DAY Four – Desert Storm

So, nachdem Tag drei heute morgen endlich fertig geworden ist, werde ich mich mit dem gestrigen Tag ein wenig kürzer fassen. Wir wollen nämlich schnellstmöglich weiter Richtung Grand Canyon.

Gestern morgen konnten wir wenigstens ausschlafen. Kein Feueralarm, nur meine senile Bettflucht, die mich schon um sieben aus den Federn getrieben hat. Ein Blick nach draussen verriet schnell, auch heute bedeckt, mit der Aussicht auf Regen. Vielleicht sollten wir mal in der Mark Brandenburg Urlaub machen, um die Verwüstung aufzuhalten. Eine klein bisschen hole ich dann doch beim Frühstück aus. Klar, es gab wieder nur Waffeln, Toast und so, aber heute war im Mitropa Saal auch ein schwarzes Pärchen. Der Typ stand vor mir an den beiden Waffeleisen. Soweit alles in Ordnung. Die Mikrowelle machte pling. Ah, er hatte sich auch noch ein paar Uralt Bagels weichgekocht. Kein Problem. Die Waffeleisen plingten. Yippie, dann bin ich jetzt wohl dran. Ich nahm mir einen Teller und stellte diesen neben eines der Eisen. Der Herr versuchte nun, die Waffel aus dem einen Eisen zu bekommen. Stellte sich allerdings dermaßen dämlich an, dass er das Gerät erneut aktivierte. Toll, läuft das Ding jetzt also drei Minuten im Leerlauf. Vogel.. Echt.. Ach und was machte er dann mit der Gabel, die ihm eben noch dabei half, die Waffeln aus dem Eisen zu puhlen? Richtig, er legt sie mir auf meinen Teller, den ich ihm dort extra hingestellt hatte. Kein Problem, nehm ich mir einen neuen. Die Tina hätte dann gerne noch etwas Toast gehabt, aber auch beide Toaster waren belegt. Allerdings waren die Toasts darin zwischenzeitlich fertig. Das nette Paar dachte aber nicht daran, die Stullen zu entfernen. Die hatten ja mittlerweile Mikrowellenbagel und frische Waffeln.. Mann.. Aber egal… Easy going..

Heute haben wir dann noch einen Anlauf zum Cabrillo Memorial Monument gestartet. Die Strasse war ja nun geöffnet und kein Soldat hielt uns auf. Auf dem Weg kamen wir an kilometerlangen Soldatenfriedhöfen vorbei. Genau so, wie man es aus dem Fernsehen kennt. So viele weiße Grabsteine. Beeindruckend und verstörend zu gleich.

The Cabrillo Monument
Der Cabrillo Leuchturm
Oase an der Küste - anklicken!!

 

 

 

 

 

Am Ziel angekommen, offenbarte sich zum einen ein traumhafter Blick über die Stadt und eine Naturlandschaft, die in so unmittelbarer Nähe zu einer Millionenstadt seines Gleichen sucht. Dann mußte es zu Regnen anfangen. Grrrrrr…

Anschließend ging es über einen kleinen Coffeestop zur Midway. Toll, der kleine Junge darf auf einen Flugzeugträger. Ist das nicht grossartig. Vorher noch schnell die Parkuhr mit Münzen gestopft, in der Hoffnung, das wir in knapp zwei Stunden wieder hier sind. Die Midway an sich ist ein grossartiges Museum. Das Ding wurde 1945 gebaut und war bis 1991 noch im Einsatz. Auf dem Schiff selber konnte man sich mit Zeitzeugen unterhalten, sich die Lebensumständen anschauen und sich anstecken lassen, von dem grossen amerikanischen Stolz. Nebenbei gabs auch noch einen Haufen Flugzeuge zu sehen und anzufassen, die man sonst auch nur aus der Ferne kennt.

Stolz wie Oskar
Frauen an Bord?
Eingeparkt.. So.

 

 

 

 

 

Einen Besuch ist dieses Monster auf jeden Fall wert. Man muss allerdings mit seinen Scherzbildern aufpassen. Der Stolz der AMIs ist dann doch sehr stark spürbar.

