des Weges, wechselten auf die andere Seite des Flußes und standen wieder im Wald. Am Ufer entlang ging es jetzt flotten Schrittes in Richtung Lodge. Man konnte sie nämlich schon fern am Horizont sehen, was die Dame natürlich beflügelte.

Vorfreude

Als wir an der Lodge ankamen gab es so gut wie kein halten mehr. Ich noch verzaubert von der holden Natur. Tina völlig im Rausch des bevorstehenden Genusses. Durch die Massen durchgekämpft und zwei riesige Eistüten bestellt. Wer jetzt meint, dass ist doch für ein Tina kaum zu schaffen, liegt richtig. Ich nehme auch eins. Aber nur, weil ich nicht allein, nur mit einer Zigarette bewaffnet, neben meinem kleinen Waffelmonster sitzen wollte. Ehrlich.. Mag, ja sonst kein Eis.

Beschiss

Sah aber gut, wie sie so mit beiden Dingern in der Hand auf mich zu torkelte. Nur leider mussten wir sehr schnell festellen, dass hier offensichtlich gemogelt wurde. Das Eis war hohl. Kurz keimte der deutsche ‚Ich geh da jetzt rein und hole mir, was ich bezahlt habe‘ Gedanke, aber es war einfach zu lecker. Aber was machen wir nu? Das doofe an so nem Canyon ist natürlich, die Sonne verschwindet hier sehr schnell. Ist ja alles so hoch um einen herum. Heim ins reich? Nö, wir fahren zum wahrscheinlich ausgetrampelsten, weil komplett asphaltiert und extra für Rollstuhlfahrer ausgewiesenen, Wanderweg. Und das war der Riverside Walk. Eigentlich wollten wir nur ma eben schauen, ob es sich für morgen lohnt, sind ihn aber dann doch ganz gegangen. War eh nur ne Meile. Am Ende wäre dann auch der Startpunkt für den Narrows Wanderweg gewesen. Den konnte man aber tatsächlich nur noch erahnen.

Warum denn nicht... manno

Wir haben dann eine etwas größere Pause gemacht und ich habe zum ersten mal mein Stativ ausgepackt. Habe doch zum Geburtstag einen großartigen ND Filter bekommen und der musste ja auch mal zum Zuge kommen. ND Filter? Was das denn. Na denn mal aufgepasst. So ein Filter kann aus Bewegung Matsch machen, ähnlich ner Langzeitbelichtung im Dunkeln, eben nur im Hellen. Da die Sonne sich aus dieser Ecke der Welt schon verabschiedet hatte, sind die Ergebnisse eher mau, aber ausbaufähig.

Wir dann schön zurück zum Bus getappert. Hier und da einem bös dreinschauenden Squirrel (Eichhörnchen) begegnet und ab in Richtung Visitor Center. Plötzlich blökt die beknackte Fahrerin vorn auf. Ein Türke.. Ein Türke.. Seht doch, da läuft er. Na holla.. Dachten wir so. Nen Türken haben wir hier wirklich noch nicht gesehen, aber die Aufregung ist doch wohl ein wenig übertrieben. Hätte wir das gewußt. Ein Dutzend hätte ich, gut gekühlt natürlich, sicher mitbringen können. Wir rissen uns also von den Sitzen und schauten raus. Klick.. A Turkey.. Was soviel heisst, wie Truthahn. Verwunderung macht sich in mir dennoch breit. Hätte man auch so gerufen, wenn es ne Kuh gewesen wär? Die verspeist in den USA doch auch am laufenden Band. Nichts für Ungut.. Sah schon sehr imposant aus, der Vogel. Der Bus hat dafür sogar extra angehalten. Aber, um dieses Ereignis gleich mal wieder zu entzaubern. Auf der folgenden Fahrt zurück, bekamen wir noch sehr viel mehr Turkeys zu sehen.

Am Vistor Center angekommen, hatten wir aber noch gar keine rechte Lust nach Hause zu fahren und beschlossen  zu versuchen, auf einem der Quasigipfel noch einen Blick auf die Sonne zu erhaschen. Wir fuhren den Highway in Richtung Eastgate Entrance und parkten den Wagen gleich hinterm Tunnel. Das mit der Sonne wird bestimmt nichts mehr, dachte ich, aber rauf müssen wir da trotzdem. Laut Plan ein kleiner Weg, mit einer Meile Länge und für ne Stunde ausgelegt. Was uns dann aber begegnete veränderte die bisher gewonnene Sicht auf Wanderwege in National Parks. Der Weg wund sich eng am Felsen und noch enger am Abhang hinauf, immerhin 160  Höhenmeter und war an kaum einer Stelle irgendwie befestigt, ganz im Gegensatz zum Riverside Walk. So wurde der Marsch zu nem richtigen kleinen Abenteuer. Oben angekommen fanden wir uns auf einem Plateau wieder, so gesehen ein großer Felsen, nicht bearbeitet und wenigstens an den fiesen Rändern mit ner kleinen Begrenzung versehen. Und wir waren allein. So ziemlich jedenfalls. Außer uns befand sich dort oben noch ein weiteres Pärchen. Glücklicherweise aber nicht unser… mein Lieblingspärchen aus der Boxhagener, sondern eher ein Pärchen aus Hanoi. War in sofern witzig, als das es so aussah, dass der Herr seine Frau hier raufgeschleppt um Bilder zu schießen. Bewaffnet mit Kamera und Stativ. Fands nur lustig. Sahen nämlich genauso aus, nur nicht so klein und ohne Bud Spencer Augen (Bud Spencer hat ein so fettes Gesicht, dass seine Augen immer sehr zusammengekniffen aussehen, fast wie Sehschlitze). Die Aussicht war schon imposant, aber das Licht spielte nicht mehr mit, aber das Auge bastelt ja auch aus wenig Licht noch ein schönes Bild. Die Kamera nicht 🙁 .

