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DAY 20 – Grau in Grau in Monterey MI20110525

Nur eine kurze Vorbemerkung. Es handelt sich bei den nun folgenden Zeilen um Gedanken, die direkt von Frau H. stammen. Ich verspreche hoch und heilig, ich habe höchstens ein paar Tippfehler korrigiert.

Ausschlafen ist angesagt… dachte ich… bis Mirkos Wecker genau 8.00 AM klingelte. Nicht schlimm dachte ich dann, war wohl versehentlich noch an, aber was war das, warum regt es sich neben mir? ER wird doch wohl nicht, also er kann doch nicht…doch… er steht auf!! Ich döse Gott sein Dank gleich wieder ein, doch der Frieden währt nicht lange, frisch geduscht werde ich geweckt. Hallo Tag, der du mich zu früh aber dafür wenigstens mit Sonne begrüßt! Na ja und insgesamt betrachtet haben wir selten so lange in diesem Urlaub geschlafen. Die Wettervorhersage verhieß Wolken und Regen. So wollten wir unsere Reise auf dem Highway No. 1 nicht fortsetzen, Big Sur lag nicht mehr weit entfernt und da wollten wir Sonne. Für morgen sah das Wetter besser aus, also haben wir uns kurzerhand entschlossen, noch eine Nacht länger zu bleiben. Also Zimmer verlängert und ab in die Stadt. Nach echtem Kaffee und was kleinem zu Essen suchen. Haben uns für das Erstbeste entschieden und saßen dann schön mit Meerblick in der Sonne. Was schon die ganze Zeit wie ein dunkler Schatten über uns schwebte sollte nun auch endlich angegangen werden: Karten schreiben. Also ein paar Quarter in die Parkuhr und los. An dieser Stelle muss ich gestehen, ob meiner großartigen Reisevorbereitung natürlich wieder etliche (also 3) Adressen vergessen. Noch ein Grund eigentlich keine Lust auf Kartenschreiben zu haben, weil schlechtes Gewissen gegenüber denen, die keine bekommen!

Der Zieleinlauf
Der Zieleinlauf

Alles in allem haben wir 2,5 Stunden und mehrere Parkdollars gebraucht um 18 Karten zu schreiben. Und kurz vor Ende des Marathons wurde es bewölkt und es begann zu pieseln. Mittlerweile war es früher Nachmittag, also schnell zur Post, dass die wenigstens noch an dem Tag auf die Reise gehen. In der Post erstmal erschrocken festgestellt, dass so ne Karte zwischen 6 und 10 Werktagen nach Good old Germany braucht und somit wohl erst nach uns ankommen wird. Da ärgere ich mich ja fast, dass ich mir selbst keine aufbauende Karte für zurück im Alltag geschrieben habe!

 

So, was nun also mit diesem angebrochenen Regentag anfangen? Erstmal losfahren. Durch die Stadt gucken. Grau doof. Ausnahmsweise waren wir aber auch beide total antriebslos, ein ernsthafter Anflug von Faulitis (siehe Link). Nach einer gefühlten Ewigkeit hielten wir auf einem Parkplatz mitten in der Stadt und in Wassernähe (5 Dollar für einen ganzen Tag war nach unserer Rumfahrrecherche ein faires Angebot). Erstmal neben dem Parkplatz ein kleines Lokal aufgesucht um Kaffee zu bekommen. Hätte ja vielleicht helfen können (tat das bittere Dreckszeug aber nicht). Aber die Waffel (ja das Frühstück war etwas zu karg mit nem Kuchen und nem Bagel) war super. Die früher in der Cannery Row (Straße an der wir geparkt haben) florierende Ölsardinenindustrie hatte dort nur noch Hallen und andere Örtlichkeiten hinterlassen, die nun mit Souvenirläden zugepflastert waren.

Spannend, als wenn gleich was aufregendes umfällt
Spannend, als wenn gleich was aufregendes umfällt

Die haben wir dann auch alle brav angeschaut (und das extrem langsam aufgrund der Faulitis, die mit starker Müdigkeit verbunden war) um nichts zu kaufen. Am Aquarium vorbei (nicht rein weil 30 $ p.P. für keine Lust zu viel sind) und hui, ein Outlet in einer alten Ölsardinenfabrik. Na vielleicht bekomme ich doch noch Turn- oder Wanderschuhe. Also rein. Ganz furchtbar. Hatte dort nur ein Erfolgserlebnis: Ein Klo das ich benutzen konnte. Sind nach etwa 10 Minuten wieder raus.

Ja ja, nur Essen im Kopf
Ja ja, nur Essen im Kopf

Da kam schon langsam die Überlegung Richtung Abendessen. Mirko hatte immer noch kein Steak also sind wir schonmal die Karten aller Restaurants, die unseren Weg kreuzten, durchgegangen und um es vorweg zu nehmen, es wurde der Fishhopper, das erste Lokal, dass wir angeschaut hatten. Dann sind wir auch mal ein Stück weiter zur Fishermens Warf gelatscht. Otterbabies soll man dort auch sehen, aber natürlich nicht wenn wir dort lang kommen. Auf dem Weg dorthin haben wir aber faule Seals gesehen, so ne Art Robben soll das sein. Auf jeden Fall sehr sympathische Kollegen, die sich mit Faulitis anscheinend viel besser auskennen.  Na wie auch immer, langsam lukte die Sonne wieder hervor und unsere Laune hellte sich ebenso auf. Auch das Bild von Monterey besserten sich mit jedem Sonnenstrahl. Der Weg führte direkt am Wasser entlang, eigentlich ne feine Sache.

