DAY FIVE – From South in die Kälte – DI 20110510

Im Augenblick haben wir es 6Uhr morgens, also in Deutschland 14Uhr. So gesehen eine humane Zeit um seinen verwöhnten Hintern ausm Bett zu schwingen, oder. Na ja, heute solls ja noch zum Grand Canyon und da wollen wir halt nicht die letzten sein. Sonst ist er weg.. Aaaargh…

Gestern.. Ja, ich erinnere mich sehr gut an den gestrigen Tag. Er begann damit, dass ich zum ersten Mal in diesem Urlaub mit Sonne geweckt wurde. Grossartig, da kommt ja glatt ein wenig Urlaubsfeeling auf. Das Motel, welches wir uns hier gesucht haben, war übrigens grossartig. Riesiges Zimmer, saubere Sanitäranlagen und das Frühstück. Ich sags mal so, die letzten beiden Tage waren ein Scheiss dagegen, obwohl ich beim Scheiss die frischen Waffel aussparen möchten.

Zur Erklärung. Auf dem, mit fliegenden Untertassen gespickten, Teller, man erinnere sich, wir haben in der Space Age Lodge eingecheckt, finden wir links unten einen Sausage Patty (ne flache Bulette), gleich nebenan befinden sich die Hashbrowns (quasi ein Kartoffelreibekuchen). Am oberen Ende kann die mit Käse getoppten Toastscheiben erkennen, allerdings sehr schlecht, denn auf ihnen residiert noch ein herrliches Spiegelei, natürlich von beiden Seiten gebraten und Medium. Dazu gabs bäh bäh Kaffee, aber so ist es halt. Ne Schattenseite gabs natürlich auch. KEINE WAFFELN!

Das Hotel an sich gehört hier auch noch kurz präsentiert.

 

 

 

Das Ding auf der Lobby leuchtet im Dunkeln völlig wirr und soll dann bestimmt eine fliegende Untertasse darstellen. Die Aussenwände waren übrigens mit Glitter bestäubt, eben alles sehr spacig. Alles in Allem sehr gut und das für so ein Nest. Übrigens, beim Schießen der Bilder wurde ich von einem einheimischen gegrüßt und zwar mit ‚Howdy’… Fand ich herrlich.. Der Typ sah aber auch genauso aus, wie man es sich vorstellt. Cowboyhut auf, ne fette Gürtelschnalle, Jeans und Stiefel.. Dazu muss man aber auch wissen: Die Amerikaner grüßen alles und jeden, dies dann auch noch zu jeder Gelegenheit.

Unsere heutige Route führt uns von Gila Bend bis zum Grand Canyon, dachten wir jedenfalls. Ne Strecke von knapp 300 Meilen kriegen wir doch nach so einem Frühstück lässig abgerissen. Gesagt, versucht… Nur der Weg gestaltete sich nicht ganz so ereignislos, wie vielleicht erhofft.

207 Meilen

Die Strecken in den USA sind zwar sehr lang und teilweise über weite Strecken gerade, aber dennoch, eh du dich mal nicht auf die Strecke konzentrierst, findest du dich in einem anderen Bundesstaat wieder und damit auch in einer ganz anderen Vegetationszone. Aus der Wüstengegend um Gila Bend kamen wir sehr schnell nach Phoenix und seinen riesigen Kakteen. In Phoenix dachten wir uns auch, schnell noch mal in eine Mall und die Bestände an Wasser und ungesundem Knabberkram aufgefüllt. Das Navi führte uns zu einem riesigen Komplex am Stadtrand. Die dort herrschende Atmosphäre war sehr komisch. Der Komplex an sich bestand aus ziemlich betagten Gebäuden und die Kundschaft sah, wie soll ich sagen, auch sehr abgelebt aus. War halt komisch da. Im Wal Mart selber, diese Läden sind einfach zu groß, haben wir uns blöd gesucht. Wir suchten Wasser, allerdings mit der Schwierigkeit, dass es mit Sprudel versehen sein sollte. Keine Chance, haben se einfach nicht. Egal, Wasser in den Korb und schnell weg. Unser Wagen sieht auch viel zu neu aus.. Auf dem Weg raus aus dem Einkaufslabyrinth kamen wir noch an einem Outdoorgeschäft vorbei. Habe mir auf die Schnelle mal Wanderschuhe gekauft. Und mittlerweile bin ich so dankbar für diese Investition (Immerhin 25$, also 18Euro). Für die Dame neben mir haben wir allerdings immernoch keine Schuhe gefunden.

