27-05-2014 – Redwood National Park

erwache und lache
erwache und lache

Gong.. Meinen Damen und Herren, es ist 05:40, Zeit zum aufstehen. Potz Blitz, heute geht es aber gut hoch. Irgendwie waren wir aber auch schon wach.. Vielleicht, weil sich der kleine Grashüpfer vom Vorabend in unsere Träume geschlichen hat. Wie dem auch sei. Wir wollen grandiose Bilder von der lieben Sonne machen, wie sie sich Ihren Weg durch die Bäume bahnt und den Wald dabei zum dampfen bringt. So jedenfalls der Plan. Die Realität verarscht uns allerdings. Die Sonne versteckt sich hinter grauen Wolken und der Wald kommt eher trostlos als wärmend daher. Egal, wir packen alles Nötige und steigen ins Auto. Versuchen wir unser Glück eben am Enderts Beach. Ist einer dieser Geheimtipps aus dem großen Buch der National Park Geheimtips.

Als wir aussteigen versteckt sich die Sonne immernoch, aber der Blick über den Ozean läßt ein wenig Hoffnung, denn am Horizont kann man tatsächlich ein Stück Himmel ohne Schleier erkennen. Wir machen uns auf den Abstieg zum Strand. Vorbei an einem Zeltplatz der nur zu Fuß erreichbar ist. Es steht dort auch nur ein Zelt. Ich hoffe auch mit Menschen drin, lebenden vorzugsweise. Unten angekommen verzaubert uns der Anblick dieses menschenleeren Fleckchens Erde. Wir stehen auf einem Felsen, unter uns der Strand und hinter uns ein Tal, gefüllt mit soviel frischem Grün, dass man auf den Gedanken kommen könnte, man sei in einem anderem Teil der Welt. Unter uns im Strandsand entdecken wir Spuren. Keine menschlichen, dass ist schnell klar. Wir erinnern uns daran, dass Berglöwen hier gar nicht unüblich sind. Da die Spuren sehr frisch aussehen, verfolgen wir sie nicht weiter und begeben uns weiter runter an den Strand. Ist im Fall des Falles bestimmt sicherer.. Katzen mögen ja kein Wasser.

Der Strand an sich offenbart sich erst auf den zweiten, den genaueren Blick. Wir tapern durch kleine Felsengruppen und wenn man genauer hinschaut, entdeckt man allerlei pussierliches Krabbelzeug. Wir erinnern uns auch daran, dass es hier so etwas wie Gezeiten gibt und die Felsen in der Brandung sicherlich den Großteil des Tages von Wasser bedeckt sind. Wie dem auch sei, wir erblicken Seesterne, Krabben, eklige Asseln, die sich auf wirklich wunderbar mit Muscheln beseelten Felsen tummeln und andere komische Wesen, die ich jedenfalls nur aus dem Meeresmuseum in Stralsund kenne. Großartig..

Der Entdeckergeist holt einen heim und wir tapsen vorsichtig von Fels zu Fels, in der Hoffnung, immer wieder etwas neues zu sehen. Nebenher bemerken wir, dass Wasser kommt zurück.. Aber so langsam, dass wir uns nicht sofort zurückziehen müssen.. Der Strand jedenfalls fesselt uns und die Tatsache, dass wir allein sind, macht es noch phantastischer.. Und die Sonne? Fehlt hier keineswegs..

Nach anderthalb Stunden treten wir völlig benebelt von all der Natur den Rückweg an. Es ist halb Neun.. Wir wollten ja eh nur mal kurz runter.

Da wir ja lernfähig sind, geht es diesmal direkt in die Stadt, denn ich habe keine Lust auf einen erneuten ‚HUNGER MACHT BÖSE‘ Blick. Kaum in Crescent angekommen, wird nicht lange gefackelt, wir wählen so ziemlich das erstbeste Lokal, was wir erblicken. Das Apple-Peddler Family Restaurant.. Ein Restaurant, dass, wenn man erstmal eingetreten ist, wirkt wie aus einer anderen Zeit.. nein, anderen Welt. Einer farbenfrohen Welt voller Leute, die auf Äpfel stehen und sich nicht daran stören, dass diese rosa sind.. Aber, man kann ja auch rausgucken. Die Karte allerdings sah vielversprechend aus und in unserem unbändigen Entdeckergeist haben wir mal so richtig ins rosa gegriffen, bzw. Tina.. Ich habe mir ein 5000KCal Standardfrühstück bestellt und Tina etwas Kleines, dazu aber eine Spezialität. Biscuits and Gravy nannte sich das, was da auf dem Teller angerauscht kam und schon beim Anschauen Lust aufs wieder ausbrechen machte. Das Gericht bestand aus kleinen Törtchen, die nichtmal ohne den Rest besonders lecker waren und einer Art Soße. Diese Soße allerdings… Bäääh.. Und dann noch auf furztrockenen und süßen Küchlein.. Ein Gedicht, aber ein schlechtes.. Gut, man muss ja nicht aufessen. Bäh.. Bäääh.. Igitt.. Pfui.. nie wieder!!

Wohlgestärkt, zumindest ich, machten wir uns anschließend auf den Weg in die Redwoods. Also ab auf die 101 und ja, nicht ein zweites Mal die Abbiegung auf den Redwood Highway verpassen. War beim ersten Versuch gar nicht so einfach.. Weiß aber auch nicht mehr warum, denn jetzt auf der Karte siehts sehr eindeutig aus. Bestimmt noch Gedanken an Bisuit & Gravy.. Pfui.. Kaum auf dem Higway eingebogen befindet man sich in tiefstem Riesenbaumwald und alle Bäume.. natürlich, rot. Wir fahren einige Meilen und suchen nach dem Simpson-Reed Grove Wanderweg, einem kurzem kleinen Rundweg in typisch amerikanischem Stil (kurz, rund flach und wenns geht noch aspaltiert), aber wir finden ihn nicht. Fahren noch ein paar Meilen und müssen dann entnervt feststellen, dass wir den Weg vor lauten Bäumen nicht finden. Ich wende.. Auf der Rücktour entdecke ich ein Hinweisschild mit genau der Aufschrift, die wir suchten.. Toller Hinweis. Man kann ihn nämlich nur aus der anderen Richtung erkennen, aber ich weiß schon, was man jetzt wieder denkt. Der is garantiert wieder zu schnell gefahren und hat das Schild deshalb nicht gesehen.. Falsch.. Die Straßen dort waren wirklich sehr schön und ich hätte die Einladung gern angenommen, aber meine Mitspieler hatten das Spiel nicht verstanden und waren in der Überzahl.. Ach ja und laaangsam..
Wie dem auch sei, wir parken den Wagen am Straßenrand und tauchen ein in die Welt der Uhrzeitbäume. Meinte natürlich Urzeitbäume.. So riesige Dinger.