Und davor der Faulitis Felsen
Und davor der Faulitis Felsen
Hatt ich gesagt, das unsere Laune besser wurde?
Hatt ich gesagt, das unsere Laune besser wurde?

Fishermans Wharf ist also kein Name, sondern ein Begriff. Auch hier wieder alles auf Holzpfählen gebaut und bunt angepinselt.

Halt Stop.. Bevor ich wir oder wer auch immer weiterliest. Ich glaube die Tina hat aufehört zu schreiben, denn die nächsten Zeilen des Skripts lesen sich stark nach mir..

Die Restaurants wollen einen alle mit ner Portion Chowder (Erklärung hier klicken ) locken. Wie eklich… KRABBENKOTZE, vermischt mit ganzen Krabben und deren PuPu. Tina entdeckt nen pinken Candy Shop und verliebt sich mal wieder in diese Kariessteine. Ich verliere mich gedanklich in der Knetmaschine für die Süßmasse. Diese steht arbeitend im Schaufenster und bewegt sich unglaublich hyptnotisierend. Wir gehen weiter und am Ende der Seebrücke, so würde es  bei uns heißen, setzen wir uns. Eigentlich will ich gar nicht mehr aufstehen.

Aber Zähne putzen nicht vergessen
Hier gabs übrigens das ‚Salt Water Toffee‘ Meine Zähne tun weh, wenn ich dran denke..
Im Hintergrund, links hinter Tina, kann man einen von der Chowder Mafia erkennen.
Im Hintergrund, links hinter Tina, kann man einen von der Chowder Mafia erkennen.

Vor uns reinigen fleißige Hobbysegler ihre Bötchen und es scheint alles so herrlich ruhig, beinahe beschaulich. jedenfalls durch die Faulitis Brille betrachtet. Mir fällt auf, dass die Boote im Hafen komisch liegen. Nämlich alle im Wasser und nicht am Pier. Warum? Hmm, fragt doch jemanden, der nicht so stark mit Faulitis zu kämpfen hat. Auf dem Rückweg geschieht es dann. Tina wird abermals vom Candyshop aufgesogen und diesesmal hat es der Laden geschafft, ihr das Gefühl zu vermitteln, dies sei der letzte Candyshop, den wir auf der Reise sehen werden. Denn sie kauft ca. 4 Tonnen Candy. Nicht ahnend, das wir später in Deutschland beinahe auf dem Zeug sitzen bleiben, weil es doch nicht so heißer Stoff ist. Es geht weiter wir schlagen Chowder zum gefühlten 100sten Mal aus, was sehr anstrengend ist, denn die Typen sind ähnlich aufdringlich wie die freundlichen Herren, die man vom Kiez in Hamburg kennt. Ihr wißt schon, die Herren, die immer vor den Oben und Unten Ohne Lokalitäten stehn und genau wissen, was heute Abend das Beste für dich ist.. Wie dem auch sei, wir entwischen durch gekonntes Hakenschlagen zu einem französischem Café und stellen erstaunt fest, hier gibs korrekten Kaffee und keinen Chowder.. Lecker. Auf dem Rückweg zum Wagen sehen wir eine Joggerin, andauernd, denn sie hält am laufenden Band an um sich zu unterhalten. Also nicht mit sich selbst. Sind ja auch noch andere Menschen unterwegs, aber eben nicht viele, die so effizient an ihrer Fitness arbeiten. Beim Wagen angekommen, beschließen wir ne Mall zu suchen. Also etwas, wo die AMIs einkaufen und nicht die Touris. Landen beim Del Monte Shopping Center. Was wollen wir hier überhaupt?? Tina sucht nach Musik, weiß aber nicht, nach was für Musik sie sucht. Ein schwieriges Problem. Und ich, ich suche nach etwas, von dem wohl zu wenig im Reisekoffer gelandet ist. Meine saubere Unterwäsche ist alle.. Alles klar?! Musik können wir in diesen Center vergessen, dafür gibs herrliche Baumwollschlüpper für mich. Problem eins gelöst. Tinas Jagdinstinkt ist nun allerdings geweckt und sie kann nicht glauben, das es hier keine Musik gibt. Wir fragen wo es CDs gibt. Hier nicht, vermittelt uns eine nette Dame aus ihrem Infocenterfensterchen . Werden zu nem weiter draußen gelegenen Center geschickt. Ich versuchen die Wegbeschreibung zu deuten und vor allem zu behalten. So richtig klappt es nicht, aber nach einer Weile des Fahrens und desorientiert aus dem Fenster schauens, entdecken wir das Center tatsächlich. Borders heißt der Schuppen und bei Borders gibs tatsächlich allet was wir suchen. Tina besorgt sich Musik und ich mir das englische Sammelband von Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis). Auf dem Rückweg fahren wir noch runter zum Strand und schauen ein paar eher glücklosen Surfern beim Wellenreiten zu. Geangelt wird hier auch, wohlgemerkt am Strand. Einer der Angler strazt mit seinen Ergebnissen an uns vorbei. Zwei fette Fische hat er am Haken. Wahnsinn.

Was für eine Welle.. man man.. ;)
Was für eine Welle.. man man.. 😉
Angeln am Strand.. Echt abgefahren..
Dit Ding in seiner linken Hand ist der Fisch.. So lang, wie sein Bein..