Bemerkenswert an dieser Gegend war die Beschaffenheit der Felsen. Wir befanden uns zwar in einer Höhe von knapp 1500 Metern, aber man konnte auch hier wieder die feinen Sedimentschichten lesen und auch hier befand sich in grauer Vorzeit ein Meer, das später zur Wüste mutierte und dann in die Höhe gehoben wurde.

Der Weg zum Auto gestaltete sich dann noch eine Spur abenteurlicher, denn das Licht verlor immer mehr an Kraft und auf den Wegen gab es natürlich keine Beleuchtung. Dazu kam, das meine Begleitung, wie soll ich es bloss ausdrücken.. Ne Nachteule kann ja gut gucken im Dunkeln.. Gut, man stelle sich das Gegenteil vor, das dann noch auf kreuzgefährlicher Felsenstrecke. Wir wurden dann auch sehr schnell von dem anderen Pärchen überholt, die erst nach uns den Rückweg antraten. Zurück beim Wagen.. Ach so, ich hatte aus ungefähr 500 Metern Entfernung schon den Wagen gesehen. Ich zückte die Fernbedienung und siehe da, ich konnte ihn von hier öffnen und wieder schließen. Es juckte im Daumen, die ‚Wo ist mein Auto‘ Taste zu drücken, aber was, wenn ich das scheiß gehupe nicht wieder abstellen kann? Zurück beim Wagen erfasste uns ein wohliges Hungergefühl. Wir fuhren runter nach Springdale und ich versuchte nen vernünftigen Laden zu finden, in dem es auch Steaks gab. Steak.. Mjam.. Hatte ja immer noch kein Steak.. Gelandet sind wir im Wildcat Willies. Ein Ranch Grill & Saloon, ganz im Stil des alten Amerikas, mit einer Besonderheit. Willies bezog sich hier auf Will E. Coyote.. Klingelt es? Roadrunner und Coyote..?! Überall stand der Coyote und schaute in gewohnt dämlicher Weise drein. Herrlich.. Und die Wände waren versehen mit Holztafeln. Auf jeder Tafel stand ein fieser Cowboyspruch.. Ein lautete: Ich habe ne 45er (Eine gemeine Pistole) und ne Schaufel. Ich denke nicht, dass dich jemand vermissen wird. Nett oder? Beim Essen konnte ich mich leider nur zu nem Burger durchringen. Ich war einfach noch nicht bereit für ein 40$ Steak, aber das kommt bestimmt noch. Nach dem der Hunger gestillt war, kam die Müdigkeit. Mit ganz großen Schritten ritt sie heran.. Also ab in den Wagen und zurück. Leider verlief die Rückfahrt nicht ganz reibungslos, da ich mich von dieser vollmondgeschwängerte Nacht wieder wach rütteln ließ habe und mehrmals den Wagen verlassen musste.

Virgin River bei Nacht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und natürlich musste ich auch noch in Rockville anhalten. Die Tina war während der ganzen Zeit tapfer und verharrte halb schlafend im Wagen.

Die restlichen 30 Meilen gingen schnell vorbei und damit meine ich auch schnell. Hat man hier nämlich keine Einheimischen vor sich, kann die Geschwindigkeit auch durchaus mal erhöht werden.

Als in Hurricane ankamen habe ich gespannt auf die linke Strassenseite gestarrt und versucht, unser Missgeschick zu entdecken. Es war aber nicht mehr da. Hmm.. Hats jemand weggeräumt? War es womöglich doch nicht tot oder war es heute morgen gar nicht real? Ich bin für die, der ist danach munter weiter marschiert, Variante. Toll, was so ein kleines Eichhörnchen so alles aushält.

 

Völlig geschafft, aber zufrieden sind wir in unser unaufgeräumtes Zimmer verschwunden (Wir hatten extra drum gebeten. Bloß nicht aufräumen, dann kommt ja alles durcheinander.. ) und ab ins Bett. Gute Nacht

2 Gedanken zu „DAY TEN – Zion National Park – SO 20110515“

  1. Mahlzeit, ich bin mal so frech und schreibe mal was im Blog. Sieht super aus! Ich nutze auch WordPress seit kurzem steige aber noch nicht durch alle Funktionen durch. Deine Seite ist mir da immer eine willkommene Inspiration. Danke!

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