DAY ONE – The Long Journey

Um eins gleich mal vorweg zu nehmen. Kostenloses WLAN an jeder Ecke ist hier ein Witz, jedenfalls in L.A. Und zweitens, wir sind mittlerweile 25Stunden auf den Beinen und ich fühl mich total gef***t vom Tag. Den Jetlag sollten wir somit aber wenigstens erfolgreich ausgetrickst haben.

Aber fangen wir mal von vorn an. Es begann nämlich allet vor 25 Stunden, als der Wecker mich nach ausgiebigen vier Stunden Schlaf brutal aus meinen Träumen riss. Habe, glaube ich, von einen herrlich entspannenden Urlaub geträumt. Aber ich muss ja gestehen, ich komme ja noch sehr gut ausm Bett. Diese Eigenschaft besitzen allerdings nicht alle Mitreisenden. 😉

Der Weg zum Flughafen gestaltete sich dann auch dementsprechend wuselig. Mit der BahnAPP schon am Vorabend die perfekte Verbindung ausgespäht und beim ersten Umsteigen mal schön den Anschluss verpasst. Aber keine Panik, wir sind ja in Berlin und die nächste Bahn kommt ja sofort. Kam se auch, nur leider fuhr das Mistding nur bis Ostbahnhof. Bei meinem Zeitplan sind derartige Eskapaden natürlich eingeplant, aber vermittel das mal den Mitreisenden. Panik.. 😛

Den Flug nach London haben wir wunderbar geschafft. In London sah die Sache dann schon ein wenig anders aus. Der Flughafen ist ja sooo riesig. Laut Flugplan kamen wir am Terminal 5 an und unser Anschlußflug ging auch vom Terminal 5. Also leichtes Spiel?! Wir hatten ne ganze Stunde Zeit durch all die lästigen Kontrollen zu unserm Gate zu kommen. Im Endeffekt sind wir dann doch flotten Schrittes zur ‚Transit‘ Bahn. Nach dem Aussteigen hatten wir dann irgendwie nur noch 5Minuten um rechtzeitig zum Gate 42 zu gelangen.
Nicht wissend, dass dort eh noch ne Riesenschlange auf den Einlass wartet. Den Flug also auch geschafft. Und dann ging es los. Wir haben 10Stunden in einem fliegenden Wrack zugebracht. Zugegeben, ich habe vorher noch nie in einer 747 gesessen. War schon ein kleines bisschen toll, aber das Ding war dermaßen vergammelt. Man mochte nirgends anfassen, hätte ja was abfallen können. Geflogen ist se dennoch.. Aber die Langeweile..
Unendliche Langeweile..Habe mir drei Filme angeschaut. Auf English.. Gullivers Reisen, ohne Untertitel. Grausam, habe höchstens 10% von dem Genuschel verstanden. Green Hornet, mit Untertitel.. Besser zu verstehen, aber dennoch verstärkte sich der Gedanke, dass ein Wörterbuch nicht die schlechteste Idee gewesen wäre.. Den krönenden Abschluß bildete dann ‚The Tourist‘.. Hätte ja lieber geschlafen, aber selbst dafür war es einfach zu langweilig..

Unser schöner Flieger
Noch mehr langeweile
Langeweile

 

 

 

 

 

Als wir den Schrotthaufen endlich verlassen konnten, wurden wir vom freundlichen und Serviceorientierten Ministerium für Homeland Security begrüßt. Ich bin ja durch unseren Laden einiges gewohnt, was entspanntes Arbeiten von Regierungsbeamten betrifft, aber die Vögel toppten alles. Die Schlangen können ja ruhig länger werden. Wir haben ja das Ende der künstlichen angelegten Anstellschnecke noch nicht erreicht.. Egal, wenigstens haben die uns gleich zusammen abgefertigt.

Dann erstmal raus, ganz in Ruhe eine rauchen und staunen, wie aufgeregt sich der Airport gibt. Zum Hotel gibs nen Shuttle, der aber erstmal gefunden werden musste. Wegeleitsysteme scheinen in den USA genauso cool zu sein, wie die Energiewende und Elektroautos.