Uns friert es langsam und der Sonnenuntergang scheint sich noch eine Weile zu ziehen. Zu lang für uns Weicheier, auch wenn es verdammt schön aussieht. Auf dem Bild viel wärmer, als es war.

Gefühlte 4 Grad über Null.. Bibber bibber..
Gefühlte 4 Grad über Null.. Bibber bibber..

Fahren zurück in die City. Zurück zu dem Parkplatz am Hafen, haben ja für nen ganzen Tag bezahlt und nichts zu verschenken. So richtig warm geworden ist uns allerdings immer noch nicht. So steigen wir zitternd aus dem Wagen und schleppen uns sichtbar fröstelnd in Richtung des auserwählten Restaurants, dem Fishhopper. Wir werden freundlich zu einem Tisch in der Nähe einer offenen Feuerstelle geleitet, was in unsere Situation eine äußerts feine Geste ist. Man hat uns doch wohl nicht angesehen, dass wir nahe dem Kältetod stehen. Kaum sitzen wir, erscheint auch schon unser Kellner. Er stellt sich vor und fragt, wie es uns geht. Er heisst Steve und uns kleckern gerade mal Wortfetzen aus unseren frostgeplagten Sprechorganen. Er lächelt dennoch oder vielleicht deswegen und bringt uns erstmal die Karte und ein Wasser. Ist hier wohl auch so üblich.. Mein Blick in die Karte dauert nicht lange, denn ich habe mich am Nachmittag schon auf etwas eingeschossen. Es wird das New York Strip Steak mit Vegetables und Garlic Mashed Potaetos. Tina wiederum macht es sich etwas schwerer, obwohl ich gar nicht recht weiß warum. ich glaube aber, es liegt an der Lage des Restaurants und dessen Aufmachung im Allgemeinen. Die Atmosphäre war sehr gastlich und durch die Lage, wir befanden uns auf Pfählen direkt über dem Ozean, auch äußerst einladend um vielleicht mal eine weitere Spezialität dieser Gegend zu probieren. Lange Rede und so.. Tins entscheidet sich für Grilled Salmon, also gegrillten Lachs.. Einen Fisch.. Ich unterstütze sie bei diesem Gedanken natürlich und meine, wenn es hier kein Steak geben würde, wäre das auch meine erste Wahl. Wenn es hier, also hier in Amerika, kein Steak geben würde.. Ha ha.. Wo soll das sein? Im Gefängnis? Aber wahrscheinlich gibs in Amerika selbst da Steak. Beim warten auf unser Essen genießen wir die herrliche Aussicht und die wohlige Wärme des offenen Feuers. Wir sitzen nämlich so gesehen auf dem Wasser. Um uns herum Fenster, außer zum Ausgang. Ozean überall. Wirklich eine feine Sache. Dann biegt Steve um die Ecke. Er bringt unser Essen, mit einem Lächeln im Gesicht.. Freude steigt in mir auf und erreicht sogar mein Gesicht. Meine Mundwinkel verziehen sich zum einem vorfreudigen Lächeln. Das Essen an sich… Was soll ich sagen. Ich habe noch nicht viele Steaks gegessen, aber dieses, dieses war mit weitem Abstand das Beste. Ca. 3cm dick, medium rare und dermaßen zart. Mit Knoblauchbutter geschmückt, die sich langsam auflöste und auch die Seiten des Fleisches würzte.. Ein echter Männertraum. Blöd war nur, das ich Reis bekam und keine Garlic Potatoes. Steve fühlte mein Unbehagen bis in die andere Ecke des Restaurants und war sofort zur Stelle. Auf kurze Nachfrage bekam ich natürlich noch meine Knoblauchstampfkartoffeln serviert. Der Lachs war aber auch nicht von schlechten Eltern. Grade das Gemüse. So schön frisch und fest. Das auf meinem Teller und damit meine ich nicht das Steak, auch noch durchtränkt mit Knoblauchbutter. Schlappe 70$ hat uns der Spass gekostet und zum Abschlus gabs für Steve dann auch noch 7$ Trinkgeld. Überleg mal. 7$, aber das ist hier wohl noch die untere Marke, wenn ich mir Steve´s müdes Lächeln so anschaue. So gesättigt habe ich nur noch Bock auf Bett und Glotze. Den Wunsch erfüllt mir die Tina dann auch ohne Widerspruch. Was mich wundert. Das ist wohl mal echter Erholungsurlaub. Übrigens, aber das erzähle ich der Tina erst am nächsten Morgen. Habe ich morgens ungefähr einhundert Ameisen aus der Wanne gespült. Im TV lief eine beängstigende Sendung über Entführungen, die nie aufgeklärt werden konnten. Dieses mal ging es um Amy aus Virginia, die in Curacao von einem Kreuzfahrtschiff verschwandt und nun wohl irgendwo anschaffen gehen muss. Das rüttelt ganz schön in einem herum, hält einen im Endeffekt nicht vom müde werden ab… Schnarch.. rrrrrr…. Und irgendwann schlaf auch ich ein.

