DAY DREI – Muttertag

Der dritte Tag, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, begann ziemlich früh und dies nicht, weil ich aufgrund seniler Bettflucht nicht mehr schlafen konnte, sondern weil der Feueralarm losging. Um 04:37 schellte hier die Glocke. Schöne Situation.. Habe aus der Tür geschmult und sah unsere Nachbarin schon in voller Montur draussen stehen. Wollte mich eben auch anziehen, da machte die Glocke schlapp und ich wollte mich grad wieder ins Bett rollen, da streiften meine Augen ganz kurz die Dame an meiner Seite und plötzlich keimte in mir der Wunsch, mich doch anzuziehen und mal nach Besten schauen zu gehen. In der Lobby traf ich die Besitzer des Hotels. Ein indisches Paar, beide in Nachthemden. Sie haben sich mit aller Kraft entschuldigt und meinten, es wäre ein Fehlalarm. Hmm.. Haben sie dass System jetzt abgeschaltet und den nächsten richtigen Brand bekomme ich gar nicht mit? Da ich nun schon mal unten war, habe ich mir bei der Gelegenheit gleich mal Rasierschaum gekauft, um anschließend schlaftrunken und mit beruhigenden Worten ins Bett zu gleiten.

Der eigentliche Tag, also mit Hell draußen, begann gegen 7. Ich dachte mir, fein, jetzt kannste dich endlich mal wieder rasieren. Hab ich dann auch getan, aber der Rasierschaum… Man, das hat weh getan. Als würde ich mir die Haare ausm Gesicht kratzen (Anm. der weibl. Red.: Vielleicht ist die Klinge ja auch schon zu alt! tssstsstss). Ein weiteres Highlight war das Frühstück. Ich will eigentlich gar nicht zu sehr meckern, aber es war halt in einer Art und Weise karg. Als würde man auf nem Zeltplatz frühstücken (Obwohl, beim Zelten ist man an der frischen Luft). Besteck und Teller waren aus Kunststoff und neben Äpfel waren nur die Waffeln frisch. Aber da sind wir auch schon an dem Punkt, der mich nicht meckern lassen will. Es gab frische Waffeln.. Mjam… Ist zwar allet nur Fertigkram, den man in ein Waffeleisen kippt, aber das Ergebnis ist verdammt lecker und ich mußte mich zurückhalten, nicht wieder so viel zu essen, dass ich mich nicht mehr bewegen mag.

Heute stand Sightseeing auf dem Programm und San Diego hat eine Menge davon. Zu erst ging es zum Air & Space Museum. Toll Toll.. Viel Geschichte zur Entstehung der Luftfahrt, bis heute. Aber irgendwie alles sehr amrikanisch ausgelegt. Ein älterer Herr mußte, besser er tat es einfach, dann auch noch erklären, wie die Technik bei dem Maschinengewehren der frühen Doppeldecker mit Sternmotor funktioniert, d.h. wie man es schafft, dass die sich nicht die Propeller wegschießen. Fand ich so gesehen nett, aber ich glaube, er hatte nicht bemerkt, dass wir DEUTSCHE sind und diese Technik quasi von uns erfunden oder auch geklaut, aber auf jeden Fall sehr erfolgreich eingesetzt wurde.

Was die frühen Errungenschaften der deutschen Luftfahrt angeht, hatten die Herrschaften eh einen komischen Humor. Weiter ging es mit zahlreichen Original Flugzeugen und der Geschichte drumherum. War schon schön.. Viel Schöner war allerdings das im Museum inbegriffenen 4D Kino und die Spielecke für Kinder.

Häh, wat will der denn
Wir waren 4D
Aufm Weg zum Mond

 

 

 

 

 

Beim 4D Kino haben sich allerdings nich nur die Sitze bewegt. Es wurde einem auch Wind ins Gesicht geblasen und sogar Feuchtigkeit. Da habe ich mich und auch meine Kamera, sehr drücber gefreut. In der Reihe vor uns saß ein DAD mit seiner Tochter, die dann aber auch sehr schnell gehen mußten. Für die Kleine wars einfach zu Aufregend.

Im Kinderspielparadies haben wir mit Abstand die meiste Zeit vertrödelt.

 

 

 

Auf dem Weg an die frische Luft, wurde ich dann noch ganz nett darauf hingwiesen, das ich im Spielparadies meinen Rucksack vergessen hätte und so war es dann auch. Man, das hätte schief gehen können.

Danach sind wir zum Balboa Park.. Oder anders gesagt, wir merkten, dass wir schon mitten drin waren. Das Museum stand dort nämlich.