Das Gefühl beim Durchschreiten dieser Landschaft kommt sicher dem einer Ratte nahe, die in einem deutschen Mischwald (bevorzugter Lebensraum der Wanderratte) nach Nahrung sucht, nur dass sie sich bestimmt nicht andauernd denkt ‚Man, krass hohe Bäume..‘. Auf jeden Fall fange ich wieder an mich mit der Kamera zu verlieren, obwohl mir das Licht nicht wirklich schmeckt (Wonach schmeckt Licht eigentlich?) und das auch nciht, als sich die Sonne von oben durchs Dickicht kämpft. Meine Begleitung, eine Himalayratte und schön anzuschauen, erinnert mich daran, dass wir noch ein Zelt abzubauen hätten. Stimmt.. Und das auch noch bis um 12e. Also Kamera schlafen legen und ab zum Wagen.

Den Zeltkrempel haben wir dann noch rechtzeitig verstauen können. Wahrscheinlich hätte die Platzhexe gar nicht gemerkt, wenn wir überzogen hätten oder viel schlimmer, uns mit einem Schlechtwetterfluch belegt, was ziemlich blöd gewesen wäre, denn das Wetter hatte sich gerade auf unsere Seite geschlagen.

Also, Tina hat das Zelt abgebaut. Ich.. Ich habe aufgepasst..
Also, Tina hat das Zelt abgebaut. Ich.. Ich habe aufgepasst..

So, jetzt saßen wir also wieder im Auto, bereit für neue Wege, aber so ganz konnten wir uns vom RedWood und ich mich von der Küste, noch nicht trennen. Das Buch der SuperWanderWege aufgeschlagen und schnell noch ein kleines Ziel raussuchen. Wir wählen den Hidden Beach..
Die Anfahrt an sich ist total langweilig. Wir landen auf einem Tourimäßig aussehenden Parkplatz, an dem sich ein malerischer Teich befindet.

Zeitgleich mit uns trifft einer dieser gelben Schulbusse ein und kotzt unzählige kleine Amerikaner aus. Das idyllische Geschrei dieser kleinen Monster trägt sehr zum Wohlfühlen bei und wir beschließen für immer an diesem wunderbaren Ort zu bleiben. Wir flüchten.. Wobei, wir finden den Wanderweg gar nicht recht. Es gibt am Ende des Parkplatzes zwar ein Hinweisschild, dort steht aber nix vom Hidden Beach. Sollte uns das bei dem Namen unseres Ziels zu denken geben? Wir wagen uns mutig in den Wald. Meter für Meter tiefer.. Immernoch kein Hinweis auf den Strand. Zu unserer Rechten erblicken wir eine große Wanderdüne, vielleicht ja dahinter, aber so recht glauben wir es nicht. Es geht weiter.. Nach ner viertel Stunde Marsch dann doch eine Wegmarke, aber auch hier kein Hidden Beach eingezeichnet. Wir folgen unserem Instinkt zum Coastal Trail..

immer dem Instinkt nach
immer dem Instinkt nach

Eine gute Wahl, denn neben der erholsamen Ruhe, man kann die kleinen Teufel nicht mehr hören, nur noch das beruhigende Rauschen des Highways, tauchen wir ab in eine Art Hexenwald. Eng gewachsenes Gestrüpp versperrt den Blick zum Himmel und einen Weg können wir auch nur noch erahnen. Wir sind also auf dem richtigen Weg. Alsbald queren wir einen seltsamen Ort. Nehmen wir mal an, es gäbe Hexen. Sie würden sich hier treffen. Eine runde Lichtung inmitten der zu Bäumen erstarrten Seelen. Man kann fühlen, wie sich die Geister gewehrt haben, bevor sie Gestalt eines Baumes annahmen. Aber vielleicht auch einfach nur ein abgeschiedener Platz, den die Einheimischen zum Trinken und kacken aufsuchen. Wir also weiter.. Nach einer halben Stunde Marsch lichtet sich das Blattwerk und eröffnet uns den Blick auf den Ozean. Der davorliegende Strand wird er wohl sein.. Der Hidden Beach..

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Wirklich sehr versteckt und selten besucht, denn der Weg, durch den wir uns nun schlagen müssen, ist beinahe Hüfthoch (und ich meine meine Hüfthöhe) zugewuchert. Unten angekommen entspannt sich die Situation. Der Strand wirkt, schaut auf die Ereignisse auf dem Parkplatz zurück, wie auf einem anderen Stern. Kein Ton aus der naheliegenden Zivilisation dringt zu uns durch. Nur das Rauschen der Wellen und der Wind.. Traumhaft..

Tina läßt sich auf einem Baumstammsofa nieder und ich krieche total verzückt über den Strand. Eine gute Stunde läßt es sich so aushalten, immer mit einem Auge auf meine Begleitung, die sich immernoch in der Sonne aalt. Aber so langsam rückt die Zeit wieder ins Bewusstsein und wir machen uns auf den Rückweg. Dieser Strand erhält auf jeden Fall eine ganz große Biene.

Zurück auf dem Parkplatz müssen wir feststellen, dass wir auch hier mittlerweile allein sind. Wie tragisch.. So können wir uns in Ruhe mit der Planung des weiteren Weges auseinandersetzen. Was war doch gleich das Tagesziel? Wie dem auch sei.. Wir geben dem ins Navi ein und es spuckt halb sieben als Ankunft aus. Klingt doch prima.. In Crescent City gibs noch kurz nen Kaffee und ab geht die wild Fahrt. Obwohl, ich möchte ganz kurz auf den Kaffee eingehen.. Es handelte sich natürlich wieder um eines dieser kleinen Kaffeehäuschen am Strassenrand. In diesem saß aber keine Amerikanerin, wenn man das überhaupt so sagt, sondern eine asiatische Amerikanerin. An sich kein Problem, aber ihr Englisch und meines.. Ich wollte einen Caramel Machiato und bin mir sicher, dass man das verstehen konnte, klappte ja bisher auch problemlos.. Sie aber, sie wollte mich nicht verstehen. Wir haben uns dann auf das Angebot des Tages, der Woche oder des Jahres geeinigt. Jedenfalls deutete ich mit meiner Hand auf das grossgeschriebene Wort auf dem Menu. Dort stand Caramelito.. Wird schon was in die Richtung sein. Auf jeden Fall bin ich innerlich grummelnd abgezogen. Nach einigen Meilen, wir mussten übrigens quer durch den Redwood, sehr schön, nahm ich einen ersten Schluck und war äußerst positiv überrascht. Das Getränk hatte nicht viel mit Kaffee zu tun, war aber verdammt lecker.. Caramel mit einem winzigen Hauch von Blaubeere. Leider werde ich so schnell nicht herausfinden, ob die Kombination so gewollt war oder ob es sich bei dem fruchtigen Nebengeschmack nicht doch um Asiatenrotze handelt.. Tinas Getränk jedenfalls war nicht so aromatisch. Die Strecke war auf jeden Fall ein Erlebnis. Der Highway 199, auch Redwood Highway genannt, führt halt quer durch den Wald. Die Seiten gesäumt von diesen riesigen Bäumen. Und da war er wieder, der innere Vergleich mit Deutschland. Stell Dir vor, du fährst mit dem Wagen von Jan und Tini durch einen Wald und blickst die Bäume hinauf.. So ungefähr, nur in echt..