Gute Nacht

DAY 19 – Einbiegen in die Zielgerade DI 20110524

Ich hatte doch tatsächlich überlegt, heute beim Sonnenaufgang schon auf der Piste zu sein, etwa an der Bay oder der Golden Gate Bridge. Der Wecker wimmerte auch erwartungsgemäß um 5. Schlaftrunken stopfte ich ihm aber schnell das Maul. Um 8 war dann doch die bessere Zeit zum aufstehen. Das wiederum zog sich heute unertwarteter Weise mächtig in die Länge, so dass wir erst gegen halb 10 zum Frühstück bei Mels eintrafen. Das Notebook war diesmal mit dabei. Mels hat nämlich Internet, im Gegensatz zu unserem Hotel. Die Karte bei Mels kannten wir ja schon und so fiel die Wahl auch sehr schnell. Tina bestellte die Waffeln und ich hatte ein Frühstückssteak. Ja, ein Steak zum Frühstück.. Und es stand nicht etwa bei den Mittagsgerichten, sondern auf der Frühstückskarte. Wir haben im Endeffekt aber alles geteilt oder besser gesagt, ich habe mir einen nicht unerheblichen Anteil an den Waffeln gesichert. Das Steak war zwar lecker, aber Waffeln sind die sehr viel bessere Wahl zum Frühstück. Plötzlich war es übrigens kurz vor 11. Wir müssen doch noch auschecken!! Stress.. Noch schnell ein Hotel in Monterey buchen, ernüchternd feststellen, das die Temperaturen in der Gegend auch nicht besser sind und los. Sachen zusammenkramen und runter zum Checkout. 70 Cent tauchen auf der Rechnung unter sonstiges auf.. Mysteriös!! Hatte Tina etwa Nachts heimlich noch den Waffelkanal an?
Haben uns dann mit dem Wagen in Richtung Fishermans Wharf aufgemacht. Den Tag vorher hatte ich eine kleine Strasse ausgemacht, in der man vier Stunden parken darf und das direkt am Wasser. Leider sind wir nicht die Einzigen die von diesem Geheimtip Wind bekommen haben. Es dauert ne gefühlte Ewigkeit, bis wir ein Platz haben. Ohne Wagen gehen wir ziemlich zielstrebig zum Pier39. Wir haben noch etwas zu Erledigen… Am Eisladen zerre ich die Tina vorbei. War ne fiese Angelegenheit.. Vergleichbar mit dem Versuch, eine Katze in die Badewanne zu bekommen, nur eben anders herum. Am Pier angekommen hörten wir wieder Seelöwengeschrei. Und das an einer Stelle, wo es auch noch übel gerochen hat. Die Neugier treibt uns natürlich in die Ecke und siehe da, die Seelöwen haben am Pier39 direkt nen Bereich mit schwimmenden Liegewiesen und die Einladung haben se natürlich alle gehört.. Toll..

Seelöwenliegeplatz

So schwindet der Zauber der Seelöwen. Und wir dachten, es wäre was Besonderes.. Sagen wir mal so, die Exemplare, die wir gesehen haben, rochen sehr viel besser.. Die Biester Stinken mächtig zum Himmel. Haken dran und weiter. Plötzlich bemerke ich einen Verlust. Ich bin nur noch allein unterwegs. Wo ist die Tina?! Mein Blick schweift suchend übers Pier und ich entdecke einen bunten Laden. Die Farben sind gerahmt durch BonBon Formen und ich weiß sofort, wo ich meine Suche beginne. Da hat sich die Tina einfach in ein BonBon Paradies abgesetzt.. Als ich den Laden betrete, sehe ich eine Tina, deren Augen leuchten. Ihre Finger zappeln ganz nervös und sie geht mit prüfendem Blick von Sorte zu Sorte. Sie sieht mich und fühlt sich ertappt, vergisst mich aber sofort wieder und verfällt in Ihr Jadgverhalten zurück.

Warten, bis sich einer von der Herde entfernt hat..

Die Moral von der Geschicht. Zu viel Auswahl bringt es nicht. Tina hat den Laden wirklich ohne etwas zu kaufen verlassen. Hut ab.. Gehen weiter in Richtung Bay Bridge und entscheiden, mit einer der lustigen Strassenbahnen hinzufahren. Die Station ist gefüllt mit Touristen und die Bahn sollte erst in 9 Minuten kommen. Viel zu lang, um rumzustehen. Prüfblick in Richtung Tina.. ich kann ein zustimmendes Lächeln ausmachen.

Bahn One

Bahn Two
Bahn Three
Bahn Four

Wir laufen also in Richtung Bay Bridge und schaffen es auch fast zeitgleich mit der Bahn am alten Ferry Building anzukommen. Die Bay Bridge sieht beinahe noch besser und frischer aus, als die Golden Gate. Sehr schön anzusehen und die Bahnen scheinen hier auch zu enden. Ein sehr schönes Bild.

San Francisco Bay Bridge

Für den Rückweg, denn mittlerweile ist halb drei und die vier Stunden sollten demnächst um sein. Wir bekommen eine Bahn, aber leider nur die ganz alte und nicht die spacige aus den 60ern. Egal, macht dennoch Spass und wir schaffen es rechtzeitig zum Auto.

Wer ist der TYP hinter uns? CIA? KGB?
Wer ist der TYP hinter uns? CIA? KGB?

 

 

Die Verlockung war groß, denn der Schlüssel steckte
Die Verlockung war groß, denn der Schlüssel steckte
Ein Studebaker President.. Schön oder?!
Ein Studebaker President.. Schön oder?!
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Gebt mir ein liegendes L..