Neuer Standard APC
Knöppe zum drehen - freu
Er hat se hinten wieder ausgepuckt

 

 

 

 

 

Natürlich haben wir länger als zwei Stunden gebraucht und es schlich ein furchtbarer Gedanke in meinen Kopf. Was, wenn der Wagen jetzt abgeshleppt worden ist. Wen ruftste an, wo fährste hin?? Flinken Fusses zurück.. Mit dem rechten Auge beobachtet, wie ein Obdachloser bestohlen wurde und zwar von einem anderen Obdachlosen. Direkt an der Uferpromenade. Am Parkplatz dann zufrieden festgestellt, dass der Wagen noch da war.. Puuh.. Habe immer noch nicht das Gefühl der Sicherheit erreicht, wie man es aus Deutschland kennt. Bei uns hätte ich nen Pfifferling auf nen Parkschein gegeben. Im Zweifel hätte ich ein Ticket über 10Euro dran gehabt..

Jetzt ging es also los, ab ins Landesinnere. Naa… Noch nicht so ganz. Vorher mussten wir noch an einem der größten OutletStores von San Diego ran, denn wir brauchen immer noch Wanderschuhe, Hosen für mich und ne Sonnenbrille für die Dame. Brille und Hose (Levis für 32$ -> 22 Euro) haben wir bekommen, aber Klapperschlangenschutzschuhe immer noch nicht. Na, jetzt gehts aber los.. Navi starten. Phoenix eingeben und staunen. Wir sind erst um halb 12 in der Nacht da?! Verdammt.. Aber hier in Amerika findet man ja an jeder Ecke was zum Schlafen und wenn es nur ne Brücke ist..

Mit Ach und Krach haben wir es nach einer grossartigen Fahrt durch verschiedenste Vegetationszonen nur bis zu einem kleinen Ort Namens Gila Bend geschafft.

Unsere Strecke - 297 Meilen bis tief in die Nacht
Unsere Strecke - 297 Meilen bis tief in die Nacht

 

Aber die Fahrt war echt ein Abenteuer. Aus San Diego bei Regen losgefahren. Im Gebirge brach mit einem Mal die Sonne durch und es bot sich ein Schauspiel aus Licht, Schatten und riesigen Geröllhaufen, dass ich so noch nie gesehen hatte. Hinter dem Gebirge kamen wir in eine ewig lange und flache Ebene. Das Schöne daran war, die Regenwolken blieben im Gebirge hängen, so dass wir ab da an endlich Sonne hatten, aber auch stürmische Genbirgswinde, die ganz schön am Auto zehrten und vor allem an den Trucks, die in Amerika durchaus auch mit 110KMH über die Interstates donnern. Kurz vor El Centro, als die Sonne sich gerade verabschieden wollte, sind wir an eine Tankstelle, um noch ein mal Luft zu schnappen und zwar bei Sonnenlicht. Mann, war das stürmisch.. Wir wollten bei der Gelegenheit auch gleich mal den Tank voll hauen, aber verdammt, wie geht das hier. Werden nervös. Hinter uns stehen zwei Fahrzeuge der Highway Police. Was denken die wohl. Wollen wir die Zapfsäule ausrauben? Tina fasst sich ein Herz und wir gehen rein. Fragen, wie man die Tankstelle benutzt. Sehr witzig oder? Man muss nämlich erst die Kreditkarte bei der Kassierin lassen, die Säulennummer angeben, diese wird dann freigeschalten und per Tastendruck an der Säule selber entscheidet man, welchen Sprit man möchte. Ich denke, die Tasten sind nur Hokuspokus und aus dem Zapfhahn kommt immer der gleiche Sprit. Wie soll das auch sonst gehen?!