So langsam ging unser Treibstoff zur Neige und auch mein klebrig süßes Getränk neigte sich dem unvermeidlichen Ende. Wir waren aber immernoch in Californien und hier, hier ist der Sprit furchtbar teuer, also Fuß vom Gas und ganz ruhig nach Oregon segeln. Aber als wir die Staatsgrenze überfahren (keine Angst, es wurde niemand verletzt), kommt meilenweit keine Tanke. So langsam wird aber wirklich knapp. Nach weiteren 10 Minuten Fahrt erreichen wir endlich die ersehnte Oase und was für eine. Wir erreichen O`Brien. Einen Ort, der aus kleinen Holzbuden, einer Tanke und nem General Store besteht. Allerdings sieht der Store und sein drumherum wie ein Drehort für einen Verbrecherfilm aus dem 50er aus.. Wirklich zauberhaft, jedenfalls in meinen Augen. Denn vor dem Laden ist der alte Police Plymouth der Gemeinde postiert und lädt zum verweilen ein. Nebenher haben wir natürlich auch aufgetankt.

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Und weiter ging die wilde Fahrt.. Die Sonne ging schon langsam in die Knie, aber wir waren, jedenfalls laut unserem Schlaumeiernavi, noch lange nicht am Ziel. Wir dachten allerdings, dass die Reise für heute nahe dem Ende wäre, denn am Horizont erblickten wir einen schneebedeckten Gipfel. Wir halten an und finden uns in einer dieser verrückten Situationen, in denen man bei 25Grad in der Sonne steht und Schnee am Horizont erblickt. Der Anblick versetzte uns in einen kleinen Rausch, der darüber hinwegtäuschte, dass wir uns für heute ne echte Mammutstrecke aufgehalst haben und so gar nicht wußten, wo wir heute Abend unser Lager aufschlagen.

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Aber je länger wir den monotonen Anweisungen des Navigationsgerätes folgten, desto weiter entfernten wir uns auch wieder von diesem riesigen Sahnehäubchen und wie sich später, nämlich gerade eben, herausstellt, war es natürlich nicht der Gipfel des Crater Laker, sondern der gute alte Mount McLoughlin. Komisch nur, dass von diesem Berg gar nichts in unserer Encyclopedia Galactica steht, stehen doch sonst jede Menge unschätzbar wertvoller Infos drin. Nun gut, fahren wir also weiter. Dem Sonnenuntergang entgegen.. Nach weiteren 80 Meilen erreichen wir endlich den Fuß des Crater Lakes. Die Dämmerung hüllt die Gegend schon in ein sehr muscheliges Licht und Leute sind auch kaum zu sehen. Kein Wunder, ist ja schließlich auch schon dreiviertel Acht. Wir schrauben uns langsam hinauf und das Thermometer sagt uns, wir sind hoch. Die Temperatur fällt rapide und je höher wir kommen, desto gewisser wird die Tatsache, dass dort oben Schnee liegen wird. Spätestens nach dem zaghaften Durchfahren eines langsam wieder gefrierenden Schmelzwasserbächens wird klar, hier ist noch Winter. Oben angekommen, stehen wir im Schnee. Die Berghütte ist noch komplett eingeschneit und wir kramen schnellstmöglichst alles an Klamotten zusammen, was wir finden können und werfen es uns über. Dick eingemummelt wagen wir uns raus. Nebenbei, wir sind natürlich allein auf weiter Flur.. Der Weg zum Krater ist halbwegs geräumt und wir kommen ziemlich nah an den Rand. Der uns zu Füßen liegende Bergsee, die einheimischen nennen ihn Crater Lake, entschädigt für Alles.. Na gut, für alles nicht ganz, aber wenigstens für die Fahrt. Das wir nur nen VW Passat bekommen haben, kann auch dieser Anblick nicht wieder gutmachen.

Nach dem wir durchgefroren sind und auch ein wenig durch den Tiefschnee gestapft sind, dämmert wieder die Vernunft und fragt, wo schlaft ihr heute eigentlich. Gute Frage, aber die Antwort suchen wir lieber im Auto. In der Gegend um uns herum gibt es allerdings kaum größere Orte, also auch kaum Chancen auf eine Unterkunft. Wir entscheiden uns weiter westlich zu fahren, da uns die Richtung bei unserem eigentlichen Ziel entgegenkommt. Wir versuchen uns also zum Highway 97 durchzubeißen. Die kläglichen Reste des Sonnenlichts im Nacken fahren wir durch eine zauberhafte Landschaft. Im Schatten des Gipfels erstrecken sich kleine Ansammlungen von Häusern, ohne Motels.. grrr und saftige Weiden, auf den noch saftigere Rindviecher umherstehen. Ich muss unvermittelt anhalten und ein zwei Bilder von dieser göttlichen Szenerie machen.

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Gut, es war auch niemand anders auf der Straße, aber das erfreut in diesem Fall um so mehr.. Einige Meilen weiter muss ich wieder halten und so geht es einige Male. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, das ich meine Begleitung liebe?!

So langsam verschwindet aber auch der letzte Lichtstrahl und wir haben immernoch kein Bett (die Idee mit dem Zelten haben wir ganz schnell begraben, wird nämlich dolle kalte, wenn die Sonne weg ist). Als wir am Highway 97 ankommen, sagt uns das Navi, das wir quasi umzingelt sind von Schlafmöglichkeiten. Hmm.. links oder rechts.. Links oder rechts.. Wir biegen nach rechts ab. Nach gefühlten 100 Meilen, laut Karte nur 6, können wir einen RV Park erkennen. Als wir näher rankommen auch ein Schild mit der Aufschrift Restaurant und Motel.. Gott sei Dank.. Wir biegen ein und poltern ziemlich müde ins Restaurant. Es ist leer.. Einzig der Barkeeper ist da und damit beschäftigt, seinen Laden vom Dreck der letzten Stunden zu säubern. Auch wenn es im ersten Augenblick nicht danach aussah, gab er uns dann doch noch ein Zimmer, allerdings eines ohne TV. Egal, 44$ sind fast so günstig wie zelten. Erleichterung.. Dann schenkt er uns allerdings doch noch eine ein, denn die Küche hat leider schon lange zu. Na toll.. Und nun? Hungrig ins Bett? Ich?! Und dann noch nicht einmal nen Fernseher? Er meint allerdings, drei Minuten weiter runter gibs ein Casino und auch was zu essen. Aha, wir sind also auf Indianerland. Mit knurrendem Magen und dem Schlüssel fürs Zimmer wollen wir uns auf die Suche nach dem Casino begeben, allerdings sind wir nicht die Einzigen auf dem Parkplatz. Da hat noch jemand Hunger. Ein Wolf streicht seelenruhig über den Parkplatz und wirft uns einen wohlwollenden Blick zu. Alles klar, denke ich mir.. Hier gehe ich erst wieder allein aus dem Zimmer, wenn es hell geworden ist. Aber was ist schon ein Wolf, wenn man Hunger hat. Ab ins Auto und auf zum Casino.. Tatsächlich kommen wir ziemlich schnell zu einem indianischen Casinokomplex, aber hier gibt es ausser einer Tanke nur das Casino und Casinofein sehen wir augenblicklich wirklich nicht aus. Ok, also Tankenfastfood, aber so ein wunderbar eingeschweißtes American Sandwich schmeckt auch nach Tagen im Kühlfach noch wie am Produktionstag. Aber so besiegen wir wenigstens den Hunger und können völlig geschafft, aber beseelt ins Bett fallen.