Weiter gings in Richtung Grand Canyon. Erstmal ein wenig Strecke machen. Ging aber nicht lange gut. Da waren so viele lustige Schilder neben der Strecke und mal will ja nicht einfach nur durch das Land fahren, ohne auch mal ins Hinterland geschaut zu haben. Also haben wir noch verschiedenste kleine Stops gemacht. In Black Canyon hoffte ich auf einen Hof mit fiesem alten AMI Schlitten davor, wurder aber entäuscht, dafür standen wir ca 15min staunend vor einem Kaktus, der so ziemlich 10Meter hoch war. Allerdings habe ich auf einer Raststätte ein feines Schätzchen gefunden. Wir sind dann weiter und haben eine Menge Schilder mit etwaigen Attraktionen überfahren. An einem Schild kam ich dann irgendwie nicht vorbei. Das Castle von Montezuma. Habe da irgendwie noch Erinnerungen an wüste Cowboyfilme, in denen es um eine Schlacht um eben jenes kleines Nest ging. Also sind wir hingefahren. Da es schon kurz vo 5e war, wurden wir freundlicherweise sogar kostenlos reingelassen, obwohl ja auch einen Jahrespass für die National Parks gehabt hätten, der uns den Eintritt eh gespart hätte, aber nett.

Montezuma Castle

Als ich dann sah, worum es da ging, löschten sich meine Erinnerungen augenblicklich, denn eine Wohnstätte in einer Felswand hat so gar nichts mit Cowboyfilmen zu tun und laut der Infotafel hat hier nie eine Entscheidungsschlacht mit den Indianern stattgefunden.

Wir sind dann weiter in den Norden gefahren. Nach und nach kamen wir in eine Gegend, deren Vegetation ziemlich grün war und mit seinen Nadelbäumen doch sehr an unsere Breitengrade erinnerte. Dies galt allerdings auch für die Temperatur. Es wurde immer kälter und die Jacke musste wieder ausm Kofferaum nach vorne. Nun wurde es aber auch immer später und Dunkelheit brach ganz langsam über uns herein. Damit auch die Einsicht, das eine direkt Fahrt zum Grand Canyon heute nicht mehr zu machen ist. Also, die Hotelvouchers gezückt und im nächsten größeren Ort tolle Angebote rausgesucht. Der nächste Ort war Flagstaff. Das American Best Value bot die Nacht für 35$, ohne Steuern, an und lag sogar noch an der sagenumwobenen Route 66. Ja, richtig, Flagstaff liegt an der Route 66, jener Strasse, die in jedem benzingetränkten Geist ein Frohgefühl hervorruft, weil sie, wie kaum eine andere Strasse, die Freiheit des Fahrens verköpert. Na jedenfalls lag unser Motel an jener Strasse. Ins Navi eingegeben und hin. Leider stellte sich heraus, das es sich bei dem im Navi vermerkten American Best Value Inn nicht um das handelte, welches in dieser tollen Coupon Zeitschrift annonciert hatte. Wir haben die Chefin quasi erpresst, obwohl Sie von sich aus meinte, das sie uns die Rate geben wird und so sind wir in Flagstaff für knapp 40$, mit Frühstück, unter gekommen. Und das Zimmer war echt total in Ordnung, das Bad war sauber und auch sonst muss ich sagen, habe ich schon für mehr Geld schlechter geschlafen. Flagstaff selber ist ein niedliches kleines Örtchen, mit einer schönen Altstadt, obwohl, so glaube ich, erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gegründet. Da uns der Hunger plagte oder auch vielleicht nur mich, habe ich Tina überredet, dass wir uns nen Parkplazt suchen und die Stadt zu Fuss und in Kälte durchforsten. Gelandet sind wir dann in einer kleinen Spelunke. Hier wurde getrunken, gelacht und gespielt. Eine so gesehen herrliche Atmosphäre. Und die Sandwiches waren echt Klasse. Bevor wir bestellen durften, wurden wir auch noch nach unseren Ausweisen gefragt. Anscheinend nehmen die Amis das mit der Altersbeschränkung beim Trinken wirklich ernst. Wohlgenährt sind wir dann zurück ins Motel, haben die Klimaanlage auf Heizen gestellt und wohlig entschlummert.

 

2 Gedanken zu „DAY FIVE – From South in die Kälte – DI 20110510“

  1. Also wir wollten dann doch nochmal anmerken, dass wir ARBEITEN müssen! Liebe Grüße von Egbert, Kerstin & Antje aus Düsseldorf

  2. Hallo, ward Ihr am 04.06. fleißig, habe über 1 Std. mir Eure Beschreibung und Bilder reingezogen, ist immer wieder interessant.Gruß und Küßchen Mutti. Nun macht erst einmal eine richtige Pause und genießt den Sonntag ein wenig, tschüß!!

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