Im späteren Verlauf wurde es Nacht. Tiefschwarze Nacht.. Mit vereinzelten Lichtflecken am Horizont, aber alle so weit weg, das bestimmt ne halbe Stunde gebraucht hätte, sie zu erreichen. Überrascht wurden wir dann noch von einem Sandsturm, der die Strasse wirklich verschwinden ließ und nur ein vorrausfahrender Truck mir den Weg weisen konnte und von der US Border Control. Die hatten mitten in der Wüste einen Kontrollpunkt aufgebaut. Mann, sah das Düster aus und die Typen selbst sahen auch so martialisch aus, als würden Sie uns am liebsten aus dem Wagen ziehen, um uns anschließend ordentlich den Hintern zu versohlen. Aber es hätte ja gut sein können, dass sich ein kleiner Mexikaner in unseren Wagen geschlichen hat. Die Strecke verlief nämlich die ganzen Zeit parallel zur Mexikanischen Grenze. Und das Ganze in tiefster Nacht. Die weitere Fahrt hielt ich mich mit einem MONSTER Energy Drink wach, was erstaunlich gut funktionierte, war bestimmt von den Mexikanern das Rezept. Die Strassen gingen echt immer 10Kilometer geradeaus, machten dann nen kleinen Schlenker, damit man wieder munter wird, um dann wieder 10Kilometer geradeaus zu gehen.

Geschafft haben wir es, wie oben schon erwähnt, bis Gila Blend, einem 1700 Seelen Örtchen, das einfach nur aus ein paar Häusern, Motels und Fressbuden neben der Strasse besteht. Abgestiegen sind wir in der Space Age Lodge. Geiler Laden.. Im Dunkeln sah die Lobby aus wie eine Untertasse und der Typ an der Reception war mit Sicherheit in Roswell mit von der Party.

So, gut, wir werden jetzt weiter.. Der Berg ruft und so wie es aussieht, war dies der letzte Kontakt zum Internet für die nächsten Tage, denn ab jetzt heißt es, raus aus den Betten und rein in den Schlafsack. Yippie…

DAY DREI – Muttertag

Der dritte Tag, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, begann ziemlich früh und dies nicht, weil ich aufgrund seniler Bettflucht nicht mehr schlafen konnte, sondern weil der Feueralarm losging. Um 04:37 schellte hier die Glocke. Schöne Situation.. Habe aus der Tür geschmult und sah unsere Nachbarin schon in voller Montur draussen stehen. Wollte mich eben auch anziehen, da machte die Glocke schlapp und ich wollte mich grad wieder ins Bett rollen, da streiften meine Augen ganz kurz die Dame an meiner Seite und plötzlich keimte in mir der Wunsch, mich doch anzuziehen und mal nach Besten schauen zu gehen. In der Lobby traf ich die Besitzer des Hotels. Ein indisches Paar, beide in Nachthemden. Sie haben sich mit aller Kraft entschuldigt und meinten, es wäre ein Fehlalarm. Hmm.. Haben sie dass System jetzt abgeschaltet und den nächsten richtigen Brand bekomme ich gar nicht mit? Da ich nun schon mal unten war, habe ich mir bei der Gelegenheit gleich mal Rasierschaum gekauft, um anschließend schlaftrunken und mit beruhigenden Worten ins Bett zu gleiten.

Der eigentliche Tag, also mit Hell draußen, begann gegen 7. Ich dachte mir, fein, jetzt kannste dich endlich mal wieder rasieren. Hab ich dann auch getan, aber der Rasierschaum… Man, das hat weh getan. Als würde ich mir die Haare ausm Gesicht kratzen (Anm. der weibl. Red.: Vielleicht ist die Klinge ja auch schon zu alt! tssstsstss). Ein weiteres Highlight war das Frühstück. Ich will eigentlich gar nicht zu sehr meckern, aber es war halt in einer Art und Weise karg. Als würde man auf nem Zeltplatz frühstücken (Obwohl, beim Zelten ist man an der frischen Luft). Besteck und Teller waren aus Kunststoff und neben Äpfel waren nur die Waffeln frisch. Aber da sind wir auch schon an dem Punkt, der mich nicht meckern lassen will. Es gab frische Waffeln.. Mjam… Ist zwar allet nur Fertigkram, den man in ein Waffeleisen kippt, aber das Ergebnis ist verdammt lecker und ich mußte mich zurückhalten, nicht wieder so viel zu essen, dass ich mich nicht mehr bewegen mag.