Gute Nacht.

Bei den 235 Meilen sind die Eskapaden zum Strand und so nicht mit dabei.. War ein lange Tag
Bei den 235 Meilen sind die Eskapaden zum Strand und so nicht mit dabei.. War ein lange Tag

26-05-2014 – Montag – Sonne, Strand und gute Laune

Es klingelt und zwar nicht der Wecker.. Es ist das Zimmertelefon. Am anderen Ende der Leitung haucht mir etwas ins Ohr, steh auf, die Sonne wartet draußen auf dich. Was?! Ich schnelle hoch, mir ist eh viel zu kalt. Die Klimaanlage hatte ich den Abend vorher ja auf 60 Grad Fahrenheit gestellt. Dachte, das wäre ne angenehme Schlaftemperatur, aber das sind 15 Grad Celsius nicht. Schon gar nicht, wenn die Decke nur aus einem Laken und einer ekligen Wolldecke darüber besteht.

Bei Anruf Sonne
Bei Anruf Sonne

Ich stehe also auf und luschere durch die Gardinen nach draußen. Es sieht tatsächlich freundlich aus. Ich drehe mich um und wecke meine Tina. Grummel.. Knurr.. Ah, sie erwacht. Langsam.. Ich pelle mich an und frage Sie, ob ich Ihr nen Kaffee mitbringen darf.. Caaapucccino.. Stammelt es mir entgegen. Ok. Mission verstanden und ab raus. Hatte auf der anderen Straßenseite eines der Espressohäuschen entdeckt. Es handelte sich um eine Dependance der Dutch Bros, wie sich später herausstellen sollte, ein sehr beliebtes und leckeres Kaffeehäuschen. Ich also wieder zu Fuß rüber. Dieses Mal war der Druck hier schnell wieder weg zu kommen aber größer, denn ich war mir nicht sicher, ob der Truck hinter mir wirklich Notiz von mir genommen hatte. Als ich reinschaute, lachte der Fahrer nur und ließ seinen Motor ein wenig hochdrehen, eben so viel, dass man sich dachte, alles klar, der will mich fressen. Also die Ware schnappen und wie ein Häschen zurück über die Straße. Kennt Ihr das Atarispiel, in dem man einen Hasen heil über einen Highway bringen mußte? So fühlt man sich auf diesen 5 spurigen Straßen. Kein angenehmes Gefühl..

Auf jeden Fall ist meine Begleitung bei meiner Rückkehr beinahe vollends einsatzbereit und der Cafe tut sein übriges. War aber auch ein leckerer Kaffee. Wir also los. Die Idee mit dem Frühstück hatten wir nach Florence verlegt. Quasi dem nächsten Ort auf unserer Strecke und gar nicht weit weg. Es macht Spaß in der Sonne am Pazifik entlang zu cruisen. Dabei vergisst man sogar ab und an, dass man noch gar kein Frühstück hatte und ich frage meinen Navigator auch gerne, wie weit ist Florence eigentlich noch weg. Antwort.. Gar nicht mehr weit.. Sind nur knapp 40 Meilen von Newport. Spätere Recherchen ergaben allerdings eine Entfernung von 60 Meilen.. 60 Meilen zum Frühstück.. Mehr sage ich an dieser Stelle nicht. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und bei Sonne um so erstrebenswerter.

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Wir fahren und fahren und staunen. Das Ziel ist immernoch klar, bis ich mir ein Hinweisschild zu einem Leuchtturm ins Auge fällt und wir überstürzt zur Rechten wegbiegen. Es geht hinab in eine herrliche Bucht mit einem Leuchtturm. Wir oder vielleicht auch nur ich, müssen aussteigen. Mittlerweile ist es eh 11Uhr und mit Frühstück rechne ich sowieso nicht mehr. Während ich mit der Kamera vergnügt am Strand umherspringe. macht sich Tina eher Gedanken über die Rechtmäßigkeit unseres Parkplatzes. Es handelt sich hier nämlich um einen State Park und für diesen müßte man eigentlich Eintritt zahlen. Nur, hier ist keine Kasse. Einzig ein kleiner Briefkasten an dem man sich einen Umschlag nehmen und diesen dann mit Geld in Selbigen versenken kann. Tina beobachtet das Verhalten der vermeintlichen Einheimischen und ich das Verhalten der Wellen, der Sonne und des Strandsandes. Nach längerer Beobachtung wagt Tina den Schritt und wir füllen den Umschlag aus, um diesen dann in den Kasten zu werfen. Würde so etwas in Deutschland funktionieren? Wie müßte der Briefkasten bei uns gesichert sein und würde die Einrichtung und Verwaltung einer solch simplen Bezahlmöglichkeit nicht höhere Verwaltungskosten nach sich ziehen, als je auf diesem Wege eingenommen werden könnten?

Nun gut, wir sind jetzt also legal an diesem Strand. Mittlerweile zusammen mit etlichen anderen Einheimischen, die sich zum Mittag an den Strand verirrt haben und kurzzeitig wieder die Lust auf Essen aufkeimen lassen. Tina entdeckt ein Zelt mit einem Grill und hofft auf baldige Aktivierung desselben, aber die Chancen stehen schlecht. Als ich Tina noch ‚bitte‘, sich mit mir auf den Weg zum etwas höher gelegenen Leuchtturm zu machen, passiert es. Mich blickt ein ‚Hunger macht böse‘ Gesicht an. Oha.. aber ich rette die Situation mit der Aussicht auf eine befestigte Toilette am Leuchtturm. Wir also los und glücklicherweise gab es auch eine Toilette, aber nichts zu essen.. Egal, der Leuchtturm war eh nicht so schön.. Ab zum Auto und weiter.

Wir kommen aber nur ungefähr zwei Meilen, bevor ich mal wieder vor einem Ausblick kapituliere und anhalte. Zum einen der Blick auf die eben besuchte Bucht und zum anderen erreicht mein Ohr ein lautes Oink.. Oink.. Oink.. Konzert. Zur anderen Seite hinab entdecke ich nen fetten Felsen, den sich haufenweise Seelöwen als Meeting Point ausgesucht haben. Ui toll.. Dafür steigt meine Begleitung dann so gar aus, wirft einen prüfenden Blick auf die viel zu weit entfernten und bestimmt nicht gut schmeckenden Lebewesen und steigt wieder ein.