Muss übrigens wie doll auf Klo. An der Parkstrasse gibs keine Möglichkeit und ich schlage mich in die Büsche. In Deutschland kein Problem, aber hier komme ich mir irgendwie blöd vor. Aber wer keine öffentlichen Klos aufstellt.. Nun wieder entspannt, fahren wir los. Es geht zur Golden Gate Bridge, runter zum Crissy Field. Da war ne supi Picnic Area. Strand, Rasen und fest installierte BBQs. Das alles mit Blick auf die Skyline und die GoldenGate Bridge. Wahnsinn. I Love it.

Sind sie nicht süß die beiden?!
Sind sie nicht süß die beiden?!
Man kann nicht genug kriegen..
Man kann nicht genug kriegen..
Und von den Kisten hier sowieso nicht..
Und von den Kisten hier sowieso nicht..

Gut, Tina wollte ein Eis und da unten gab es nur einen hippen Laden, der so auch nach FHain gepasst hätte. Dort gab es natürlich kein Eis, nur AMI Bionade und anderen unnützen Krempel. OKAY, dann eben nicht. Haben uns losgerissen und uns aufgemacht, die andere Seite der Bucht zu überfallen. Auf der anderen Seite erwartete uns Sausalito. Vorher natürlich noch beim Vista Point auf der anderen Seite ran und wie hunderte andere ein bisschen Skyline geglotzt.IMG_3681 IMG_3683

Sausalito selbst ist ein beinahe verschlafenes Fischerörtchen für Besserverdiener. Schön anzusehen und vieler Orts auf Pfählen erbaut. Habe dort getankt, für günstige 3.99$/G. Zusätzlich wollte ich noch ne Coke und Kippen. Letzteres kostete mich 9$!!! Der Tankwart sagte auf meine verwirrte Nachfrage nur ‚It´s Sausalito`. Aha, so ein Ort ist das hier also. Sind dann weiter runter, bis zum Ende der Küste. Sah wirklich schnuckelig aus, die kleinen Häuser und so. Eis gab es auch, aber die Dame hat ja Ansprüche und seit dem Softeis im ZION NP verwöhnt. Die hier angebotenen Kugeleissorten sahen öde aus und würden in Berlin keinen Monat überleben. Ich sage nur ‚Eispiraten‘.. in FHain. Ziemlich eingeschnappt ziehen wir Leine. Wieder über die Bridge. Zur besseren Orientierung noch mal kurz am SF seitigen Vista Point angehalten. Ein paar doofe Bilder geschossen und dann in Richtung Golden Gate Park weiter.

Und das ist noch das undoofeste Bild
Und das ist noch das undoofeste Bild
Glaubt ja nicht,, die Fahrt über die Brücke kostet nüscht.
Glaubt ja nicht,, die Fahrt über die Brücke kostet nüscht.

Im Golden Gate NP angekommen hielten wir bei Lands End an. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf die Küste und die Bridge, mal von der anderen Seite. Der Park an sich war auch wunderschön, wie ausm Bilderbuch.

Golden Gate von andersrum
Golden Gate von andersrum
Parks haben wir genug gesehen.. Für heute
Parks haben wir genug gesehen.. Für heute

Aber irgendwann reicht es auch, wieder in den Wagen und weiter in Richtung GG Park. Nach einer kleinen Irrfahrt kamen wir dann auch im Park an, aber die in der Karte eingezeichneten Punkte waren wirklich das, womit sie bezeichnet waren. Hier ein Fussballplatz, da eine Windmühle und so. Leider keine Eisinfrastruktur. Diese herrlich grünen Parks machen einen aber schon ein bisschen Neidisch und bestärken bei mir nur einen Gedanken. Wenn USA, dann SF. Aus dem Park führt ein Strasse heraus, die am Ende in einen Küstenhigway mündet. Ich meine, der Park grenzt direkt an den Ozean. Grossartig.. Auf dem Weg hierhin hatte ich ne Tankstelle entdeckt, also flink gewendet und aufgetankt. Die Dame bekam ein Eis besorgt und ich den Ozean. Ist zwar kalt, aber die Aussicht, das Rauschen und überhaupt. Der Strand ist so zirka hundert Kilometer lang und in der anderen Richtung liegt die Stadt. Würde Berlin auch gut stehen, aber halt, da war doch was.. Richtig, Berlin liegt nicht an einem Ozean.

Eis. Lecker Eis.. Und wo sind die Kekse?
Eis. Lecker Eis.. Und wo sind die Kekse?
100 Kilometer.. Echt..
100 Kilometer.. Echt..
Mit nem Eis gehts Tina gleich viiieel Besser..
Mit nem Eis gehts Tina gleich viiieel Besser..

Nachdem die Kälte uns dann doch langsam durchfährt, fahren wir weiter in Richtung Monterey. Ich muss dem Navi mehrmals widersprechen. Wir wollen zwar nach Monterey, aber nicht auf dem kürzesten Weg, sondern auf dem Schönsten und das ist nun mal der HWY 1. Die Sonne ging auch schon langsam unter und eröffnete uns ein phantastisches Farbenspiel. Die Blicke auf die Küste waren einfach Wahnsinn. Jede Kurve neue grandiose Blicke auf den Ozean. Bis die Sonne weg war und der Müdigkeit Platz machte.