Heute stand Sightseeing auf dem Programm und San Diego hat eine Menge davon. Zu erst ging es zum Air & Space Museum. Toll Toll.. Viel Geschichte zur Entstehung der Luftfahrt, bis heute. Aber irgendwie alles sehr amrikanisch ausgelegt. Ein älterer Herr mußte, besser er tat es einfach, dann auch noch erklären, wie die Technik bei dem Maschinengewehren der frühen Doppeldecker mit Sternmotor funktioniert, d.h. wie man es schafft, dass die sich nicht die Propeller wegschießen. Fand ich so gesehen nett, aber ich glaube, er hatte nicht bemerkt, dass wir DEUTSCHE sind und diese Technik quasi von uns erfunden oder auch geklaut, aber auf jeden Fall sehr erfolgreich eingesetzt wurde.

Was die frühen Errungenschaften der deutschen Luftfahrt angeht, hatten die Herrschaften eh einen komischen Humor. Weiter ging es mit zahlreichen Original Flugzeugen und der Geschichte drumherum. War schon schön.. Viel Schöner war allerdings das im Museum inbegriffenen 4D Kino und die Spielecke für Kinder.

Häh, wat will der denn
Wir waren 4D
Aufm Weg zum Mond

 

 

 

 

 

Beim 4D Kino haben sich allerdings nich nur die Sitze bewegt. Es wurde einem auch Wind ins Gesicht geblasen und sogar Feuchtigkeit. Da habe ich mich und auch meine Kamera, sehr drücber gefreut. In der Reihe vor uns saß ein DAD mit seiner Tochter, die dann aber auch sehr schnell gehen mußten. Für die Kleine wars einfach zu Aufregend.

Im Kinderspielparadies haben wir mit Abstand die meiste Zeit vertrödelt.

 

 

 

Auf dem Weg an die frische Luft, wurde ich dann noch ganz nett darauf hingwiesen, das ich im Spielparadies meinen Rucksack vergessen hätte und so war es dann auch. Man, das hätte schief gehen können.

Danach sind wir zum Balboa Park.. Oder anders gesagt, wir merkten, dass wir schon mitten drin waren. Das Museum stand dort nämlich.

Eine kurze Bemerkung zu der Anlage um das Museum. Das sah alles ziemlich cool aus und hat mich total an ‚Zurück in die Zukunft 1‘ erinnert. Eingebettet von einem Parkplatz, der eben genauso aussah, wie der auf dem Professor das erste Mal mit seinem DeLorean in die Vergangenheit reiste.

Also, wie gesagt, wir wollten in den Balboa Park, standen aber quasi schon mittendrin, Trotzdem sind wir erstma ins Auto gestiegen und haben, ganz american like, uns erstmal ein Bild von der Lage gemacht. Der Park an sich wurde anlässlich einer Weltausstellung zu Beginn des Jahrhunderts angelegt und ist wirklich sehr schön anzusehen. Gespickt mit einem Haufen Museen und Theatern, lädt er wirklich zu verweilen ein. Oh man, wenn ich mir die letzten beiden Sätze noch einmal durchlesen, komme ich mir vor wie ein Reiseführer, aber der Park war halt so, basta.

Tolles Gewächshaus - Ohne Gurken
Größte Freiluftorgel der Welt - Na und?
Toll Toll.. Supi Supi.. Schön Schön

 

 

 

 

 