Eine halbe Meile später erreichen wir dann auch den offiziellen Touripunkt zu der ganzen Geschichte. Hier gibt es ein Geschäft und das sieht von weitem gar nicht danach aus, als wenn es hier nichts zu essen gibt, also angehalten. Schnell stellt sich Ernüchterung ein. Hier kann man wirklich nur Seelöwenkrempel kaufen (ok ok, habe mir ne Pepsi kaufen können, aber die roch nach Seelöwe) und sich für 15$/Person den Eintritt zu einer grossartige Seelöwenhöhle erkaufen. Also genau das Richtige für uns und unsere Situation. Wir also weiter.. Mittlerweile weit nach 12, konnten wir mit unseren Blicken alles frittieren, was nicht bei drei im Topf war. Und wie es der Zufall will, endlich kommen wir in Florence an. Einen netten Örtchen mit lauter Fressgelegenheiten. Die Gefahr ist groß, dass wir uns in der Fülle der Möglichkeiten verlieren und daher heißt es, schnell handeln.. Oh, schau mal da, sieht doch nett aus.. Hmm, naja.. Egal, ranfahren.. Es gab beruhigende Waffeln (mit Sahne und Erdbeeren) und Pancakes. Die Welt kann so schön sein.

Die Weiterfahrt führt uns mal wieder über ein Brücke und ich biege die nächste Möglichkeit ab, in der Hoffnung einen guten Ort zu finden, um die Brück abzulichten. Wie es aussieht, entfernen wir uns aber eher von der Brücke. Was aber nicht schlimm ist, denn augenscheinlich sind wir wieder in einem Erholungsgebiet (Joaquin Miller State Park). Hier gibt es allerdings keine Leuchttürme oder anderen langweiligen Krempel, sondern riesige Sanddünen. Diese werden, wie überraschend, von den Einheimischen als Straße oder wenigstens als Sprungschanzen genutzt. Sehr imposant, nur leider mit unserem Wagen nicht machbar.. Seufz.. Da ich aber immernoch auf einen Blick zur Brücke hoffe, fahren wir die Küstenstraße weiter. Neben uns türmen sich die Dünen und je länger wir fahren, desto härter wird meine Vermutung, dass sich direkt dahinter der Ozean verbirgt. Das, in Verbindung mit der Sonne, bringt mich auf eine verrückte Idee. Wie wäre es denn mit einem Besuch im pazifischen Ozean? Am Ende der Straße befindet sich ein Parkplatz und die Dünen scheinen keine Hürde mehr, also raus und runter an den Strand. Was sich allerdings als ziemliche Dschungelwanderung herausstellt, denn der Weg durch die Dünen ist nicht annähernd so einfach, wir erwartet. Aber hinter den Dünen erstreckt sich ein wunderbarer Strand. Bestimmt 200km lang und menschenleer. Baden scheint hier nicht allzu beliebt zu sein.. Stimmt, mit nem Auto über Dünen zu donnern macht bei strahlendem Sonnenschein natürlich viel mehr Spaß. Egal, fix die Klamotten vom Leib und ab ins kühle Nass. Erster Fuß berührt das Wasser und mir wird sofort klar, warum baden hier noch für niemanden eine Option ist. Es ist arschkalt.. Ich kämpfe mich natürlich weiter vor.. Mann o mann, Strömung ist hier aber auch gewaltig. Habe das Gefühl, meine Beinen werden unterhalb der Wasseroberfläche bei jeder Welle von Händen umfasst. Die wollen mich nicht etwa streicheln, was gelinde gesagt noch gruseliger wäre, aber die hier wollen mich nur hinauszerren. Ich wiederstehe und schaffe es meinen ganzen Körper ins Wasser zu werfen. Mein Kreislauf kommt für einen Sekundenbruchteil zum erliegen. Eine Welle packt mich am Schopf und wirft mich in Richtung Ufer, um mich im Rückzug gleich wieder raus ziehen zu wollen. Ein Erlebnis und ich freue mich, aber Badespaß sieht anders aus. Zurück am Ufer, freue ich mich am Ufer zu sein und ein Handtuch dabei zu haben. Fühle mich großartig und schenke Tina einige dieser ‚Warum hast du eigentlich noch deine Jacke an‘ Blicke. Sie kontert geschickt mit einem Pah und setzt ihre Sonnenbrille auf. Nun gut, wir genießen noch kurz die Einsamkeit oder ich trockne im Wind und ziehe mich schnellstmöglichst an (das Handtuch hatte nämlich eher die Größe eines Händehandtuchs), denn der Wind pfeift mir ordentlich durch die Achseln..

Wir machen uns wieder auf dem Weg. Der ist nämlich noch ordentlich lang. Wir erinnern uns an das Tagesziel?! Redwood National Park?! Wir bahnen uns also auf dem Highway 101 den weiteren Weg in den Süden. Ohne Stops geht es natürlich nicht.

McCullough Bridge over Coos Bay at North Bend
McCullough Bridge over Coos Bay at North Bend

Auf North Bend gelangen wir dann auch erst an das Ende der Dünenlandschaft. Von nun an geht es ein wenig ins Landesinnnere und die Fahrt gerät trotz der Sonne langsam zu einer anstrengenden Mission. Wären wir mal nicht so spät aufgestanden und hätten wir uns mal nicht noch so lange am ersten Strand aufgehalten. Hätte.. Hätte.. Fahrradkette.. Der nächste Stop belohnt dafür mit einer unerwartet grandiosen Aussicht. In Port Oxford erhalten wir nicht nur stärkenden Kaffee, sondern eben auch noch jenen unvergleichlichen Blick auf den Pazifik. Beim Aussteigen fällt mir allerdings meine Kamera runter.. Mist, da habe ich wohl die eine oder andere Kurve ein wenig scharf genommen und die Kamera hat sich vor Angst direkt an der Tür positioniert. Während ich noch die Schäden begutachte, wird Tina bereits angequatscht. Ein Motorradfahrer tat es uns gleich und verschnaufte an diesem Ort. Muss er deshalb aber gleich meine Begleitung anquatschen? Hätte ich nicht mit meiner eigenen Dummheit zu tun gehabt, glücklicherweise hat die Kamera nicht so viel abbekommen, Sonnenblende sei Dank, ich wäre natürlich sofort dazwischen gesprungen. So stellte ich mich mit meinem Kaffee dazu und ließ mich vom dem Ausblick einlullen. Ab hier erstreckte sich die 101 wieder direkt am Ozean und die Laune stieg zusehends. Vorbei am ‚Humbug State Park‘, der sicher eh nichts für uns gewesen wäre und am Otter Point, bahnten wir uns die nächsten 50 Meilen in den Süden.

Der Ozean ließ uns aber nicht los und am Cape Sebastian State Park, bzw. bei Hunters Cove, liegt übrigens im Curry State (mir fallen hierzu augenblicklich nur richtig flache Witze ein), mußte ich einfach stoppen und meine Kamera zücken. Waren ja auch nur noch 60 Meilen zum Ziel und meine Begleitung eh schon wieder.. Wie soll ich sagen.. selig.

