DAY 13 – Von 4 Sternen in die Wüste – MI 20110518

Der Abschied vom Glitter und Glammer.

Obwohl wir erst gegen drei ins Bett gekommen sind, schrillte der Wecker schon um 08:30. Ein müder Blick aus dem Fenster verrät, die Sonne scheint. Versteht sich ja von Selbst, wir reisen ja ab und darüber kann man sich als Wetter schonma freuen. Mit allem Drum und Dran sind wir gegen 10:30 losgekommen. Noch einmal an den Automaten vorbei. Klingeling.. Es Sassen dort immernoch oder schon wieder Leute mit leeren Gesichtern. Erstmal zu Starbucks um die Wettervorhersage zu checken, allerdings kommen wir heute vom Parkplatz aus nicht ins Internet. Doof und ich will diesmal einfach keinen CremeCaffe kaufen, also weiter. Am World´s Largest Gift Shop komme ich haarscharf vorbei und ab auf den Freeway Richtung Death Valley.

161 Meilen

Ein letztes Mal blitzt der Strip an uns vorbei. Gegen Ende der Stadt fällt mir mit Erschrecken auf, das wir mal wieder das Frühstück verschwitzt hatten. Fahre überhastet und mit quietschenden Reifen an ein Diner ran. Auf die Karte geschaut und dann zur Uhr. Halb zwölf zeigt meine kleine Casio.. Heißt also, Lunchtime.. Kein Frühstück mehr.. Grummelig wird weiter gefahren. Das Wetter zieht sich, passend zu meiner Stimmung, auch zu. Dies aber aufs Heftigste. So schlecht war meine Laune nach der Kommen zwischenzeitlich in richtige Gewitterschauer.

Sommerregen Ha.. Ha..
Aber auch schnell vorbei

In einem Ort namens Pahrump habe ich dann endlich mein Gnadenfrühstück erhalten. Nen Kaffee oder sowas ähnliches und nen Strawberry Muffin. Das ganze in einer Tanke, die aussah wie ein Saloon und im Innern ein kleines Casino beherbergte, mit Automaten und den dazugehörigen Automatengesichtern. Tanken ging diesesmal übrigens auch mal wieder anders. Creditkarte abgeben, um die Säule frei geschalten zu bekommen war ja klar. Nur dieses mal mußten wir vorher auch schon mal schätzen, wieviel wir Tanken werden, damit die Karte damit schonma belastet wird. Der witzige Chinese versicherte uns aber, unsere Karte wird im Endeffekt nur mit der tatsächlichen Menge belastet. Aha.. Türlich Türlich.. Sicher Dicker.. Weiter gings auf der 160 um gleich auf den HW 190 abzubiegen. Tina hat die Fahrt über geschrieben und dann auch verpasst, als wir in den NP Death Valley eingefahren sind. Am Ersten Aussichtspunkt habe ich dann mal bescheid gesagt. Erstaunen verbreitete sich.

Death Valley - Der heißeste Ort in the USA 😉
Zabriesky Point

Der View Point war ganz toll (Ironie).Windig wars, sehr sogar und daher auch sehr angenehm. Kurz den 20 Mule Team Canyon  gefahren. Laut Reisefüher sieht man entlang der Strecke verlassene Minengebäude aus der Jahrhundertwende. Pustekuchen. Nur Schotterstrecke, dafür aber Einbahnstrasse und somit sehr schön zum fahren. Weiter zum Visitor Center. Das schlechte Wetter hatten wir übrigens mit dabei. In Furnace Creek bin ich beim Aussteigen fast gestorben und mich überkam das Grauen, als ich daran dachte, das meine Mitbewohnerin hier womöglich im Zelt übernachten möchte. Allerdings dauert es von diesem Ort mindestens zwei Stunden bis zur nächsten Klimatisierten Schlafgelegenheit, die wir uns hätten leisten können. Im Visitor Center selber wurden grade 5 Knilche zu Junior Park Rangern geschlagen und ich sah das Leuchten in Tinas Augen. Ich sage nichts. Dafür braucht man bestimmt nicht nur ne halbe Stunde, dachte ich. Als ich wieder rauskomme, macht mir die Hitze kaum mehr was und ich freunde mich langsam mit dem Gedanken an, die Nacht hier zu verbringen. Wir fragen nach den Zeltplatzmodalitäten. Ach, einfach rauffahren, Platz suchen und bezahlen kommen. Nun gut.. Gemacht. Komischer Platz. Kein Wärter im Eingangshäuschen. Nur ein Automat. Die Plätze unter den Schattenspendenden Bäume alle vergeben. Alle? Nein, einer ist noch frei. Hingefahren und schon kamen bei meinem Gewissen (sitzt meistens auf dem Beifahrersitz) Gedanken auf wie, das ist zu nah an den Bäumen, hier können wir kein Feuer machen und dann war da auch noch so ein Zettel dran. Dieser war aber auf den gestrigen Tag datiert, also, kein Problem, hier können wir ausharren. Aber auch das reicht noch nicht, denn in den Bäumen könnten ja auch Taranteln sitzen, die dann bald auch auf ihr sitzen. Willst du wirklich zelten? Werde ich gefragt. Als dann jemand vorbeikommt und fragt, ob der Platz noch zu haben wäre, sage ich NEIN, IST BESETZT und fahre schnell Bezahlen. Nachdem das Zelt aufgebaut und alles vergeblich nach Taranteln abgesucht war, sind wir zu Badwater gefahren.