Am Balboa Park angeschlossen gibt es auch noch den Zoo. Soll einer dedr Besten der Welt sein, also hin da. Vor der Kasse ist Tina dann aufgefallen, dass der Eintritt 40$ kostet. Ich habe diesmal meine Klappe gehalten. Wollte nicht, dass es wie auf Teneriffa heisst, ich würde ihr irgendwat verbieten, nur weil ich für überzogen teuer halte. Klappe halten hat dann wirklich geholfen, obwohl ich dieses Mal auch gerne reingegangen wäre, aber wir sind dann wieder zurückgetrottet. Nebenbei bemerkt, durch leichten Regen zurückgetrottet. Überhaupt ist das Wetter toll. Einzig am Tag unserer Ankunft habe ich im Sonnenstaat Californien ein wenig Sonne gesehen. Man könnte unser Reiseglück auch folgendermassen vermarkten. „Haben Sie die Schnauze voll von Ihrer Wüste? Regen können Sie gut gebrauchen? Dann rufen Sie jetzt an und sie bekommen die Beiden bekloppten Urlaubspechvögel, die Ihnen auf jeden Fall Niederschlag bringen. Rufen Sie innerhalb der nächsten 10min an und die Beiden bringen auch noch richtig schlechte deutsche Laune mit. Unfassbar.. Rufen Sie unbedingt gleich an, nur noch zwei Stück verfügbar“. Ein Sache im Balboa Park war dann doch noch erwähnenswert. Es gab dort ein Länderpark, indem jedes beiteiligte Land ein kleines Häuschen hatte. Auch Deutschland. Es war interessant zu sehen, was dort für Exponate ausgestellt wurden, um den AMIs die Existens einer deutschen Kultur zu beweisen.

Deutsch = Weisswurst
Kuckucksuhr = Deusch

Es war herrlich, die beiden Damen hinterm Tresen waren übrigens Deutsche und haben Apfelstrudel verkauft.

 

 

 

 

Wir sind weiter. In einen Stadtteil, der sich die Wiege von Californien nennt, nämlich Old Town. Klang im reiseFÜHRER nach einer aufregenden Reise in die Vergangenheit. Entpuppte sich nach Ankunft aber schnell als Tourimist zu anfassen und mitstinken. Hat sich angefühlt wir ein amerikanisch / mexikanischer Trödelmarkt, auf dem es für Tina nicht mal etwas zu essen gab, jedenfalls nicht für auf die Hand. Hunger verändert Menschen. Im Endeffekt musste eine kleine Tüte Chips büßen (Hmm.. Honig Dijon).

Sind anschließend wieder in die Stadt. Wir hatten ja noch etwas offen. Im Hafen von San Diego liegt nämlich ein ausgemusterter Flugzeugträger. Die USS Midway. Und den kann man besichtigen. Allerdings ist der letzte Einlass schon um 4… Egal, auf dem Parkplatz ist es dann passiert. Ich habe mich verliebt.

Ein 1972er Ford Gran Torino. Ein Wagen mit so viel Lebenser- fahrung, dass es für uns alle reichen würde. Aber der Besitzer, als er dann kam, sah sehr glücklich aus und zischte zufrieden mit seinem Schrotthaufen vom Hof.