Kurz vor dem Ziel mußte ich die Reise auch noch kurz unterbrechen und sogar meinen Beifahrer wecken. Ich las ein Schild mit der Aufschrift ‚Höchste Brücke Oregons vorraus‘. Aha.. Brücke?! Hoch?! Ist doch bestimmt sehenswert. Hinter der Brücke auf den Parkplatz gestürzt und aus dem Wagen geplatzt. Alles was jetzt noch fehlt ist eine gute Sicht auf die Brücke. Von hier aus, also vom Parkplatz, keine Chance. Ich schleiche mich zum Waldrand und entdecke Wegweiser für einen kurzen Wanderweg. In mir lodert der Entdeckergeist. In Tinas Gesicht lese ich ‚Es ist aber auch schon verdammt spät, wo schlafen wir denn heute und wenn wir zelten, meinst du, wir bekommen das im Dunkeln aufgebaut?‘. Entdeckergeist gewinnt diesesmal, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl, denn jetzt mal im Ernst. Zeltaufbauen im Dunkeln ist Kacke. Egal für den Augenblick, denn wir begehen unsere quasi erst Wanderung in diesem Urlaub (Quatsch, haben wir doch schon im Regenwald absolviert). Der Weg führt uns tief hinunter in Richtung der Schlucht, welche von der ‚höchsten Brücke Oregons‘ überspannt wird. Es macht Spaß. Was wiederum echt blöd ist, ist die Tatsache, dass wir an keine Stelle des Weges, ich betone des Weges, einen vernünftigen Blick auf die Brücke erhalten. Kratzt uns.. mich aber nicht lange. Schaut man die andere Seite der Schlucht hinunter, lacht einen wieder der Ozean an, also alles gut und wir wieder auf dem Weg zum Wagen. Innerlich hat sich der Entdeckergeist verzogen und ist dem ‚Au weia, ganz schön spät‘ gewichen. Aber das wird schon. Sind ja nur noch 50 Meilen..

Wir erreichen Crescent City. Die Sonne geht langsam unter und es steht die Suche nach einer Schlafgelegenheit an. Ein wenig liebäugele ich mit einem Motel, aber wir queren den Ort und fahren zum nächsten Zeltplatz. Mill Creek Campground.. Ein fantastischer Zeltplatz. Man hat das Gefühl, direkt im Regenwald zu wohnen. Überall diese riesigen behangenen Bäume.. Großartig.. Und erst die Zufahrt zum Zeltplatz. Es ging über 2 Meilen nur Bergab. Natürlich nicht schnurstraks gerade aus. Wir schraubten uns auf fiesen Serpentinen hinab. Ein Riesenspass kann ich nur sagen. Meine Kamera hatte ich mittlerweile gut gesichert auf der Rückbank verstaut.
Unten angekommen haben wir uns erstma ein schnuckeliges Plätzchen gesucht und uns anschließend wieder mit den Zahlungsmodalitäten herumgeschlagen. Ein Umschlag, den wir Geld füllen sollen, um ihn dann in einen mehr oder minder gesicherten Briefkasten tun sollen.. Hmm.. Lieber mal beim Zeltplatzwart fragen. Der Hüter des Platzes wohnte in einem relativ muchtigen Wohnwagen. Nachdem wir anklopften, öffnete eine ältere Dame knirschend und sichtlich verpennt die Tür.. Ah, eine Zeltplatzhexe und ihr Haus ist sogar beweglich. Das kann ja was werden.. Mittlerweile haben sich allerdings noch zwei junge Burschen dazugesellt und stellen der alten Frau die gleichen Fragen wie wir. Gut so, die sind jünger und knackiger als wir. Damit fallen wir wohl vom Speiseplan runter. Die beiden waren übrigens auch aus Deutschland. Haben gerade ein halbes Jahr in Kanada als Tischler gearbeitet und machen nun Urlaub. Noch besser, die vermisst so schnell wirklich niemand. Nachdem der Schriftkram erledigt ist, kaufe ich noch schnell Holz bei der Dame und wir verziehen uns flink auf unseren Zeltplatzplatz. Einen Trip in die Stadt kann ich nach dem Zeltaufbau allerdings vergessen. Ich hatte noch auf was richtige zu Essen gehofft, aber der Platz verzaubert einen und wir beschließen uns die gestern gekauften HotDogs am Feuer zu machen. Eine sehr gute Entscheidung, denn es wird sehr schnell dunkel und morgen habe ich vor zum Sonnenaufgang schon unterwegs zu sein.

Unser Zeltplatz mitten im Uhrwald
Unser Zeltplatz mitten im Uhrwald

So sitzen wir also am Feuer. Tina schreibt Tagebuch und ich kokel ein wenig.. Beim Einstige ins Zelt kommt es dann doch noch zum Eklat. Tina öffnet das Vorzelt und erblickt ein fieses Ungetüm, bzw. hört sie nur ein leichtes tapsen. Im Licht der Taschenlampe wird das ganze Ausmaß des Graues deutlich. Es handelt sich um einen riesigen Grashüpfer und er versperrt vorsätzliche den Zugang zum Schlafraum. Ich werde zum Einsatzort gerufen, laut gerufen.. Nach kurzer Einschätzung schnappe ich mir ein wenig Papier und nähere mich dem Monster. Die Situation eskaliert. Ich stehe Aug in Aug diesem riesigen Grashüpfer gegenüber.. Sekunden vergehen.. Mein leben zieht als Abspann an meinem inneren Auge vorbei, als das Monster sich plötzlich entschließt aufzugeben und sich auf der dunklen Seite unseres Zeltes in Sicherheit zu bringen. Ich atme auf und Tina noch mehr.. Aber ist die Gefahr damit gebannt? Möglicherweise legt sich das Biest nur auf die Lauer und wartet auf Öffnung der Barriere zum Schlafraum, um dann unbemerkt einzudringen und uns die ganze Nacht auf den Nasen umherzuspringen. Bei dem Gedanken läuft mir ein Schauer über den Rücken, aber wir haben keine Wahl und gehen das Risiko ein..

Gute Nacht..

PS.: Bei dem eben beschriebenen Vorfall, bzw. dem Monster, handelte es sich, das konnte ich der Dame so aber nicht offenbaren, um eine wirklich fiese und große Springspinne. Eine dieser Spinnen, wo mir auch jetzt noch ein Schauer über den Rücken krabbelt, wenn ich daran denke. Ehrlich gesagt hätte Tina sicherlich lieber im Stehen und eingeschalteter Taschenlampe draußen ‚geschlafen‘, wenn sie sich klar hätte machen müssen, dass unser Zelt von so etwas belagert wird. Wirklich eklig.. Und erst das klackernder Geräusch, als das Ding über unser Zelt gelaufen ist..

240 Meilen am Pazifik und das mit unserer lieben Sonne..
240 Meilen am Pazifik und das mit unserer lieben Sonne..

25-05-2014 – Sonntag – Dem guten Wetter entgegen

Gute Nacht.. Das ich nicht lache. Beschissen geschlafen und vor dem Wecker aufgestanden. Tina ebenfalls.. Also auch aufgestanden meine ich. Sie war dann sogar schneller fertig als ich. Wie auch immer das geht. Hat bestimmt geschummelt und sich einfach nicht gewaschen.

Frühstück!!? Aber wo? Einfach irgendwo am Highway? Ich sage nein und wir gehen in das dem Motel angeschlossene Diner. Bereut haben wir die Entscheidung nicht. War ein feines Diner, das so bestimmt schon seit den 60er existiert und geschmeckt hat es auch. Im Diner waren, außer uns, noch zwei kleinere Grüppchen älterer Herren, die sich hier wohl regelmäßig zum quatschen treffen. Vor der Tür standen ihre PickUps.. Drinnen saßen die Veteranen und gaben Ihre Erlebnisse der Woche zum Besten. Als noch einer dazukam, wurde er mit „Hey Jimbo“ begrüßt. Hätte nicht gedacht, dass dieser Name wirklich für ein denkendes Wesen verwendet wird. Hätte gern ein Bild von den Jungs gemacht, aber würde ich dann noch leben?!