Dafür überrascht das Hotelzimmer. Wir bekamen ein Upgrade. Wahrscheinlich, weil wir so schön deutsch aussahen und auch so gut Englisch konnten. Habe den Gepäckboy angeknurrt, als er mir die Koffer abnehmen wollte. Die schaffe ich die letzten Meter wohl auch noch allein.. Auch wenn es im Fahrstuhl dazu kam, dass ein AMI meiner Dame den Koffer in den Fahrstuhl trug. Muss wohl für nen Augenblick eingeschlafen sein, dann aber auch noch schlafgewandelt, denn ich stand schon im Fahrstuhl..

Unser Hotelzimmer
Unser Hotelzimmer
Blick nach Rechts
Blick aus Hotel nach link

 

 

 

 

 

Dann erstma der WIFI Check. Pusstekuchen.. 13$ per Day.. Aber zum Glück war im Lobbybereich ein Starbucks.. Zonk.. Auch hier bezahlen.

Gut, so gesehen hätten wir beide umgehend ins Bett fallen können, aber der Jetlag lauerte nur auf seine Chance. Also, Schuhe gar nicht erst ausziehen und ab in die Stadt. Aber wohin? Hmm.. Einkaufszentrum?! Ähm.. Das Navi sagt, das nächste ist nur drei Kilometer entfernt. Das ist doch ein Klacks und wir haben die letzen 13Stunden eh nur doof rumgesessen. Auf dem Weg zum Howard Hughes Center sind wir durch ganz schön miese Gegenden gelatscht. Überhaupt waren wir als Fussgänger ganz alleine auf den zugewucherten Gehwegen. Wir hätten natürlich auch den Bus nehmen können, aber wo fährt der hin und welchen der bunten Dinger soll man nehmen. Völlig abgekämpft kamen wir dann bei benannten Center an (Anmerlung der weiblichen Red.: der letzte Kilometer ging bergauf). Was für ein Dreckscenter. Kein Supermarkt, kein Flair, die Fassade sieht aus wie Sandgestrahlt und nur Vollfettfresstempel… Schön, das auf der andereren Seite des Freeways (Bemerkung der weiblichen Seite der Redaktion: DAS WAR NOCHMAL EIN KILOMETER!!) noch ein Center war und dieses mal eine richtige Oase. Habe mal nach
Schuhen geschaut und wurde sofort von einem Arschcoolen Schwarzen Mitarbeiter angequatscht. Habs nich ganz verstanden, aber ich glaube, er fragte mich, ob bei mir alles „fit for Disco“ wäre. Sind dann schnell wieder raus.. So ganz komme ich noch nicht damit klar, dass die alle so nett sind und eine Sprache sprechen, die ich nur ansatzweise verstehe.. Aber sonst gabs da tolle Sachen.

Career Center
US NAVI Career Center - Das heisst Nukular!!

In dem einen Laden meinten die, ich könne hier sofort anfangen. Aber ich bin gegangen, als se mir nicht glauben wollten, dass ihr Prospekt einen Fehler hat.

Für den Rückweg haben wir uns dann vorgenommen den Bus zu nehmen. Habe nämlich auf dem Hinweg gut aufgepasst und beim Busfarbenmemory gewonnen. Der Grüne Bus mit der Nummer 6 fuhr auch vorm Hotel ab und aufm Rückweg ist es ja einfacher
zu wissen, wo man raus muss. Allerdings hatten wir wieder richtig Glück. Der erste Busfahrer wiegelte ab und wollte uns erst gar nicht mitnehmen, beruhigender Weise wollte er die restlichen wartenden Amerikaner auch nicht mitnehmen. Der nächste Bus nahm uns dann wirklich mit und ich stellte mich beim Ticketkauf ziemlich dämlich an. Hier steckt man sein Geld beim Fahrer in nen Automaten und bekommt dann noch nicht mal einen Nachweis für die Zahlung (KEIN TICKET, SHUT UP AND SIT DOWN). Dann fuhr der Bus doch irgendwie ne komische Route und wir sind dann viel zu früh ausgestiegen. Aber mein Gott, zwei Kilometer zum Hotel sind doch viel besser als vier, oder? Und so konnten wir dem Flughafen auch noch einmal ganz nah kommen.

Ein Gedanke zu „DAY ONE – The Long Journey“

  1. Hallo Ihr, das erinnert mich sehr an meine Kalifornien-Tour 1989. In das „Genuschel“ werdet Ihr Euch noch reinhören. 🙂 Es macht Spaß Eure Erlebnisse zu lesen. Basti hat mich mit dem Link versorgt. Viel Spaß und ich freu mich über weitere tolle Erlebnisse.

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