Wir sind zu Fuss weiter und musste beim Verlassen des Geländes mitanhören, wie sich ein fetter Rikschafahrer, als er sich runterbeugte, um etwas an seinem Hobel zu richten, so richtig gehen lassen hat. Es haben sich die Balken gebogen. Ihn hats aber nicht gestört. Klar, würds mich auch nicht, wenn mir sowas in der Situation rausrutscht. Auf jeden Fall haben wir uns noch ein weing den Hafen angeschaut und sind dann nach Downtown und irgendwann ins Hotel, um mein Stativ zu holen. Dachte, ich mach mal schöne Nachtaufnahmen von der feinen Stadt.  Hatte mir auch einn schönen Ort dafür ausgesucht. The Cabrillo Memorial Monument, gelegen an der Spitze von San Diego. Leider in einem miltärischen Sperrgebiet, dass ab 5e geschlossen ist. Egal, ich wollte das nicht glauben, also sind wir hingefahren. Bis zur Schranke. Der nette Mann von der Navi bestätigte die Wüste Behauptung meiner Mitreisenden und wir drehten um. An die Küste runter wollte ich natürlich immernoch. also bin ich die nächste Straße links rein und fand mich dann inmitten von Panzersperren wieder. Die Navi scheint hier überall zu sein. Vorsichtig an die Wache gerollt und erklärt, dass wir uns verfahren haben. Wir wollen doch nur zur Küste runter. Ah, er sichert seine Maschinenpistole wieder und erklärt uns freundlich den Weg. An der Küster selber bietet sich ein grossartiges Sonnenuntergangsschauspiel, bei Sonne jedenfalls bestimmt. Aber auch hier scheint die Navi noch Spione zu haben. Auf der Windschutzscheibe machte es auf einmal Klack Klack Klack, als hätte es angefangen zu regnen. Dem war aber nicht so. Wir wurden nur von einer Squadron NAVO Kampfpelikanen zugeschissen. Die ganze Haube, die Scheibe und das Dach. Viel schlimmer als der optische Schaden war die Tatsache, dass die (MIT ABSICHT! -> NAVI) Vöge in die Lüftung geschissen hatten und es fortan nach verdauten Fisch im Wagen roch. Kurze Zeit später wollte ich das erste mal an eine Tankstelle. Bin lässig rangefahren, ausgestiegen und habe mir ne Coke geholt. Beim losfahren musste ich allerdings hinter mir einen kleinen Widerstand feststellen. Da hatte sich doch wirklich jemand, gemäß der Parkmarkierungen, hingestellt. Mir quasi in den Weg?! Scheisse.. Mein erster Unfall.. Ausgestiegen und mich von der Besitzerin vollziehen lassen. Ob ich wohl Drogen genommen hätte und die Markierungen nicht kenne (Anm der weibl Red.: Sie hat alles verstanden, was die Furie mir an den Kopf geknallt hat. Geboren um zu schimpfen?!). Tss Tsss Tsss.. Zum Glück ist echt gar nichts passiert und wir konnten einfach so weiterfahren. Puuh.. Jetzt erstmal eine Rauchen. Aarrgh.. Geht ja nicht. Kostet in dem Leihwagen ja locker 250$ und anhalten will ich jetzt auch erstmal nicht.

Sind dann weiter auf eine kleine Halbinsel vor Downtown. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline und Seehunde klauen den Anglern schön die Fische weg.

 

 

 

 

Nach dem Ausritt ging es auf die Suche nach Futter. Im strömenden Regen wollten wir uns vom NAVI zu San Diego Burger leiten lassen. Tja, gibs wohl nicht mehr. Sind dann zu unserem Hotel und haben bei Dennys gegessen. Einem Burgerladen, der eben so aussieht, wie Burger King in Deutschland versucht nachzustellen, aber leider fiel der Laden durch. Die Tina bekam das Falsche und mein Burger war echt so fettig. Damit hätte ich Wände einreiben können, um anschließend durch sie durch zu schauen.

So, das war wohl der dritte Streich.

DAY TWO – Endlich Urlaub

Heute ist es spät geworden, sehr spät.. Aber das Hotel bietet wirklich mal das versprochene WLAN, also muss ich den Tag wohl wirklich noch niederschreiben.

Der Tag begann heute mit einem Highlight, jedenfalls für mich. Nachdem wir dann doch schon gegen sechs nicht mehr wirklich schlafen konnten, ich war so gesehen schon gegen ein Uhr morgens ernsthaft wach, konnte mich aber wieder in den Schlaf zwingen, haben wir uns zum Frühstück begeben und mal all diese gesunden Sachen durchprobiert, die einem das amerikanische Verständnis für ein leckeres Frühstück aufzwingen will. Klingt jetz böser als es war. Es gab fresh scrambled Eggs, fresh made Omeletts und den totale Kracher, Waffeln. Und nicht irgendwelche Aldiwaffeln, die morgens zum Kaffee auch mal schmecken, nein, richtig frische Waffeln. Dazu Sahne, ein Erdbeertopping und kandierte Walnüsse.. Echt, das war überragend. Sollte es für nen Preis von 20$ aber auch sein. Aber ich will mich hier gar nicht beschweren, auch wenn es mal wieder so klingt. Das Frühstück wird mit Sicherheit und deutlichem Vorsprung das Beste sein, was wir in den nächsten Wochen zu der Zeit aufgetischt bekommen. Aber auch hier mag ich mich irren. Denn nur weil unser Hotel heut in San Diego aussieht, als hätte man hier letzte Woche das alternative Ende von ‚Fear and Loathing ins Las Vegas‘ nachgedreht, muss das Fühstück ja nicht auch so aussehen.