Ab auf den Highway. Fahren auf der 101 West in Richtung Hoh Rain Forest. 87 Meilen für einen kleinen Abstecher, denn eigentlich hatten wir schon entschieden, dass wir den Olympic am Ende noch einmal reinhängen, wenn das Wetter hoffentlich mitspielt. Die Fahrt dorthin führte uns am Lake Crescent vorbei, der bei genauerer Betrachtung und der Sonne im Sinn ein feines Plätzchen gewesen wäre.. Aber das dumme Wetter..

Piff, fahren wir also weiter. Beim Rain Forest angekommen parke ich erstmal ein. Ui jui, eingeparkt.. Warum das eine Bemerkung wert ist? Ich habe rückwärts eingeparkt und stand damit gänzlich allein aus Ausserseiter auf dem Parkplatz.. Machen die da drüben einfach nicht.. Können se bestimmt gar nicht.. Egal und völlig bedeutungslos, nachdem wir ausgestiegen sind und uns die ersten Meter in den Wald vorwagten. Bei dem Teil des Olympic National Parks handelt es sich tatsächlich um so etwas wie einen Regenwald. Eine Natur, die in dieser Form so unberührt daher kam, dass man gut das Gefühl bekommen konnte, dass das hier alles gestellt ist.. Und bei den Kollegen hier. Wer Weiß, wer Weiß.. Auf jeden Fall sehr beeindruckend und mit Sonne.. Mit Sonne, wäre das der Hammer… Aber Sonne gibt´s hier nicht und so muss sich der nebenher laufende Taufluss mit seinem stahlblauen Wasser halt so vergnügen.. Sehr schade und eben ein unbedingtes Muss für die letzte Woche. Also weiter..




Ist es nicht zuckersüß?
Ist es nicht zuckersüß?

Und weiter mit unglaublicher Geschwindigkeit
Und weiter mit unglaublicher Geschwindigkeit

Ab in den Süden, da soll das Wetter besser sein.. Kaum losgefahren, fängt es auch an zu pieseln.. Übrigens, der Fahrer in mir freut sich sehr über die Straße vom Rain Forest zur 101. Allerdings darf man hier in Spitze nur 35mph (ca 60kmH) fahren und die Eingeborenen tun dies auch. So kommt es zum einen oder anderen Überholvorgang oder und das finde ich echt bemerkenswert, der Vorausfahrende fährt rechts ran und lässt mich vorbei. Liegt es daran, dass wir in unserem VOLKSWAGEN und typisch deutschem Gesichtsausdruck eindeutig als böse zu erkennen sind? Oder sind die Amerikaner mit einer solchen, für meine Begriffe immernoch völlig entspannten Fahrweise überfordert und fühlen sich ‚under Pressure‘? Wie dem auch sei, wieder angekommen auf der 101 fängt es an zu regnen und wir bahnen uns gemächlich den Weg gen Süden. Die Fahrt zieht sich.. Aber wir kommen auch an ein paar feinen Sachen vorbei, zum Beispiel der tolle Strand, dessen Name mir nicht mehr einfällt, aber ein unbedingtes Muss, wenn wir am Ende des Urlaubs wieder dahinkommen (von oben irgendwie ähnlich dem Königstuhl auf Rügen nur typisch Amiland wieder mal größer und mit ozeantypisch geilerer Küste).

Ruby Beach
Ruby Beach

Genauso ein geiler Autofriedhof in Forks, mit einigen coolen vergammelten Kisten, den wir extra in der Karte vermerkt haben, um ihn wiederzufinden. Irgendwann später(jetzt, einen Tag später können wir nicht mehr rekapitulieren wann und wo genau – Anm. d. Redaktion: Der kleine Ort hieß Aberdeen. Stellte ich fest, als wir im weiteren Verlauf unserer Reise irgendwann wieder beim gleichen Kaffeemann standen.) drückte mal wieder die Blase, also ran an die nächstbeste Tanke, an der wir uns bei der Gelegenheit gleich noch wieder eklige Sachen gekauft haben (hammerscharfe Chips und Gummitierchen). Der stündliche Kaffeedurst kam auch direkt und neben der Tanke gab es, wie überall, ein Miniespressohäuschen. Die Häuschen sind natürlich für Autos, habe ich Autos gesagt, ich meine Trucks, konzipiert, quasi DriveThrus (wie der Cohoona bei der Arbeit), aber als crazy Deutsche wollten wir für die 20 Meter nicht extra das Auto anschmeißen. Also hingelaufen… Dieses Mal liegt es also nicht nur an unserem Englisch, dass wir direkt gefragt werden, woher wir kommen… Mit Kaffee gehts dann weiter.