Ein Ozeanhexenhaus
Ein Ozeanhexenhaus

Kurz vor Santa Cruz (Es kamen ca 20Meilen lang keine Tanke o.ä.) brauchte ich eine Pause. Kaffee, bewegen und eine rauschen. ABer da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Kaffee hatte der Typ leider nicht, aber das ist egal. Die frische Luft hilft über die Müdigkeit und wir fahren weiter. Kurze Zeit später erreichen wir Monterey. Einchecken im Monterey Oceanside Inn für 54$. Das Zimmer ist sauber und die Ameisen entdecke ich ja auch erst am nächsten Morgen. Wie es immer so ist, der Hunger ist stärker als die Müdigkeit und wir Fahren noch in die Stadt. Essen bei CoCos (ein sehr schönes Diner mit lustig bunter und frischer Karte). Ab ins Bett. Es kommt Rocky 3 und Slys Originalstimme ist echt zum wegschmeißen. Gute Nacht.

119 Meilen direkt am Ozean
119 Meilen direkt am Ozean

DAY18 In den Strassen von San Francisco MO 20110523

Gegen 8te sind wir langsam wach geworden. Haben kurz rausgeschaut und wurden heftigst von der Sonne wach geküsst. Dem Druck der Sonne konnten wir, also eher ich aber das stört uns hier nicht, uns nicht lange erwähren und fassten den Entschluss, noch eine weitere Nacht in Frisco zu bleiben, also ab zur Reception und verlängern. Die Tante (Gestern ein netter, aber lustloser Typ – heute eine fette Donuttante) will nicht recht und erklärt mir, das Zimmer koste regulär 107$. Ich verweise Sie freundlich grinsend auf das wunderbare Nichtfunktionieren des Internets und nach kurzem zögern gibt Sie uns das Zimmer eine weitere Nacht zu 70$ und versichert uns, am Internet wird mit Hochdruck gearbeitet. Ist womöglich das ganze Internet gelöscht worden? Grausame Vorstellung.. Wie auch immer. Ich hole schnell noch nen Kaffeeersatzgtränk und nen Muffin. Das kontinentale Lite Frühstück gibt es in einem benachbarten Cafe. Die Betreiberin scheint sehr begeistert, da der Laden wohl auch ansonsten sehr gut läuft (ironisch gemeint). Tina wiederum freut sich sehr über den Muffin und richtet sich langsam auf, ganz so, wie eine Sonnenblume sich dem Lichte zuneigt. Mission accomplished…
Den Wagen lassen wir stehen und schlendern die Chestnut Street in Richtung Innenstadt herunter. Richtig schön ist das hier. Fühle mich irgendwie wunderbar heimisch. Lauter süße Häuser. Die Strassen, mit kleinen Geschäften und Cafe´s. Richtig cool. Der Marsch führt uns zum alten Fort Mason, einem ehemaligen Marinestützpunkt, aber schön anzusehen. Wir überwinden es über den angeschlossenen Park und können einen ersten Blick auf die Bay (Bucht) und die Goldengate Bridge erhaschen.

Ganz hinten die berühmte Brücke

Um uns herum erspän wir übrigens andauernd Deutsche oder aber unser Verständnis für die englische Sprache ist in den letzten Tagen ganz stark gewachsen. Wir schlendern weiter und kommen in eine Halbmondartige Bucht mit Badestrand. Herrlich… Innerlich packt mich mein Drand ins Wasser zu hüpfen, aber die Temperaturen.. Oh je, ich werde alt. Einige Unerschrockene wagen sich dennoch ins Wasser und ich hoffe, wir schaffen das auch noch. Am Ende der Bucht glänzen einige klassische Boote und in mir springen die Hummeln im Viereck. Es brökelt nur ein ‚Hin da‘ aus mir heraus. Wie sich herausstellt handelt es sich hierbei um einen NP, d.h. wir kommen mit unserem Annual Pass rein. Yippie.. Die Schiffe sind großartig aufgemacht. Ein alter Dampfschlepper (Hurrican). Ein segelbetriebenes Handelsschiff aus dem frühen 20ten Jahrhundert und eine schaufelradgetriebene Fähre. Alle nicht nur toll restauriert, sondern auch mit großartigen Exponaten und den dazugehörigen Geschichten ausstaffiert.

Tu überrascht.. Los.. 😉
Ui Ui.. Oder wie macht ein Seehund?
Einparken ohne Piepser..
Das war knapp

Sehen hier auch unseren ersten Seehund. Das alles vor dem Hintergrund der Bay und Alcatraz. Aber egal, wir müssen weiter… Wir gelangen anscheinend in den Bereich ‚Fishermans Wharf‘.

 

 

Ein elendes Touristenzentrum, aber heute ist es uns egal. Es macht superviel Spass hier lang zu flanieren. Allerdings bemerke ich auch, dass der Muffin bei Tina langsam durch ist. Woran? Die Antworten von der Seite werden immer knurriger. Wie bei einer Schnecke sehe ich, wie sich sich Ihre Augen in die Höhe strecken, um schnellstmöglich etwas Essbares zu entdecken. Und siehe da. Auf der anderen Strassenseite wird eine Eisdiele ausgemacht. Allerdings handelt es sich hier um die amerikanische Ausgabe einer Eisdiele. Die Sachen in der Karte sehen so verdammt lecker aus.. Verdammt, sie hat uns gefangen und wir müssen bestellen. Tina bestellt sich ein Menge leckerer Sache auf Schokokuchen und ich mir Erdbeeren und Sahne auf frischen Waffelteig. Sehr gut und in der Auswahl auch noch nicht in DE gesehen.