Auf jeden Fall waren wir dann sehr gut gefüllt. Ich konnte kaum klar denken, so vollgefressen fühlte ich mich. Beim anschließenden Fotoshooting stellte sich das Hotel ziemlich zickig an. Ein auffällig uniformierter Mitarbeiter musste mich nämlich darauf hinweisen, dass ich doch bitte keine Bilder vom Gebäude machen sollte. Lag sicherlich auch daran, das ich so schön deutsch und terrorgefährdet aussah. Dann gings ans Abholen des Wagens. Endlich ein Auto.. Halleluja… Neben der Freude gesellte sich ein kleines Problem. Irgendein Depp (Anm. d. weib. Red.: Depp bezeichnet eindeutig ein männliches Wesen) hatte den Wagen zu 15Uhr gebucht. Ausschecken muss man für gewöhnlich zum 12e. Was passiert dazwischen??? Glücklicherweise teilte uns der Concierge mit, wir könnten auch erst um zwei ausschecken.. Schön, macht die Sache trotzdem nicht auffregender. Sind dann kurz nach 12 los.Dachte, wir könnten schon mal zum Airport, nur von dort fahren die Shuttles zu den Vermietern, und uns ein Dictionary besorgen. Dort angekommen fragte ich die Airport Police, wo hier der nächste Newsstand ist und erntete nur Achselzucken (Ich denke, sein Abzugsfinger hat auch deutlich gezuckt, traute mich aber nicht zu fragen ). Der LAX ist für die Zwecke des Zeittotschlagens richtig schlecht. Keine Shops, keine Tabledance Bars und trotzdem keine Ruhe. Haben uns dann in die Sonne gesetzt und dem aufgeregten Treiben zugeschaut. Hat Spass gemacht. Kurz vor Drei dann zum Vermieter. Beim Vermieter ewig gewartet, dann dem Typen versucht klar zu machen, dass man lieber etwas mehr Risiko liebt und er sich seine Zusatzversicherung zu dem Schmalz in seine Haare schmieren kann. Auch kam es genau zu der Situation, die ich befürchtet hatte. Ich weiß, ich habe die Klasse Standard gebucht, nicht Fullsize. Er meinte, ich hätte Fullsize gebucht und nicht Standard, heißt ich könnte eine der völlig übermotorisierten Spritschleudern bekommen… Schwierig.. Schwierig.. Vernunft gegen Leidenschaft. Wer gewonnen hat?

4 Zylinder Reihe
V8

Natürich die Vernunft. Die verbraucht viel viel weniger und lässt sich auch besser fahren..

Darüberhinaus sieht die Vernunft auch nicht so doll nach FBI Wagen aus. Schade eigentlich.

 

Für mich hat jetzt erst der Urlaub angefangen. Wir sind endlich mobil. Zack aufn Highway und in Richtung San Diego. Das Fahren geht relativ mühelos von der Hand, man muss sich nur an die unzähligen Spuren gewöhnen, das Navi auf Meilen umstellen und immer darauf gefasst sein, dass dich auch mal einer von Rechts überholt.

ROUTE - DAY TWO

Unsere Route führte uns zufälligerweise am Pacific Highway vorbei, wo ich es mir leider nicht nehmen lassen konnte, dem Navi zu widersprechen und abgefahren bin (obwohl wir grad erst für die eingeschlagene Strecke 4,50 $ löhnen mussten…). Habs nicht bereut. Der Highway geht echt direkt an der Küste entlang. Beeindruckend fand ich, das zwischen Dir und dem Ozean noch Zuggleise waren. Ausm Zug hat man bei der Strecke mit Sicherheit nen fabelhaften View. Wie auch immer, wir haben ein fabelhaftes Auto und der Fahrer ist guter Dinge, denn er kann den Pazifik sehen. Im nächsten Ort angehalten und runter zum Wasser. Herrlich.. Zugegeben, bei Sonnenschein sicherlich noch um ein vielfaches mehr, aber ich denke, wir werden hier noch irgendwann die Schnauze von der Sonne so gestopft kriegen, dass se uns zu den Ohren wieder rauskommt.