Da unser nächstes Ziel der Redwoood NP ist, geben wir diesen kühn ins Navi ein. Ankunft nach neun!! Das ist zu spät – zumal wir es nie schaffen, einfach durchzufahren, dazu ist der Weg zu schön und lädt zu zu vielen Stops ein. Wir lassen das Navi trotzdem an und fahren einfach unter dem Motto, so weit wie wir kommen, weiter… Plötzlich will es uns von der 101 runterschicken.. Panik!! Wollten doch an der Küste bleiben. Den Ort, in dem es das tut, muss ich unbedingt noch mal rausfinden (Anm. d. Redaktion: Es war Aberdeen und ich finde es bemerkenswert, wie die Wahrnehmung einem an so einem grauen Tag verschwimmt. Als ich den Satz schrib, ging ich fest davon aus, es handelt sich um einen weiter entfernten Ort), der hatte nämlich auch schon zwei supergeile Brücken. Wie dem auch sei, wir geben nach und folgen dem Navi. Es will uns über den Freeway schicken, aber anders ist die Strecke wohl nicht zu schaffen. Dafür geht es durch Portland. Soll ja schön sein bei Regen.. 😉 Die Autobahn führt dann auch direkt durch, aber so richtig sehen wir die Stadt natürlich nicht. Wie alle amerikanischen Großstädte gibt es im Zentrum beeindruckende Hochhäuser und anderen Großstadtkram. Was aber viel beeindruckender ist, sind die Straßen und Brücken, die teilweise fünfstöckig über mehrere kurvige Ebenen laufen. Da wundert man sich nicht, dass es für Fußgänger (ein seltenes Phänomen in Amiland und nach meiner Auffassung alles Penner) eine Seilbahn gibt um die Straßen zu überqueren. Die Fahrt verläuft regnerisch ereignislos weiter. Ein schöner Nebeneffekt sei aber erwähnt, es wird zusehends wärmer (oder anders gesagt, waren wir schneller als das schlechte Wetter) und die ersten blauen Lücken taten sich am Horizont auf. Nach nunmehr rund 600 Meilen, also seit Abholung des Wagens, heute waren es erst lächerliche 350, machte es Pong im Amaturenbrett und der Wagen sagte zu uns, „Leute, wie wäre es in den nächsten 50 Meilen mal mit ner Tanke?“. Alles klar, tanken, in der Erinnerung gar kein Problem. Natürlich waren wir wieder kurzzeitig mit den Zapfsäulen überfordert. Hier zahlt man nämlich in der Regel schon an der Säule mit Kreditkarte und das noch vorm Tanken. Der geplante Spritklau musste also ausfallen. Mangels amerikanischer Postleitzahl (ja, die muss man nach der Kreditkarte eingeben) musste also vorher drinnen bezahlt werden. Fragt sich jetzt irgendwer, wie man vorher fürs Tanken bezahlen kann und keine Miesen macht, bzw. den Tank auch wirklich voll bekommt?! Wirklich niemand? Wir haben es jedenfalls rausgefunden und das ohne Aiman Abdalla, obwohl der Tankboy mächtig Ähnlichkeit mit ihm hatte (Ich kann Inder nicht auseinanderhalten). Tanken voll und auch der Vorrat an Wachhaltedrinks!! So konnte die Tour weitergehen. Da irgendwann Autobahn nervt, doof ist und müde macht, haben wir unser Ziel kurzerhand angepasst. Es ist nicht mehr der Redwood, sondern Florence. Eine Stadt von der wir nichts wissen, außer, dass sie wieder am Pazifik liegt und sich irgendwie vertraut anhört. Also sind wir hinter Salem von der Autobahn runter, die richtige Abfahrt, nämlich Salem, haben wir just im Augenblick der Entscheidung verpasst, um uns wieder Richtung 101 zur Küste durchzuschlagen. Da wir immernoch mit dem Gedanken spielten, zu zelten, haben wir bei schönstem Wetter in … gehalten, um uns im Safeway mit Würstchen und HotDogBuns einzudecken. Wie wir bald merken sollten, war das Ziel Florence, doch etwas zu ambitioniert, so dass wir uns noch unterwegs für Newport umentschieden haben. Und wie sollte es anders sein, das Wetter wurde innerhalb der letzten 70 Meilen wieder zusehends schlechter und die Zeltlaune damit auch). In Newport angekommen wurden wir mit einer mehr als steifen Brise begrüßt. Wenigstens trocken, aber doch sehr frisch. Obwohl meine Zeltlaune hier schon im Keller war, sind wir dann doch noch kurz zum Campground hinter der Stadt gefahren, hatten allerdings im Ort schon einen Hinweis gelesen, woraufhin der Campground ‚glücklicherweise‘ schon voll war. Aber man muss sich das Leiden der Narren ja mal anschauen. Und es war grauenvoll. Dort angekommen, herrschte nicht weniger Wind und meine Lust auf zelten hatte sich in ein warmes Bett verwandelt. Heißt aber nicht, dass ich das sofort rausposaune. Nein, wir haben erstmal angehalten und uns hinter der Düne den Sturm am Pazifik um die Ohren blasen lassen. Bei Sonne sicher der totale Wahnsinn.

Anschließend wurde der große Rat einberufen.. Dauert nicht lange und die Entscheidung stand fest, wir schlafen in nem Motel (freu.. Freu..). Haben im Voucherheftchen auch glatt die Econolodge für 45$ plus Tax ausgemacht. Also zurück aber nicht direkt zur EconoLodge.. Wir sind doch nicht blöd, sondern Deutsche. Haben also mehrere Motels angefahren und gefragt.. Dabei durften wir feststellen, das es immer noch Memorial Day Wochende ist und die Motels entweder voll waren oder Mondpreise verlangten.. Gelandet sind wir schließlich für 55$ im MoneySaver Motel. Passt doch irgendwie oder? Ach ja, wer hat das Ding betrieben? Ne indische Familie.. Und so roch es auch.. Aber wir hatten ein Bett und es war feiner, als die Nacht zuvor, wo wir.. ich glaube 76$ gezahlt haben. Also Sachen abwerfen und los meine ich. Tina meint, schauen wir doch erst mal im Netz, ob es was gescheites zu futtern gibt. Ja, ein Grill und ne Pizzabude, der Rest macht in Fisch.. Bäbäh.. Ok, Informationen stehen und los. Der Ort wird durch eine supergeile Brücke getrennt und soll ne sehenswerte Amüsiermeile haben.. Wir also los auf die Partymeile. Ernüchterung.. Bäh.. Überall nur Fisch.. Wir noch kurz ein paar Fotoorte für die Brücke erkundet und auf zu dem Grillladen.. Denke mir, als ich dort aussteige, lassen die mich Penner in einem VW und ner verdreckten Hose (Habe mir die scharfen Chilisticks unbemerkt auf die Hose gemalt) da überhaupt rein? Wir gucken mal. Das erste, was wir sehen sind wartende Leute.. Häh.. Warten worauf? Wir fragen höflich nach einem Tisch für zwei und er meint, vielleicht so in ner halben Stunde, wir könnten uns ja zu den anderen setzen.. Nach einem ernüchternden Blick in die Karte (ganz viel frischer Fisch), bedanken wir uns und schlürfen davon. Auf der Suche nach dem Pizzamann kommen wir an ein paar Hotels mit Ozeanblick vorbei und ich denke mir, dass muss teuer sein und auch schön, wenn die Sonne scheint, aber so ist es nur teuer. Nach kurzem Ausrauben der Bank of America, landen wir bei Abbys legendary Pizza. Drinnen wird schon geputzt.. Egal, es sitzen Leute drin und auf der Tür stand, offen bis 11. Mit dem Angebot sind wir allerdings heillos überfordert. Hier gibs keine Schinken, Salami oder Thunfisch.. Ich nehme eine Philly Cheese Chile Steak Pizza und Tina eine.. Äh.. Gemüse war drauf.. Hackfleisch.. Oliven.. Knoblauch, also ganze Zehen und einiges mehr. Als Größe wähle ich 13zoll, ja der ein oder andere hatte früher 13 zoll Felgen am Golf. Tina begnügt sich mit lächerlichen 10zoll..

Damit sie auch morgen wieder kräftig zubeissen können
Damit sie auch morgen wieder kräftig zubeissen können

Wir oder besser ich, da ich Tinas Pizza noch ein wenig mitesse, überfresse mich heillos. Nebenbei lief Formel 1.. Live.. Rosberg auf 1.. Hat mich gefreut. Wer hat dann eigentlich gewonnen? Das anschließende Bildermachen hätte ich mir aufgrund meiner Fülle auch klemmen können, aber Tina trieb mich an, so dass wir noch gut anderthalb Stunden draußen gespielt haben und ein paar nette Bilder der Brücke eingefangen haben.

Beim heimkommen mußte Tina mit Schrecken feststellen, dass unsere Tür offen stand.. Diebe?! Alles noch da? Irgendwer mehr da? Nichts dergleichen.. Schwein gehabt.. Die Tür schließt einfach nur schlecht.. Bevor wir schlafen gehen stelle ich die Klimaanlage noch auf 60Grad (Fahrenheit), damit die Nacht nicht so schlecht wird, wie die letzte und wir lummern friedlich ein..

Unserer heutiger Marathon
Unserer heutiger Marathon

Gute Nacht