Eine kurze Bemerkung zu der Anlage um das Museum. Das sah alles ziemlich cool aus und hat mich total an ‚Zurück in die Zukunft 1‘ erinnert. Eingebettet von einem Parkplatz, der eben genauso aussah, wie der auf dem Professor das erste Mal mit seinem DeLorean in die Vergangenheit reiste.

Also, wie gesagt, wir wollten in den Balboa Park, standen aber quasi schon mittendrin, Trotzdem sind wir erstma ins Auto gestiegen und haben, ganz american like, uns erstmal ein Bild von der Lage gemacht. Der Park an sich wurde anlässlich einer Weltausstellung zu Beginn des Jahrhunderts angelegt und ist wirklich sehr schön anzusehen. Gespickt mit einem Haufen Museen und Theatern, lädt er wirklich zu verweilen ein. Oh man, wenn ich mir die letzten beiden Sätze noch einmal durchlesen, komme ich mir vor wie ein Reiseführer, aber der Park war halt so, basta.

Tolles Gewächshaus - Ohne Gurken
Größte Freiluftorgel der Welt - Na und?
Toll Toll.. Supi Supi.. Schön Schön

 

 

 

 

 

Am Balboa Park angeschlossen gibt es auch noch den Zoo. Soll einer dedr Besten der Welt sein, also hin da. Vor der Kasse ist Tina dann aufgefallen, dass der Eintritt 40$ kostet. Ich habe diesmal meine Klappe gehalten. Wollte nicht, dass es wie auf Teneriffa heisst, ich würde ihr irgendwat verbieten, nur weil ich für überzogen teuer halte. Klappe halten hat dann wirklich geholfen, obwohl ich dieses Mal auch gerne reingegangen wäre, aber wir sind dann wieder zurückgetrottet. Nebenbei bemerkt, durch leichten Regen zurückgetrottet. Überhaupt ist das Wetter toll. Einzig am Tag unserer Ankunft habe ich im Sonnenstaat Californien ein wenig Sonne gesehen. Man könnte unser Reiseglück auch folgendermassen vermarkten. „Haben Sie die Schnauze voll von Ihrer Wüste? Regen können Sie gut gebrauchen? Dann rufen Sie jetzt an und sie bekommen die Beiden bekloppten Urlaubspechvögel, die Ihnen auf jeden Fall Niederschlag bringen. Rufen Sie innerhalb der nächsten 10min an und die Beiden bringen auch noch richtig schlechte deutsche Laune mit. Unfassbar.. Rufen Sie unbedingt gleich an, nur noch zwei Stück verfügbar“. Ein Sache im Balboa Park war dann doch noch erwähnenswert. Es gab dort ein Länderpark, indem jedes beiteiligte Land ein kleines Häuschen hatte. Auch Deutschland. Es war interessant zu sehen, was dort für Exponate ausgestellt wurden, um den AMIs die Existens einer deutschen Kultur zu beweisen.

Deutsch = Weisswurst
Kuckucksuhr = Deusch

Es war herrlich, die beiden Damen hinterm Tresen waren übrigens Deutsche und haben Apfelstrudel verkauft.

 

 

 

 

Wir sind weiter. In einen Stadtteil, der sich die Wiege von Californien nennt, nämlich Old Town. Klang im reiseFÜHRER nach einer aufregenden Reise in die Vergangenheit. Entpuppte sich nach Ankunft aber schnell als Tourimist zu anfassen und mitstinken. Hat sich angefühlt wir ein amerikanisch / mexikanischer Trödelmarkt, auf dem es für Tina nicht mal etwas zu essen gab, jedenfalls nicht für auf die Hand. Hunger verändert Menschen. Im Endeffekt musste eine kleine Tüte Chips büßen (Hmm.. Honig Dijon).

Sind anschließend wieder in die Stadt. Wir hatten ja noch etwas offen. Im Hafen von San Diego liegt nämlich ein ausgemusterter Flugzeugträger. Die USS Midway. Und den kann man besichtigen. Allerdings ist der letzte Einlass schon um 4… Egal, auf dem Parkplatz ist es dann passiert. Ich habe mich verliebt.

Ein 1972er Ford Gran Torino. Ein Wagen mit so viel Lebenser- fahrung, dass es für uns alle reichen würde. Aber der Besitzer, als er dann kam, sah sehr glücklich aus und zischte zufrieden mit seinem Schrotthaufen vom Hof.