Wenn das keine Freude ist
Bei mir nur gespielt. Mag ja keinen Süsskram

Nach der Schlemmerei gehts weiter. Wir kommen zu einer Halle, die nennt sich Museum Technique und sieht nach einer alten Spielhalle aus. Habe eigentlich wenig Lust, dort rein zu gehen, grade vor dem Hintergrund, das es hinter der Halle noch ein U-Boot und ein anderes altes Militärschiff zu entdecken gibt. Wir gehen aber dennoch rein und kaum habe ich die Tür durchschritten, fangen meine Augen an zu leuchten und ich bereue die Entscheidung mit keiner Silbe. Zur Erklärung. San Francisco hatte im Hafenbereich früher einen riesigen und ich meine wirklich riesigen Vergnügungsbereich und diese Halle beherbergt die kläglichen Überreste dieser wunderbaren Zeit. Automaten, bei denen sich noch in Echt etwas bewegt und man noch richtige Muskelkraft benötigt, um etwas zu bewegen.

Analoges Autorennen
Und so eine Maske durfte ich mir nicht kaufen.. 🙁
Der Footsie Wootsie.. Ich habe mich nicht getraut..

Eine wunderbare Zeitreise mit der Frage, warum gibt es derartige Unterhaltung heute nicht mehr. Am anderen Ende der Halle gibt es nen Ausgang und ich erinnere mich wieder an die Boote, die dort auf mich warteten. Leider kann man die Boote nicht mit dem NP-Pass besichtigen und für Eintritt bin ich im Augenblick zu geizig.

Und im Hintergrund wieder Alcatraz
Verstehe ich nicht..

Sowieso, es werden uns andauernd und heftig aufdringlich Hafenrundfahrten oder Fahrradtouren angeboten, aber wir schlagen jedesmal dankend aus. Denken, die Stadt bietet auch so genug, was wir erkunden können/müssen.

Ey Alter, Bock auf ne Bootstour?!

Kommen zu einem sehr bunten Pier, nämlich dem Pier 39. Einem speziell ausgebauten Amüsierpier (Glaube, es handelt sich hierbei auch um Überreste des ehemaligen Amüsierviertels), mit nem Haufen Geschäften und Fischläden. Am Ende gibs auch ein Karussell und nen Clown für die Kids. Das Ende vom Pier eröffnete einem wieder nen herrlich weiten Blick über die Bucht. Wie süß, hier haben wir unseren zweiten Seehund gesehen.

Amüsierpier Nummer 39.. Aber wo sind die anderen 38?

Wir schlendern weiter die Hafenmeile entlang in Richtung Baybridge. Kamen am Alcatrazpier vorbei. Karten gabs leider erst für morgen Nachmittag. Nebenbei erwähnt. Am Hafen fährt eine Strassenbahn. Die hier eingesetzten Wagen sehen aus, wie aus einer anderen Zeit.

Erklärung: Hinten im Bild erkennt man die wunderbar alte TRAM

Es fahren zwei Generationen ziemlich alter Wagen am Hafen. Sehr schön anzusehen und anzuhören. Bis zur BayBridge wollen wir dann doch nicht und schlagen uns rechts in Richtung Downtown. Durch ziemlich kleine und steile Gassen, die gesäumt sind von privaten Gartenensembles, gelangen wir schliesslich zum Coit Tower, dem höchsten Punkt der Stadt. Schöne Wandmalereien erinnern mich auf Schritt und Tritt an unseren abgeschafften Sozialismus.

Wandbild.. Und Tina
Verbrechen vorbeugen heißt die Devise

Oben auf dem Turm selber kann man, wie auch in unserer alten sozialistischen Republik, nicht ungestört in die Freiheit schauen, denn es sind Scheiben verbaut. Das macht vernünftige Bilder unmöglich und mich traurig. Fühle mich so eingeengt.

Wie hinter Gittern

Aber schön, den ganzen Kram mal von oben zu sehen. Wir gehen weiter oder besser, kraxeln wieder runter. Unten angekommen schweift der Blick nochmals über die Stadt und mir fällt etwas wirklich verblüffendes auf.

Zum einen hat man vom Fuss des Turms auch nen schönen Blick auf die Stadt
Und zum anderen hat Tina erstaunliche Ähnlichkeit mit diesem Freund
Abwärts

Unser weitere Weg führt uns tiefer in die City. Nebenbei freut sich Tina, das es endlich mal wieder abwärts geht. Wir gelangen zur Stockton Street und tauchen in Chinatown ab. Sieht krass anders aus. So ganz und gar nicht mehr amerikanisch aus. Und überall Asiaten, ausser den Touristen und uns natürlich. Tina überkommt ein leichtes Unbehagen. Ich meine nur, in Neukölln bewegst de dich doch auch nicht mit nem mulmigen Gefühl. Die Antwort???? Lassen wir das. Wollen ja hier keene Integrationsdebatte vom Zaun brechen. Ich fühle mich wohl und kann mehr und mehr verstehen, warum diese Stadt und vor allem auch dieses Viertel für so viele Geschichten herhalten muss. Leider habe ich noch keinen Hunger, ansonsten würde ich mich gern an einem der kurios riechenenden Stände vergehen.