Weit Weit Weg
Beim nächsten Mal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Knapp 200Feet unter dem Meeresspiegel gelegen, befindet sich ein kleiner Tümpel und ein Salzsee. Fresse, war das Hell da und die Hitze war auch nicht ohne. Bilder gemacht, natürlich.

Salzsee
Prinzesschen
Augenschmerz

 

 

 

 

 

Übrigens sah es so aus, als hätte das schlechte Wetter einen Anschlag auf unsere Zelte unternommen. Am Horizont regnete es und das im Death Valley. Hier kommen wohl nur 55mm Niederschlag im Jahr runter. Vielleicht auch nur, weil wir selten da sind.

Schattenboxen

 

 

 

 

 

Unendliche

Es zieht sich zu. Fahren den Artists Drive. Beschließen aber, aussteigen lohnt nicht. Keine Sonne. Die Strasse hat allerdings ihren Reiz und ist die bisher schönste Strasse überhaupt, jedenfalls, was das Fahren angeht. Bis, ja, bis ich auf einen AMI treffe. Lahmarsch. Tina entdeckt die Kamera und die wirklich bunten (mit Grün drin) Gesteinsformationen um uns herum für sich. Langsamer gefahren und dem AMI Platz gelassen. Merhmals.. Er liess mich dann irgendwann vorbei. Aber vor ihm war natürlich noch einer. Toll.. Dann sind wir noch zum Golden Canyon Trail. War wohl mal ne alte Strasse zu den Minen, jedenfalls sieht man Reste (die weibl. Red. Meint: Quatsch, hier liegt nur so Teer rum. Könnte ja auch Lava sein). Der Canyon sah sehr bunt aus, einzig es fehlte das Licht. Teile sahen aus, als wäre man auf einen grossen Baustellenplatz mit lauter Material gelandet. Vor lauter Aufregung sind wir vor dem Ende umgekehrt. Zurück am Parkplatz überraschte uns der Sonnenuntergang. Zugegebenerweise mal sehr schön, da das Valley wirklich sehr weitläufig und einsehbar ist.

Spannung, wie im Baumarkt
Im Golden Canyon
Sunset im Valley

 

 

 

 

 

Sind dann zurück und ab in den Supermarkt. Holz hatten wir ja noch, also Brot, Bier und Wurst gekauft.. Ganz schön teuer im Valley des Todes. Auch der Sprit ist hier nen ganzen Dollar teurer als im Rest des Landes. Die wissen schon ganz genau, dass hier allet weit weg ist. Zum Glück hatte ich noch Zigaretten und mußte mich nicht noch über diese Abzocke ärgern. Ab zum Zelt. Feuer an. Würste und Brot drauf. Ach, Bier noch auf und fertig ist ein perfekter Abend. Diesesmal auch mit der entsprechenden Temperatur. War der erste Abend, an dem ich es wirklich genoß, an der frischen Luft zu sein. Habe mich unter den atemberaubenden Sternenhimmel gelegt und sicher ne Stunde sinnlos drauf gestarrt. Zum Glück haben das nicht die fiesen Taranteln und Skorpione mitbekommen. Wäre ein leichtes Opfer gewesen. Als dann der Mond aufging, wollte ich eigentlich überhaupt nicht ins Zelt. Es sah großartig aus und ich hätte die Nacht gern unter freiem Himmel verbracht. Aber ich hatte die Rechnung ohne die Taranteln und Skorpione gemacht. Nicht, das ich einen gesehen hätte, aber die Dame wollte nicht allein ins Zelt. Bloss nicht falsch verstehen. Ich möchte hier nicht auf meiner lieben Begleitung rumhacken. Sie ist eben mein Verstand, der mich nur zu oft davor bewahrt, etwas völlig dämliches zu unternehmen.