Wir sind zu Fuss weiter und musste beim Verlassen des Geländes mitanhören, wie sich ein fetter Rikschafahrer, als er sich runterbeugte, um etwas an seinem Hobel zu richten, so richtig gehen lassen hat. Es haben sich die Balken gebogen. Ihn hats aber nicht gestört. Klar, würds mich auch nicht, wenn mir sowas in der Situation rausrutscht. Auf jeden Fall haben wir uns noch ein weing den Hafen angeschaut und sind dann nach Downtown und irgendwann ins Hotel, um mein Stativ zu holen. Dachte, ich mach mal schöne Nachtaufnahmen von der feinen Stadt.  Hatte mir auch einn schönen Ort dafür ausgesucht. The Cabrillo Memorial Monument, gelegen an der Spitze von San Diego. Leider in einem miltärischen Sperrgebiet, dass ab 5e geschlossen ist. Egal, ich wollte das nicht glauben, also sind wir hingefahren. Bis zur Schranke. Der nette Mann von der Navi bestätigte die Wüste Behauptung meiner Mitreisenden und wir drehten um. An die Küste runter wollte ich natürlich immernoch. also bin ich die nächste Straße links rein und fand mich dann inmitten von Panzersperren wieder. Die Navi scheint hier überall zu sein. Vorsichtig an die Wache gerollt und erklärt, dass wir uns verfahren haben. Wir wollen doch nur zur Küste runter. Ah, er sichert seine Maschinenpistole wieder und erklärt uns freundlich den Weg. An der Küster selber bietet sich ein grossartiges Sonnenuntergangsschauspiel, bei Sonne jedenfalls bestimmt. Aber auch hier scheint die Navi noch Spione zu haben. Auf der Windschutzscheibe machte es auf einmal Klack Klack Klack, als hätte es angefangen zu regnen. Dem war aber nicht so. Wir wurden nur von einer Squadron NAVO Kampfpelikanen zugeschissen. Die ganze Haube, die Scheibe und das Dach. Viel schlimmer als der optische Schaden war die Tatsache, dass die (MIT ABSICHT! -> NAVI) Vöge in die Lüftung geschissen hatten und es fortan nach verdauten Fisch im Wagen roch. Kurze Zeit später wollte ich das erste mal an eine Tankstelle. Bin lässig rangefahren, ausgestiegen und habe mir ne Coke geholt. Beim losfahren musste ich allerdings hinter mir einen kleinen Widerstand feststellen. Da hatte sich doch wirklich jemand, gemäß der Parkmarkierungen, hingestellt. Mir quasi in den Weg?! Scheisse.. Mein erster Unfall.. Ausgestiegen und mich von der Besitzerin vollziehen lassen. Ob ich wohl Drogen genommen hätte und die Markierungen nicht kenne (Anm der weibl Red.: Sie hat alles verstanden, was die Furie mir an den Kopf geknallt hat. Geboren um zu schimpfen?!). Tss Tsss Tsss.. Zum Glück ist echt gar nichts passiert und wir konnten einfach so weiterfahren. Puuh.. Jetzt erstmal eine Rauchen. Aarrgh.. Geht ja nicht. Kostet in dem Leihwagen ja locker 250$ und anhalten will ich jetzt auch erstmal nicht.

Sind dann weiter auf eine kleine Halbinsel vor Downtown. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline und Seehunde klauen den Anglern schön die Fische weg.

 

 

 

 

Nach dem Ausritt ging es auf die Suche nach Futter. Im strömenden Regen wollten wir uns vom NAVI zu San Diego Burger leiten lassen. Tja, gibs wohl nicht mehr. Sind dann zu unserem Hotel und haben bei Dennys gegessen. Einem Burgerladen, der eben so aussieht, wie Burger King in Deutschland versucht nachzustellen, aber leider fiel der Laden durch. Die Tina bekam das Falsche und mein Burger war echt so fettig. Damit hätte ich Wände einreiben können, um anschließend durch sie durch zu schauen.

So, das war wohl der dritte Streich.

3 Gedanken zu „DAY DREI – Muttertag“

  1. Hallo Ihr Zwei,
    wir freuen uns über die ausführlichen Berichte und freuen uns, dass es Euch anscheindend sehr gut geht. Wir hoffen aber, dass Ihr auch Zeit zum Relaxen findet.
    Viel Spaß und interessante Eindrücke
    wünschen Euch Opa und Linde

  2. Tolle Fotos =) Habt weiterhin viel Spaß und lasst es euch gut gehen! Wir freuen uns über weitere Berichte (der erste Klick am Tag gehört nun euch ^^)

  3. was für ein spaß euren bericht zu lesen. und endlich mal bilder mit tina drauf …seid lieb gegrüßt, ich werde nun täglich reinschauen und mich an euren erlebnissen erfreuen.

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