China 1
China 2
Und Tinas Meinung zu China

Wir manövrieren heraus und suchen nun den Union Square (Weltberühmt und das Zentrum der Innenstadt). Der Platz an sich ist völlig unspektakulär. Kein Grün. Eingehüllt von Hochhäusern, die hier auch mal wirklich hoch und teilweise sehr cool aussehen. Aber kein richtiger Flair. Teure Geschäfte, Teure Leute.. Hier schwindet die feine Stimmung der Stadt ein wenig und man kommt sich vor wie am Potsdamer Platz in Berlin. Sehr schön anzusehen ist aber das CableCar, eine Art Strassenbahn, die durch Kabel im Boden die Hügel herauf gezogen wird.. Allerdings mit den ganzen rausquillenden Touris ist das kein schöner Anblick mehr. Und das Bedürfnis, da mal mitzufahren, wird dadurch auch im Keim erstickt. Wir landen in einer Westfield Mall. Au weia.. Einkaufen auf Amerikanisch.. Groß.. Glänzend.. Viel.. Schnell Schnell wieder raus. Gehen über die Grant hoch zur California. Leider fährt das Cable Car hier nicht und eine Baustelle versperrt den Blick hinab zur Bucht. Ich hätte sehr gern ein bestimmtes Bild gemacht, das ich in den Touristenführern gesehen habe. Ich verkrampfe aufgrund der vielen möglichen Bilder und bekomme gefühlt nicht ein vernünftiges Bild in den Kasten. Gehen weiter.. Auf unserem Weg sehen wir sehr coole alte Hotels und kämpfen uns runter zur Greenwhich RD, um die Buslinie 30 zu erwischen. Die fährt nämlich fast bis zu uns und von dort aus wäre es nicht weit zu einem lichtgtränkten Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge. Leider schaue ich während der Fahrt nicht direkt raus, sondern plaudere mit meiner liebreizenden Gefährtin. Als ich hochschaue, sehe ich nur, wir sind in der Chestnut, also raus. Kaum sind wir draußen, dämmert es mir. Die Strassen hier sind sehr lang und der Bus kreuzt die Strassen mehrmals. Toll. Gut, also keinen Sunset an der Gate Bridge. Entscheiden uns zum Essengehen und bemerken, dass wir zufällig genau beim BoBo´s stehen, einem wohl sehr guten Steakhaus (sagt der Touriführer jedenfalls). Die Steaks und hiermit meine ich die Steaks ohne Beilagen, gehen bei 45$ los. Die Beilagen starten bei 7$. Man man.. Wie sagt der Deutsche so schön. Ich will doch nicht die ganze Kuh kaufen. Wir gehen zurück zu Fishermans Wharf und finden, natürlich nur Fischrestaurants. Langsam verwandelt uns der Hunger und das WirrWarr um die Futtersuche zu giftigen Zombies. Bevor es jedoch zu einem Showdown zwischen uns beiden ausartet, einigen wir uns auf eine Suppe aus einem Brot im Boudini. Ich fands nicht unbedingt superlecker, aber unseren Gemütern tut das Essen sehr gut. Befriedet fahren mit der Buslinie 30 zurück zu uns, steigen die Chestnut in der richtigen Höhe aus und finden, wie sollte es auch anders sein, viele kleine feine nicht Fischrestaurants. Ich streife mir durch meine neuen grauen Haare und atme tief durch. Im Hotel angekommen, spüre ich plötzlich fiese Hummeln im Hintern und schleife Tina zum Auto. Eine Stadtrunde.. Bitte.. Und zack, sie sitzt, der Motor startet und wir fahren. Golden Gatebridge. BayBridge und dahin, wo die Strasse ganz doll gewunden ist, heißt Lombard Street, glaube ich. Tina schläft mittlerweile und bekommt von der Pracht leider nur sehr wenig mit. Aber sie schläft, heißt, es geht ihr und ich brauch mir keine Sorgen machen. Auf dem Weg zu Hotel fange ich an für unseren Parkplatz zu beten. Den Wagen an der Straße zu parken, könnte ich nicht, jedenfalls nicht ruhigen Gewissens. Glücklicherweise hat sich am Hotel nichts bewegt und wir können wieder auf unseren Platz. Ich wecke Tina und leite sie mit den Worten, gleich kannste dich in ein richtiges Bett legen, zum Zimmer. Ziehe die Karte durch Schloss und öffne.. Äh.. Öffne eben nicht die Tür. Was isn hier los? Hat sich die Dame heute morgen einen Scherz erlaubt und uns ausgecheckt? Sind unsere Sachen noch da? Und warum ist in der Rezeption schon Licht aus. Es ist doch erst 12e.. Ich flitze zur Rezeption und ramme den Knopf der Nachtklingel sanft in die Wand. Mehrmals.. In kurzen Abständen.. Langsam scheint sich etwas zu bewegen und aus dem Dunkel erscheint ein kleiner hässlicher Nachttroll, der mir nur sehr widerwillig die Tür öffnet. Nach kurzem Tetate (Wie auch immer das geschrieben wird) erneuert er meine Karte und wir können in unser Zimmer. Puuh.. Da hatte sich die dämlich Magnetkarte anscheinend nur entladen. Vor unseren Zimmer wartet ein weiterer Schlaftroll auf mich. Tina scheint im Stehen zu schlafen und folgt mir willig, beinahe ferngesteuert ins Zimmer. ich bin beruhigt und lege mich auch endlich schlafen. Gute Nacht.

Und auch das ist San Francisco

 

California Street
Cable Car

 

 

 

 

 

 

 

 

Cable Wirr Warr

 

Cable Car mit Blick auf die Bucht
Ne echt schräge Frau