AMTRAK Surline Pacific
Lecker Coffee- San Clemente

Erwähnenswert an diesem Ort war der Kaffee im kleinen Kaylani Coffee Shop, direkt am Wasser gelegen. Der Ort hiess übrigens San Clemenete, irgendwie erinnert mich das stark an die Mafia.

 

Auf dem weiteren Weg nach San Diego fällt eines auf. Den AMIs ist die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 65Mph ziemlich Wumpe. Aber auch das etwas schnellere Fahren macht ganz schön müde, ist nämlich nicht wirklich schneller.. 75Mph.. WoW.. Wozu brauchen die Kisten mit viel Power, wenn se eh nicht schnell fahren können?! Und etwas sehr schönes ist uns noch aufgefallen . Aus den eher südlich gelegenen Länder waren wir es gewohnt, dass an jeder Strecke immer so genannten Miradors angezeigt wurden. Quasi Orte, an denen man anhalten konnte, um sich schöne Sachen anzuschauen. Die AMIs haben sowas auch, heisst hier View Point und der erste führte uns auf eine Art Raststätte, von der wir auf den Pacfic schauen konnten, allerdings nicht besser, als ausm Auto eh schon.

Laufende Pelztaschen

Das witzige war, der Platz war bewohnt. Bewohnt von kleinen Pelzviecher, die unseren Eichhörnchen extrem ähnlich sahen. Die Dinger kamen auch gerne mal auf nen Meter ran, haben aber schnell kapiert, das wir keine fetten Einheimischen sind, denen der halbe Big Mac aus dem Mundwinkel fällt, wenn er ausm Auto aussteigt und haben sich dann wieder in Ihre Erdlöcher verzogen.

San Diego selbst ist eine verdammt schöne Stadt. Überhaupt nicht mit dem Moloch zu vergleichen, der ‚Stadt der Engel‘ genannt wird. Man fühlt sich hier lange nicht so eingeengt und vor allem auch viel sicherer. Sind nach dem Einchecken und nachdem wir uns mit dem leicht muffigen Geruch abgefunden hatten, auch gleich in die City. San Diego hat verschiedenste kleine Viertel, die man gesehen haben sollte. Eines davon nennt sich Gas Lamp Quarter und war früher der Rotlichbezirk dieser Hafenstadt. Dementsprechend reihen sich dort Bars, Clubs und kleine feine Geschäfte aneinander. Als wir dort langschlenderten kamen wir uns ziemlich underdressed vor. Die sind da rumgelaufen. Wahnsinn.. Die Frauen waren dermaßen aufgepimpt, man hatte gar keine Wahl, man konnte nicht an diesen Hintern vorbeischauen. Und Amerika ist also Prüde?! Wir sahen jedenfalls im Vergleich so aus, als hätten wir im KIK eingebrochen, dass dann aber auch schon drei Jahren.

Close Up
Fett ist toll

Auf jeden Fall plagte uns Hunger. Gelandet sind wir dann in einem Laden, dessen Bedienungen dazu gezwungen wurden, sich spärlich bekleidet unters Volk zu mischen. Furchtbar mitanzusehen. Was zu essen gabs auch. Wir haben uns Burger bestellt. Den ersten im Heimatland des Burges. Womöglich hat es ja am Hunger gelegen oder auch an diesem herrlich zerknautscht aussehenden Brötchen, aber ich habe lange nicht so einen guten Burger gegessen. Anfangs wollte ich mich noch darüber aufregen, dass es nichts dazu gab (Obwohl, ich hätte gar nicht gewußt, was ich hätte sagen sollen, damit es nicht klingt wie ein Kind, das noch nicht recht sprechen kann und dann einfach anfängt zu flennen), aber im Endeffekt war ich so voll, dass ich mir für die 300 Meter zum Wagen gern ein Taxi genommen hätte. Sind dann aber noch ziemlich lange umhergeirrt, zu Fuss natürlich und haben uns dass Wirre treiben angeschaut. Überall laute Musik, gepimte People und wir mittendrin, nüchtern.

Im Hotel kam dann aber auch sehr schnell der Hammermann und schaltete das Licht aus.